Engagement
Starke Frauen
Am 8. März ist der Internationale Weltfrauentag. Motto in diesem Jahr: #EmbraceEquity. Wörtlich auf deutsch übersetzt heißt das: Gleichberechtigung oder Gerechtigkeit umarmen, sich zu eigen machen. Seit der Frauentag 1908 in den USA ins Leben gerufen wurde, hat sich zwar viel zum Guten verändert. Doch Verbesserungen sind noch immer notwendig. Vielleicht ist dieser Tag für manche Leserinnen und manchen Leser ein Anlass, einmal zu überprüfen, wo sie sich selbst für noch mehr für Geschlechtergerechtigkeit einbringen können.
Claudia Schoppa ist bei der Sparkasse KölnBonn seit September 2022 Gleichstellungsbeauftragte. Diese Aufgabe hat sie gemeinsam mit ihrer Kollegin Jacqueline Hafemeister übernommen. Die beiden Frauen sind das, was man heute im Berufsleben ein „Tandem“ nennt. Vom Jobsharing profitieren sowohl die Sparkasse KölnBonn als auch die beiden selbst: Die Fülle an Female Empowerment Themen, die mit doppelter Umsetzungskraft angegangen werden, der Austausch, das gemeinsame Arbeiten an diesem großen Thema und die Möglichkeit, das Muttersein & den Beruf besser zu vereinbaren.
Jobsharing ist nur eines von vielen Modellen, dass die Sparkasse KölnBonn anbietet, um ihren Mitarbeitenden den Spagat zwischen Familie und Beruf zu erleichtern. „Wir bieten auch Unterstützung, wenn es ums Thema ‚Pflege von Angehörigen‘ geht“, sagt Claudia Schoppa. Außerdem gibt es beispielsweise flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit mobil zu arbeiten oder Sonderurlaubsmodelle. „Wir reden bei der Sparkasse KölnBonn nicht nur über Gleichberechtigung, wir leben sie auch“, sagt darum Claudia Schoppa. „Und das nicht nur am 8. März, sondern ganzjährig.“
Gewusst?
1918: Frauen dürfen in Deutschland wählen.
1949: wurde die Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann im Grundgesetz festgehalten.
1949/1958: Das „Letztentscheidungsrecht des Ehemanns“ schaffte es in der DDR bei ihrer Gründung nicht ins Gesetz. In der Bundesrepublik wurde es 1958 abgeschafft. In der Folge durften Frauen ihr Geld selbst verwalten und ohne Erlaubnis des Ehemannes arbeiten gehen.
1977: In der Bundesrepublik dürfen Frauen jetzt auch dann arbeiten, wenn das nicht, wie bisher, mit ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar ist.
Der Vorstand wird weiblicher
Das zeigt sich auch an den personellen Veränderungen. So wird ab Mitte 2023 Sonja Hausmann Vorständin und um die gleiche Zeit wird Cathrin Dauven als Generalbevollmächtigte das Vorstandsteam der Sparkasse KölnBonn, in dem aktuell nur Männer vertreten sind, verstärken. Mit den beiden Frauen in diesen Positionen kommt die Sparkasse Köln Bonn einem ihrer selbstgesteckten Ziele näher, die im Gleichstellungsplan festgehalten sind: Mehr Fach- und Führungspositionen mit Frauen zu besetzen. „Denn Frauen sind dort noch immer unterrepräsentiert“, sagt Claudia Schoppa. Der Gleichstellungsplan, der alle vier Jahre fortgeschrieben und alle zwei Jahre aktualisiert wird, ist Dreh- und Angelpunkt des gesamten Gleichstellungsengagements der Sparkasse KölnBonn. Auf Basis von Strukturanalysen werden Handlungsfelder identifiziert, konkrete Ziele und zu erreichende Zielwerte festgelegt, und entsprechende Maßnahmen konzipiert. Dazu gehören die geschlechtergerechte Ausrichtung der Personalplanung von der Einstellung über die Weiterbildung und Karriereplanung bis hin zur Entgeltgleichheit und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie – für Frauen und Männer.
