Bezahlen
Kontaktlos bezahlen? Ja, bitte!
Im Supermarkt, an der Tankstelle – selbst in der Bar und in der Bäckerei kann man kontaktlos bezahlen. Diese Bezahlmöglichkeit mit Karte oder Smartphone erfreut sich zunehmender Beliebtheit, denn sie funktioniert schnell, hygienisch und sicher.

Kontaktloses Bezahlen scheint allen ans Herz gewachsen zu sein. Der Anteil kontaktloser Zahlungen bei der Sparkasse KölnBonn stieg bis Ende 2021 auf rund 70 Prozent der Kartenzahlungen. Denn die Vorteile liegen auf der Hand: „Kontaktlos bezahlt man beispielsweise im Supermarkt in unter einer Sekunde“, sagt Andrea Köllen, Sparkassenbetriebswirtin und Expertin für moderne Bezahlmethoden. Schließlich halten die Kundinnen und Kunden die Karte beziehungsweise das Smartphone nur noch ans Terminal, das Einstecken einer Karte entfällt also komplett, und je nach Höhe der Summe auch die Eingabe der PIN.
Verkürzte Wartezeit
Die Technik funktioniert übrigens nur auf einer Distanz von wenigen Zentimetern. Darum muss niemand fürchten, aus Versehen im Vorbeigehen für jemand anders die Rechnung zu bezahlen. Stattdessen verkürzt sich durch das kontaktlose Bezahlen auch die Wartezeit für alle anderen in der Schlange. „Bequem ist Kartenbezahlung sowieso“, sagt Fachfrau Köllen, „schließlich muss man nicht daran denken, ausreichend Bargeld bei sich zu haben.“ Hinzu kommt: Viele Menschen empfinden kontaktloses Bezahlen als hygienischer. Denn weder die Angestellten an der Kasse, noch die Kundinnen und Kunden müssen Bargeld anfassen, von dem man nicht weiß, wer es zuvor in der Hand hatte. Und: Die Ausgaben sind nachvollziehbar: Viele Kundinnen und Kunden schätzen es auch, mit einem Blick in den Kontoauszug nachvollziehen zu können, wohin das Geld geflossen ist – wofür es etwa ausgegeben wurde.
Seit dem Frühjahr 2020 können Kundinnen und Kunden in vielen Geschäften statt bisher Beträge bis zu 25 Euro nun Summen bis zu 50 Euro ohne Eingabe der PIN kontaktlos bezahlen. Das hat die Deutsche Kreditwirtschaft im März 2020 im Zuge der Coronapandemie beschlossen, um Bezahlvorgänge komfortabler zu machen. Noch haben das jedoch nicht alle umgesetzt.
Doch ob 25 oder 50 Euro: Ab und zu muss jeder, der mit der Girocard kontaktlos bezahlt, seine PIN eingeben – sogar, wenn die entsprechende Grenze nicht erreicht ist. „Üblicherweise wird spätestens nach einer bestimmten Anzahl an Transaktionen oder wenn eine bestimmte Gesamtsumme erreicht ist einmal die PIN verlangt. Wann das der Fall ist, wird über die Hintergrundsysteme gesteuert. In diesen Fällen muss die Karte allerdings in das Kartenlesegerät gesteckt werden“, erklärt Andrea Köllen.
Der Grund leuchtet ein: So soll verhindert werden, dass Betrüger ein Konto immer wieder mit Kleinbeträgen unter der vereinbarten Schwelle belasten. Den Kundinnen und Kunden, die bei jeder Bezahlung auch kleinster Beträge die PIN eingeben müssen, rät die Finanzexpertin, einmal damit am Geldautomaten Geld abzuheben. „Dabei werden die Sicherheitsparameter zurückgesetzt. Danach klappt das Bezahlen auch wieder ohne PIN.“
Kontaktlos bezahlen noch bequemer
Noch eine Spur fortschrittlicher bezahlt, wer nicht mehr die Girocard zum Bezahlen vorhält, sondern einfach das Handy oder sogar die Smartwatch. Denn dabei entfällt die Eingabe der PIN auf einer Tastatur, die täglich von vielen Menschen angefasst wird. Stattdessen bestätigt man den Kauf auf dem Smartphone mit biometrischen Informationen, nämlich mit dem Fingerabdruck oder einem Scan des Gesichts. „Weil man das Handy in der Regel bei sich hat, muss man also nicht einmal mehr eine Karte oder ein Portemonnaie mitnehmen“, sagt Andrea Köllen.
