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Das Bonner Genusserlebnis der besonderen Art
Michael Klevenhaus leitet drei Gastronomiebetriebe in Bonn, die an kulturelle Einrichtungen in der Stadt angeschlossen sind. Wie schon vor Ausbruch der Coronakrise setzt er auch jetzt auf ein gutes Team, eine ordentliche Portion Kreativität und Leidenschaft für das besondere Geschmackserlebnis.

„Das Reh ist nicht die Frau vom Hirsch“ steht in grüner Schrift auf der Wand des Speisesaals, dem Restaurant der Bonner Bundeskunsthalle. „Der Spruch lädt zum Nachdenken ein, und er ist kreativ – damit passt er zu uns“, erklärt Inhaber Michael Klevenhaus lachend. Seit neun Jahren nennt er das Restaurant mittlerweile sein Eigen. Darüber hinaus gehören ihm auch das Café im Kunstmuseum Bonn und das Café Liebeslesen im Haus der Bildung in der Bonner Innenstadt.
Alles andere als gewöhnlich
Die Kreativität stecke vor allem im Konzept der Kulturgastronomie, das er geprägt habe, erzählt Klevenhaus. Besonders der Speisesaal und das Café im Kunstmuseum sind eng mit den kulturellen Einrichtungen verknüpft, zu denen sie gehören. So orientieren sich die Speise- und Getränkekarten am aktuellen Ausstellungsprogramm. „Denn die Ausstellung hört für den Museumsbesucher nicht nach dem letzten Ausstellungsstück auf. Bei uns setzt er sein Erlebnis fort“, weiß der Bonner. So gab es bei einer Ausstellung über die Kunstschätze Persiens iranische Speisen und Getränke, bei einer Ausstellung über Fürst Pückler eine möglichst originalgetreue Version von dessen berühmter Eisvariation.
Klevenhaus Kulturgastronomie GmbH
Helmut-Kohl-Allee 4
53113 Bonn

„Die Ausstellung hört für den Museumsbesucher nicht nach dem letzten Ausstellungsstück auf. Bei uns setzt er sein Erlebnis fort.“
Zum gastronomischen Konzept gehört auch das Catering bei Veranstaltungen in den Museen. Wer würde sich dafür auch besser eignen als jemand, der es mit der Zusammenstellung seines Speiseangebots so wunderbar schafft, Gastronomie und Kultur miteinander in Einklang zu bringen?
Mit seinem Café Liebeslesen, das Klevenhaus vor fünf Jahren zusammen mit der neuen Bonner Stadtbibliothek im Haus der Bildung eröffnet hat, wollte er einen Ort der Begegnung für Lesebegeisterte schaffen. Auf jedem Tisch liegen Bücher zum Schmökern und ausdrücklich auch zum Mitnehmen aus.
Von der Bühne hinter den Tresen
So vielseitig wie seine gastronomischen Angebote ist auch Michael Klevenhaus selbst. In den 1980er-Jahren spielte der gelernte Schauspieler am Kölner Comedia Colonia Theater und im Piccolo Theater. „Damals war es üblich, dass die Darsteller in den Pausen an der Bar aushalfen – dort habe ich meine Begeisterung für die Gastronomie entdeckt“, erinnert er sich. Seine erste Kulturkneipe übernahm er, als einer der Mitgründer, im Beueler Kulturzentrum Brotfabrik. 1992 wechselte er zur Museumsmeile und eröffnete dort das Café im Kunstmuseum Bonn.
Eine weitere Leidenschaft entdeckte der Bonner in der Gälischen Sprache. „Die Sprache gefiel mir in Liedern schon immer gut. Aus Interesse habe ich 1996 einen Sprachkurs auf der schottischen Insel Skye belegt.“ Von da an war es um ihn geschehen. Als erster Deutscher absolvierte er 2007 den Masterabschluss in Gälischer Sprache und Kultur, berufsbegleitend in Schottland. Schon zuvor gründete er 2002 das Deutsche Zentrum für Gälische Sprache und Kultur in Bonn. Dort gibt er Interessierten Sprachkurse – in Zeiten von Corona via Zoom-Konferenz.

Auf die richtigen Partner kommt es an
Unter einen Hut bekommt Michael Klevenhaus das alles nur, weil er ein Team hat, auf das er sich blind verlassen kann. „Ich habe ein Team aus 25 fest angestellten, wunderbaren Mitarbeitern, die mir bei Bedarf den Rücken freihalten“, sagt er.
Dass es Menschen braucht, auf die man zählen kann, merkte Klevenhaus ganz besonders in der Coronakrise. So wie bundesweit alle gastronomischen Betriebe trafen die Schließungen auch ihn schwer. Aber deswegen den Kopf in den Sand stecken? Für Klevenhaus keine Option. Stattdessen setzte der Bonner alle Hebel in Bewegung, um finanzielle Hilfen zu erhalten. Beeindruckt hat ihn dabei die schnelle Unterstützung, die er von verschiedenen Ämtern erhielt – und von der Sparkasse KölnBonn. „Innerhalb kürzester Zeit war meine Beraterin vor Ort und sagte, sie sei hier, um mir zu helfen. Dafür bin ich dankbar“, sagt er. So konnte kurzfristig ein KfW-Kredit abgeschlossen werden, der Klevenhaus und seine Betriebe über die Krise hinwegbringt. „Besonders erleichtert bin ich, weil ich als Unternehmer als Allererstes die Verantwortung für meine Mitarbeiter trage“, sagt er.
Seine Leidenschaft für den Job nehme er vor allem aus seiner Freude am Umgang mit Menschen und Lebensmitteln. „Essen und Trinken, die analogen Sachen, die Gastronomie ausmachen – die machen auch das schöne Leben aus“, schwärmt Michael Klevenhaus.