ENGAGEMENT
Bonn Capitals e. V.
Im Corona-Jahr 2020 konnten die meisten Vereine und Institutionen ihre Angebote für die Menschen in der Region nicht oder nur teilweise aufrechterhalten. Viele gerieten in finanzielle Not. Mit ihrer Spendenaktion „Vereint da durch“ unterstützte die Sparkasse KölnBonn mehr als 400 von ihnen mit jeweils 1.000 Euro. Darunter auch der 1. Baseball- und Softballclub Bonn Capitals e. V.

„Doppelsieg vor Zuschauern“, titelte der Bonner „General-Anzeiger“ am 31. Mai. Es war ein besonderer Sieg: Zum ersten Mal nach vielen Monaten der Corona-Zwangspause konnten die Bonn Capitals wieder zu einem Spiel und vor Zuschauerinnen und Zuschauern antreten. Im eigenen Stadion an der Rheinaue besiegten die Capitals die Dortmund Wanderers – und immerhin 250 Fans durften live dabei sein.
Bundesstützpunkt und Landesleistungszentrum
Die Bonn Capitals zählen inzwischen über 400 Mitglieder. Gegründet wurde der Verein 1989 von einer kleinen Gruppe engagierter Baseballspielerinnen und -spieler, die sich bei Aufenthalten in den USA für diesen uramerikanischen Sport begeistert hatten. Mit dem Start in die NRW-Landesliga begann 1990 der Aufstieg des Vereins. Inzwischen sind der Verein und seine Spielstätte in der Rheinaue auch Bundesstützpunkt und Landesleistungszentrum für den Baseball- und Softballsport.
Mit insgesamt 16 Mannschaften bieten die Bonn Capitals ein großes Spektrum an Baseball- und Softball-Sport, vom Breiten- bis zum Spitzensport. Die Herren-Bundesliga-Mannschaft spielt seit 1994 in der höchsten Spielklasse des deutschen Baseball- und Softballverbands und erreichte in den vergangenen Jahren konstant die Play-offs, also die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Krönung dieser Erfolgsgeschichte war der erste Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2018, nach einer Saison mit 40 gewonnenen Spielen. Im Softball, einer Baseball-Variante, die von Frauen gespielt wird, stellen die Capitals ebenfalls eine Mannschaft in der ersten Bundesliga.
Nachwuchs willkommen
Zweite Säule neben dem Spitzen- ist der Breitensport – und hier vor allem die Nachwuchsarbeit. In neun Teams ringen Kinder ab einem Alter von fünf Jahren, Jugendliche sowie Juniorinnen und Junioren um Punkte und werden kontinuierlich gefördert. „Dieses Engagement zahlt sich aus“, berichtet Angela Beckmann, die im Verein für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist. Rund 60 Prozent der Spielerinnen und Spieler in den Bundesliga-Teams der Capitals seien „Eigengewächse“. Wer schnuppern möchte, hat dazu jedes Jahr in mehreren Sommercamps die Gelegenheit, außerdem gibt der Verein regelmäßig Schulklassen die Möglichkeit, den Sport kennenzulernen.
Auch die Form des Spielgeländes – Luftaufnahmen zeigen ein großes vierblättriges Kleeblatt – brachte dem Verein während des ersten und zweiten Corona-Jahres wenig Glück: Viele Monate durfte nicht gespielt werden. Das war nicht nur sportlich enttäuschend, sondern führte auch zu deutlich sinkenden Einnahmen. Neben Mitgliedsbeiträgen und Sponsoring zählen nämlich Eintrittsgelder und vor allem Erlöse aus dem Catering zu den drei Einnahmequellen. Letztere war monatelang praktisch versiegt.
Engagement auch in der Krise
Umso dankbarer war der Verein, dass die Sponsoren – zum Beispiel die Stiftung Sport der Sparkasse in Bonn – an ihrem Engagement festhielten. „Toll, dass die Sparkasse KölnBonn mit ihrer Initiative ‚Vereint da durch‘ noch einen draufsetzte“, betont Angela Beckmann. „Die 1.000 Euro konnten wir für unsere Nachwuchsarbeit sehr gut gebrauchen, davon haben wir einen Teil der Honorare für unsere Trainerinnen und Trainer bezahlen können.“