Mobiles Bezahlen
Zahlen ist einfach – mehr Infos zum mobilen Bezahlen per App.
Wer seine Giro- oder Kreditkarte an ein Terminal hält, um zu bezahlen, begleicht die Rechnung kontaktlos. Ob eine Karte dafür geeignet ist, sieht man an den vier größer werdenden Schallwellen auf der Karte. Sie stehen für NFC, also Near Field Communication oder Nahfeldkommunikation. Das Bezahlen mit dem Smartphone, dem Tablet oder der Smartwatch wird dagegen als „mobiles Bezahlen“ definiert. Dabei ist auf den Geräten in den entsprechenden Programmen die Girokarte oder eine Kreditkarte hinterlegt, über die der ausstehende Betrag vom Konto abgebucht wird. Die Bezahlung erfolgt entweder, indem wie beim kontaktlosen Bezahlen das Gerät an ein Terminal gehalten wird, oder indem innerhalb einer App ein Kauf bestätigt wird. „Mobiles Bezahlen ist also immer auch kontaktlos“, erklärt Andrea Köllen. „Kontaktloses Bezahlen aber nicht zwingend mobil.“
Damit das Smartphone als digitale Geldbörse verwendet werden kann, muss in der Regel in einer speziellen App eine Giro- oder Kreditkarte hinterlegt sein.
Dabei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten:
- Bezahlen mit Apple Pay: Mit Apple Pay bezahlen Sie schnell, sicher und vertraulich in vielen Geschäften und auch online. Gehen Sie einfach in die Wallet App und fügen Sie Ihre Debitkarte Sparkassen-Card, Sparkassen-Kreditkarte oder De-bitkarte Mastercard Basis hinzu. Nach der Freigabe in der Sparkassen-App steht Ihnen Apple Pay zur Verfügung.
- Von der Sparkasse gibt es für Android-Smartphones die App „Mobiles Bezahlen“. Die App funktioniert mit der Debitkarte Sparkassen-Card sowie den Kredit- und Debitkarten von Mastercard und Visa.
- Gerade Mobilitätsunternehmen wie Taxi-Dienste, die Deutsche Bahn, Verleihfirmen von E-Scootern und Fahrrädern, die Kölner Verkehrsbetriebe oder die Bonner SWB, aber auch viele andere Unternehmen bieten an, dass man die Nutzung oder den Kauf der Produkte direkt über die firmeneigene App bezahlt. Dazu muss dort in der Regel die Kreditkarte hinterlegt sein.
Übrigens: Vom kontaktlosen Bezahlen profitieren nicht nur Käuferinnen und Käufer, sondern auch der Handel. „Dadurch, dass kontaktloses Bezahlen so schnell geht, können mehr Menschen in kürzerer Zeit durch die Kasse geführt werden“, sagt Andrea Köllen. Außerdem müssen die Händler und Händlerinnen so keine Unterschriften für Bezahlungen mit der Karte verlangen und auch nicht die zugehörigen Belege aufbewahren. „Hinzu kommen sinkende Kosten, weil weniger Bargeld anfällt, das beispielsweise zur Bank oder zum Laden transportiert werden muss“, so die Finanzfachfrau. Das erhöht gleichzeitig die Sicherheit, denn wo nicht viel Bargeld im Umlauf ist, lohnen sich Überfälle weniger. Gleichzeitig sinkt die Gefahr, dass mit Falschgeld bezahlt wird.

Bei so vielen Möglichkeiten, kontaktlos oder mobil zu bezahlen, wird manchen Kundinnen und Kunden ganz schwindelig. „Wir würden es natürlich auch im Sinne unserer Kunden begrüßen, wenn eines Tages alle Bezahlmöglichkeiten in einer einzigen App zusammengeführt wären“, sagt Andrea Köllen. Doch ob das jemals der Fall sein wird, ist heute noch nicht abzusehen.