Die Zutaten für den Erfolg des Café Osterspey
Das Café Osterspey auf der Luxemburger Straße wurde im Sommer 2021 neueröffnet. Die zwei Konditoren Lea Schlosser und Kevin Thomas Kleber lassen dort alten Glanz wieder aufleben und geben ihre ganz individuelle Note dazu. Dabei versprühen die beiden eine große Portion positive Energie.

Wie gut sich auch in ihren Produkten Nostalgie und Moderne vereinen, zeigt das Beispiel des Mandelsplitter-Weihnachtsmanns. Optisch sieht er nach einem klassischen Modell von früher aus. Entworfen hat das Rezept und die Schablone aber Kevin Thomas vor gerade mal ein paar Tagen. Ähnlich der Stollen – ein Gebäck, das seinen Ursprung im 12. Jahrhundert hat – im Café Osterspey verbinden sich dabei das eigene Rezept von Kevin Thomas mit der selbstkreierten Glasur von Lea.
Kevin Thomas, gelernter Konditor, kommt ursprünglich aus der Pfalz und erzählt uns im Interview, wieso sie – er und seine Partnerin Lea – trotz Pandemie diesen Schritt gegangen sind, wie das erste halbe Jahr lief und für wen er gerne mal eine Torte backen würde. Momentan sind die beiden zu zweit. Da Lea, ebenso gelernte Konditormeisterin an diesem Tag in der Backstube steht, ist er für den Verkauf zuständig. So wechseln sie sich regelmäßig während ihrer Woche ab.

Das Beste rausholen
Seit dem Sommer 2021 können wieder Gäste im und vorm Café Osterspey sitzen. Wie ist Dein Resümee nach einem knappen halben Jahr?
Kevin Thomas Kleber: „Das Café wurde sehr gut angenommen. Unsere ältere Kundschaft freut sich, dass wir dem alten Namen ein neues Gesicht geben und die jungen Menschen entdecken es neu für sich. Bisher waren die Resonanzen durchweg positiv. Das macht uns nach wie vor sehr glücklich. So kann es gerne weitergehen. Wir werden weiter versuchen, das Beste aus dem Geschäft rauszuholen, was geht.“
„Corona hat für uns auch etwas Gutes“
Es gehört schon etwas Mut dazu, in einer Pandemie ein Café zu eröffnen. Was oder wer hat Euch das Selbstvertrauen gegeben, es dennoch zu versuchen?
Kevin Thomas: „Wir waren ein großes Stück positiv naiv, optimistisch und zuversichtlich, dass das schon klappen wird. Dass wir auch aus der Pandemie heraus etwas Tolles aufbauen und daran gemeinsam wachsen können. Und es hat geklappt, das macht uns sehr stolz. Wir als Konditoren haben zudem auch den Vorteil, dass wir nicht nur vom Café-Betrieb, sondern zu einem großen Teil auch vom Verkauf unsere Torten, Törtchen, Tartletts, den beliebten Baisertorten, Keksen und den vielen weiteren Leckereien, die wir so lieben, leben. Schiefgehen kann eine Selbstständigkeit auch, wenn man unter normalen Bedingungen einen Betrieb eröffnet. Zudem isst der Mensch, wenn er Probleme hat, doch gerne etwas. Vor allem Süsses! Also stand es für uns außer Frage, positiv an die Sache ranzugehen. Und bisher hat es prima funktioniert und wir sind immer noch optimistisch und positiv. Corona hat für uns jedenfalls auch etwas Gutes.“

Trotz ausgeschlagener Förderung
Inwiefern hat das Gründercenter der Sparkasse KölnBonn Euch und das Projekt Café Osterspey unterstützt?
Kevin Thomas: „Das lief zum Glück alles ganz einfach. Wir hatten zwar eine Grundidee, wie das mit der Selbständigkeit funktioniert, und ein gewisses Basiswissen, aber das richtige Know-how, wie man es anpackt, fehlte uns. Herr Bastians, unser Berater beim Gründungscenter, war super nett, hat uns geholfen und alle Fragen beantwortet. Davon haben wir sehr profitiert. Da wir beide keine Erfahrungen mit Finanzierungen oder Ähnlichem hatten, waren wir erleichtert, dass das so unkompliziert ging. Und aus noch einem Grund waren wir besonders dankbar, dass die Sparkasse KölnBonn uns unterstützt hat: Trotz unseres guten Businessplans haben wir den beantragten Förderkredit der KfW nicht bekommen. Aber die Sparkasse war an unserer Seite.
Nachsicht und Geduld
Was ist für Euch die größte Herausforderung rund um das Café?
Kevin Thomas: „Die Selbständigkeit an sich ist schon eine große Herausforderung. Obwohl uns das bewusst war, haben wir es doch in manchen Teilen unterschätzt. Es sind die Probleme des Alltags, die immer dann kommen, wenn sie einem so gar nicht in den Kram passen: ob die Leuchtreklame kaputt ist oder die Kühlung mal nicht funktioniert… Es gibt auch immer mal schwierige Kunden. Aber das ist wohl bei allen Selbstständigen so. Auch das Privatleben steht vor neuen Herausforderungen. Wir stehen von morgens kurz nach 5 Uhr bis abends 18 Uhr in der Backstube beziehungsweise im Café. Da bleibt wenig Zeit, um Familie und Freunde zu sehen, hier muss man manchmal für etwas mehr Nachsicht und Verständnis kämpfen.“
Deutscher Gründerpreis 2022
Der Deutsche Gründerpreis ist die wichtigste Auszeichnung für herausragende unternehmerische Leistungen in ganz Deutschland. Er wird jährlich in verschiedenen Kategorien verliehen. Ziel der Initiative ist es, ein positives Gründungsklima in Deutschland zu fördern und Mut zur Selbstständigkeit zu machen.
Gründerinnen und Gründer deutschlandweit können daran teilnehmen und in den vier Kategorien Start-up, Aufsteiger, Schüler und Lebenswerk ihr Unternehmen vorstellen. Damit werden unternehmerische Leistungen in verschiedenen Phasen des Unternehmerseins gewürdigt – vom Planspiel über die eigentliche Gründung und das Wachstum. Außergewöhnliche unternehmerische Leistungen können mit einem Sonderpreis ausgezeichnet werden.
Die Nominierten und Preisträgerinnen und Preisträger erhalten ein individuelles, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Coaching, ein Medientraining und den Zugang zum Alumni-Netzwerk des Gründerpreises. Darüber hinaus wird über sie sowohl im Stern als auch im ZDF berichtet.
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Eine Torte für Querbeat
Und für wen würdest Du gern mal eine Torte backen?
Kevin Thomas: „Mhh, man hört ja immer, dass der Buckingham Palace Konditoren sucht (lacht). Naja, bei uns gingen durchaus schon Torten und Leckereien für Wolfgang Niedecken, Ina Müller oder auch den Gitarristen von ACDC über den Tresen. Letztendlich bekommen wir davon aber leider wenig mit. Dann müssten die schon auf uns zukommen. Ich habe keinen aktuellen Favoriten, ich hätte aber nichts dagegen, wenn die Jungs und Mädels von Querbeat mal hier im Laden stehen würden.“