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Elimba: Kakao aus Köln
Bei einer Reise durch Südamerika lernte Elias El Gharbaoui rohen Kakao kennen und lieben. Diesen gesunden Genuss möchten der Rheinländer und seine Mutter Barbara nun mit anderen Menschen teilen. Dafür gründeten sie Elimba.

In Peru, genauer gesagt, im Valle Sagrado, dem heiligen Tal der Inkas, fing alles an. Dorthin verschlug es Elias El Gharbaoui 2016 nach seiner Schulzeit. Acht Monate verbrachte der damals 19-Jährige im Andenstaat und lernte dabei Kakao in einer völlig neuen Form kennen.
Was ist eine Kakao-Zeremonie?
„Ich wurde zu einer traditionellen Kakaozeremonie in Pisac eingeladen, dem Hippiezentrum von Peru“, erzählt der Gründer. Es gebe unterschiedliche Zeremonien, bei manchen spiele Meditation die zentrale Rolle, bei anderen stünde Tanz und Gesang an erster Stelle.
Elias El Gharbaoui sagt: „Erst dachte ich: Kakao kenne ich. Schokolade liebe ich seit meiner Kindheit.“ Doch was bei dieser Zeremonie gereicht wurde, hatte mit dem ihm bekannten Kakao nicht viel zu tun. „Das Getränk war mit Wasser angerührt, schmeckte scharf und bitter, sogar Bröckchen waren darin“, schildert der Kölner. Kurzum – das Gemisch konnte geschmacklich nicht gerade überzeugen. „Ich hatte Probleme, den Becher überhaupt auszutrinken. Ich habe es nur gemacht, weil ich gehört hatte, dass es etwas mit mir macht.“
Die wohltuende Wirkung des Rohstoffs Kakao
Denn der Kakao soll die Teilnehmer der Zeremonie näher zu sich selbst bringen, zu ihren Emotionen und Gefühlen. „Der Kakao wird genutzt, um das Herz zu öffnen“, berichtet Elias El Gharbaoui. „Die Zeremonie war ein schönes Erlebnis. Es wurde gesungen, getanzt, gelacht, geweint. Ich bin aus der Zeremonie rausgegangen und dachte: Wenn das Kakao war, dann möchte ich mehr erfahren über seine Wirkung.“
Ab diesem Zeitpunkt beschäftigte sich der Rheinländer mit Kakao, arbeitete sogar eine Zeit lang auf einer Plantage. Dort und bei seinen weiteren Recherchen fand er Vieles heraus. Er sagt: „Ich lernte Dinge, die wir in unserer westlichen Welt nicht kennen.“ Dabei werde der Großteil des guten Kakaos aus Südamerika nach Europa und in die USA exportiert. „Die Menschen vor Ort können sich die teuren Kakaoprodukte nämlich meist gar nicht leisten“, berichtet der Rheinländer.
Doch nicht nur Elias El Gharbaoui verfiel in Peru dem Kakao. Seiner Mutter Barbara erging es nicht anders, als sie ihren Sohn besuchte. Elias El Gharbaoui erzählt: „Wir entwickelten eine gemeinsame Passion, tauschten uns intensiv zum Thema Kakao aus.“
Gründung eines Familienunternehmens
Nach weiteren gemeinsame Reisen zu Kakaoplantagen und Recherchen in Europa, gründeten die beiden dann 2019 ihr eigenes Unternehmen: Elimba. „Eli – steht dabei für Elias und m ist die Verbindung zu ba wie Barbara“, sagt der Kölner, der sich mit der Selbstständigkeit einen lange gehegten Traum erfüllt: „Ich fand es immer schon spannend, etwas eigenes zu machen und damit Geld zu verdienen. Bereits in der Schulzeit habe ich Computer von Freunden repariert, später auf dem Internat hatte ich einen kleinen Kiosk.“
Roher Kakao ist gut für die Gesundheit
„Mit Elimba wollen wir dem Kakao einen angemessenen Platz in der Trinkkultur Europas verschaffen, ähnlich wie Kaffee.“ Neben den gesundheitlichen Vorteilen des Traditionsgetränkes der Inka soll der Genuss nicht zu kurz kommen. Elias El Gharbaoui erklärt: „Derzeit wird die gesundheitliche Wirkung von hochwertigem Kakao in unserer westlichen Welt eher belächelt, weil es kein Produkt gibt, dass dem Markt hier entspricht.“ Mutter und Sohn tüftelten also so lange an einem Produkt herum, bis sie eine Variante entwickelt hatten, die dem Geschmack und den Zubereitungsbedürfnissen der Europäer entspricht.
