Falschgeld: Woran erkenne ich es? Was muss ich beachten?
Im ersten Halbjahr 2020 registrierte die Bundesbank rund 34.000 falsche Euro-Banknoten. Hier einige Tipps zum Erkennen von Falschgeld.
Dezember 2020
Im ersten Halbjahr 2020 registrierte die Bundesbank rund 34.000 falsche Euro-Banknoten. Hier einige Tipps zum Erkennen von Falschgeld.
Dezember 2020
Bargeld lacht, sagt der Volksmund. Man könnte allerdings sagen: Es lacht immer seltener. Laut dem Kölner EHI Retail Institute greifen die Kundinnen und Kunden an der Kasse im Einzelhandel immer häufiger zu Karten statt Münzen und Scheinen. 2018 lag der Kartenumsatz erstmals knapp über dem Bargeldumsatz, 2019 war der Abstand schon deutlicher. Aber im Einzelhandel gingen 2019 immer noch fast 207 Milliarden Euro in bar über die Ladentheke; das sind 46,5 Prozent des gesamten Umsatzes im stationären Einzelhandel. Bargeld ist den Deutschen also immer noch sehr wichtig.
Bargeld lacht (immer noch) – doch manchmal ist es ein falsches Lachen. Wie die Bundesbank im August 2020 mitteilte, registrierte sie im ersten Halbjahr 2020 rund 34.000 falsche Euro-Banknoten im Nennwert von 1,6 Millionen Euro. Die Anzahl der 10- und 20-Euro-Fälschungen am Gesamtaufkommen sei gegenüber den Vorjahren deutlich gestiegen, heißt es in einer Pressemitteilung der Bundesbank. Das sind ausgerechnet die Scheine, die wir am häufigsten einsetzen. Bei den gefälschten Scheinen habe es sich vor allem um einfache, im Grunde leicht zu erkennende Druckfälschungen ohne Sicherheitsmerkmale gehandelt.
Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, weiß man bei der Bundesbank, kommt Falschgeld in Deutschland offenbar weiterhin nur unterdurchschnittlich vor. „Das Risiko, in Deutschland mit Falschgeld in Berührung zu kommen, ist nach wie vor sehr gering. Rechnerisch entfallen pro Jahr rund acht falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner“, heißt es in einer Pressemitteilung der Bundesbank vom August.
Doch was passiert eigentlich, wenn man selbst betroffen ist?
die Banknoten, die man bekommt, nach dem Prinzip „Fühlen – sehen – kippen“ selbst zu prüfen. Sie sind mit einer Vielzahl überprüfbarer Echtheitsmerkmale ausgestattet. Dazu sollte man im Verdachtsfall eine zweifelsfrei echte Banknote als Vergleich zur Hand zu haben. Zudem sollte man unbedingt mehrere Sicherheitsmerkmale in Augenschein nehmen. Eine Übersicht zu den Merkmalen, finden Sie hier.
wurden zusätzlich sicherheitstechnisch aufgewertet: In der Smaragdzahl sind mehrere Euro-Symbole zu sehen, die ihre Größe und Farbe ändern. Im Hologramm ist das Satellitenmerkmal zu finden. Hier kreisen zwei Euro-Zeichen um die Wertzahl.
Laut Bundesbank waren im ersten Halbjahr 2020 auch knapp 22.400 falsche Münzen im Umlauf, vor allem 2-Euro-Münzen. Auch Münzen lassen sich auf Echtheit prüfen*:
Wer Falschgeld entgegennimmt und dies zu spät erkennt, hat laut Bundeskriminalamt in mehrfacher Hinsicht den Schaden: Er oder sie bekommt keine Entschädigung, und wer Falschgeld wissentlich weitergibt, macht sich strafbar! Das Bundeskriminalamt rät deshalb zum persönlichen Schutz und um den Fälschern das Absetzen falscher Banknoten zu erschweren**:
Benachrichtigen Sie bei Falschgeldverdacht umgehend die Polizei!
Geben Sie das Falschgeld nicht zurück und auf keinen Fall an andere Personen weiter. Sie können sich dadurch selbst strafbar machen!
Versuchen Sie nach Möglichkeit, den Falschgeldausgeber bis zum Eintreffen der Polizei zum Verbleiben zu bewegen. Sollte dies nicht gelingen, empfiehlt das BKA, sich sein Aussehen einzuprägen und das Kfz-Kennzeichen zu notieren, falls ein Fahrzeug benutzt wurde.
Stecken Sie das Falschgeld in einen Briefumschlag, denn es könnten Fingerabdrücke darauf enthalten sein, die für die Ermittlungen wichtig sind. Übergeben Sie anschließend das Falschgeld der Polizei.
Die Bundesbank sowie alle Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute sind gemäß Paragraf 36 Bundesbankgesetz zur Anhaltung von falschem oder falsch verdächtigem Geld verpflichtet. Falsches Geld muss an die Polizei, falsch verdächtiges Geld an die Bundesbank übergeben werden. Wer dagegen verstößt, muss mit einer Geldbuße bis zu 100.000 Euro rechnen. Betroffene Kunden erhalten bei Einzug der Banknoten eine Quittung. Diese gilt auch als etwaige Grundlage einer persönlichen Anzeige bei der Polizei.
Werden falsch verdächtige Banknoten von der Bundesbank als echt bewertet, erhalten Kunden eine Gutschrift der Bundesbank (dies kann erfahrungsgemäß bis zu sechs Wochen dauern). Werden Banknoten als falsch bestätigt, erfolgt leider keine weitere Information seitens der Bundesbank.
*Quelle: bundesbank.de
**Quelle: bka.de