„Seit Columbus den Kakao nach Europa gebracht hat, wurde er geröstet. Dabei geht dadurch ein Großteil der Inhalts- und Wirkstoffe verloren“, sagt der Gründer. „So ist eine Standardisierung möglich. Schließlich ist eine geschmackliche Varianz bei Industrieschokolade unerwünscht.“ Mittlerweile gebe es fast nur noch Hybridkakao. Er liefere mehr Ertrag und sei weniger anfällig für Parasiten, aber geschmacklich flacher als der Urkakao, auf den Elimba setzt.
Nachhaltigkeit des Superfoods
Der Kölner erzählt: „Mir war von Anfang an wichtig, dass wir mit unerem Unternehmen, alle Menschen, die mit uns zu tun haben, bereichern. Es fängt an beim Produzenten, der fair bezahlt werden soll.“ Urkakaopflanzen in Bio-Qualität seien eben deutlich schwerer anzubauen. „Indem wir den Kakaobauern für ihren biologischen Urkakao einen fairen Preis bezahlen, erhalten wir zudem die Sortenvielfalt. Wir sorgen mit dafür, dass mit der Natur vernünftig umgegangen wird.“
Beim Einkauf stehe der Preis nicht an erster Stelle, sondern die Qualität und die Philosophie der Bäuerinnen und Bauern sowie der Zwischenhändlerinnen und -händler. „Wir wollten von Beginn an ein ehrliches Produkt anbieten. Eines, das den eigentlichen Wert von Kakao als Rohstoff widerspiegelt“, erklärt Elias El Gharbaoui.
Criollo-Kugeln aus Handarbeit
Gefertigt werden die Elimba-Produkte in einer Manufaktur in Polen. 150 erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erledigen dort alles in Handarbeit. „Die Produktion war für uns anfangs das schwierigste Thema“, sagt der Gründer. „Unser Sortiment ist verspielt und mit standardisierten Maschinen nicht umsetzbar. Unsere Produkte sollten in einer gleichbleibenden Qualität von Hand hergestellt werden. Dafür braucht es Expertise, die wir zum Glück in Polen gefunden haben.“
Wo gibt es Elimba-Kakao zu kaufen?
Wer veganen Elimba-Kakao genießen möchte, findet ihn in Cafés und Restaurants. Aber auch im Online-Shop, im Bio-Fachhandel und im Supermarkt um die Ecke wird er angeboten. „Ich mische mir nach wie vor am liebsten mit rohem Kakao und Pflanzenmilch selbst ein Getränk, ohne Süßmittel und Gewürze. Dann versuche ich neue Varianten und experimentiere mit der Menge an Kakao“, sagt Elias El Gharbaoui.

Die Zukunft des Kölner Start-ups
Seine Vision beschreibt der Gründer so: „Wir wollen eine Marke schaffen, die weltweit agiert und besonders innovative und hochwertige Kakaogetränke auf den Markt bringt. Und wir möchten auf allen Ebenen etwas zurückzugeben – auf Mitarbeiter-, Hersteller- und Produktionsebene sowie natürlich auch auf Konsumentenebene.“
Informationen, wie die Sparkasse KölnBonn bei der Gründung unterstützt, erhalten Sie hier.
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