Für Ulrich Voigt, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse KölnBonn, ist persönliches und soziales Engagement in der Region besonders wichtig. So ist er beispielsweise das einzige männliche Gründungsmitglied des seit 2022 bestehenden Frauenvereins seiSTARK e.V., der Hilfe und Begleitung für sozial benachteiligte oder in Not geratene Frauen anbietet. Zuletzt engagierte sich der Verein intensiv für die Rechte der Frauen im Iran, u. a. mit der Unterstützung von Henriette Reker und Günter Wallraff. “Es ist mir ein großes Anliegen, mich für Frauenrechte stark zu machen und die Chancengleichheit voranzutreiben, innerhalb der Sparkasse KölnBonn und darüber hinaus”, so Ulrich Voigt.
Den Weltfrauentag nutzen, um zu sensibilisieren
Den Internationalen Weltfrauentag will die Sparkasse KölnBonn nutzen, um „Haltung in unserer Region zu zeigen, um zu verdeutlichen, wofür wir einstehen. So können wir hoffentlich auch andere dafür sensibilisieren, sich für Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen“, sagt Claudia Schoppa.
Als Finanzdienstleisterin will die Sparkasse KölnBonn außerdem Frauen in Geldfragen fitter machen. „Das Thema Frauen und Finanzen (Female Finance) bekommt nämlich längst noch nicht ausreichend Beachtung. Geplant sind darum Veranstaltungen rund um die Themen Investitionen, Altersvorsorge oder auch Vorträge für Gründerinnen-“, so Claudia Schoppa. „Denn obwohl sich sehr viele Frauen laut aktueller Studien üblicherweise um die finanziellen Fragen im Haushalt kümmern, sind es nur wenige, die eine langfristige Finanzplanung machen.“
Die Sparkasse KölnBonn nimmt teil an „EDELGARD schützt“, einem Schutzprojekt für Frauen und Mädchen. Überall in Köln sollen Mädchen und Frauen bei akuter Bedrohung schnell und unkompliziert Zufluchtsorte finden können – auch in den Geschäftsstellen der Sparkasse KölnBonn an den zentralen Plätzen der Stadt. Sie sind erkennbar am Logo von „EDELGARD schützt“ am Eingang der Filialen.
Über den Weltfrauentag hinaus unterstützt die Sparkasse KölnBonn ganzjährig Vereine und Organisationen. In der Vergangenheit waren das unter anderem das Internationale Frauenzentrum Bonn, der Sozialdienst katholischer Frauen e. V. Bonn und Rhein-Sieg-Kreis sowie der Verein Therapie und Beratung von und für Frauen (TUBF).
Die Sparkasse KölnBonn denkt und gestaltet Vereinbarkeit übrigens auch neu mit Blick auf die Bedürfnisse von Vätern. So ist sie seit 2015 Bündnismitglied im bundesweiten Väternetzwerk conpadres.
Was zum Internationalen Weltfrauentag in Köln und Bonn geplant ist
Wer den 8. März nutzen möchte, um sich über Frauenorganisationen und starke Frauen in der Region zu informieren, hat dazu in Bonn und Köln einige Möglichkeiten:
In Bonn werden im Stadthaus, Berliner Platz 2, von 10 bis 16 Uhr über 20 Stände von Bonner Organisationen, Vereinen und Beratungsstellen aufgestellt sein. Besucherinnen und Besucher können sich dort mit den Ausstellenden austauschen.
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club organisiert zum Weltfrauentag eine Radtour zu Stationen und Wirkstätten berühmter aber auch weniger bekannter Frauen aus Bonn und Umgebung.
Die Melanchthon-Akademie in Köln startet bereits am 7.3. mit ihrem Programm. Sie stellt Pazifistinnen aus der ersten Frauenbewegung und mutige Frauen vor, die sich heute für Gerechtigkeit und Frieden einsetzen. „Ob jüdisch, christlich, muslimisch oder säkular, ob zu Kaiserzeiten, in diktatorischen oder demokratischen Zeiten, sie alle haben aus ihrer eigenen Perspektive Haltung gezeigt für eine gerechte Gesellschaft ohne Gewalt“, heißt es im Programm. Am 8. März folgen dann Festivitäten unter dem Titel „Powerfrauen“
Der Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU) veranstaltet am 8. März einen Business Lunch im Café Ludwig.
Erst am 11. März bietet der Arbeitskreis Kölner Frauenvereinigungen von 14 bis 18 Uhr Workshops und einen Info- und Netzwerkmarkt an. Zum Arbeitskreis gehören unter anderem der DGB Stadtfrauenausschuss, der Bundesverband der Migrantinnen in Deutschland oder Lila in Köln, Bündnis autonomer Frauenprojekte gegen Gewalt. Wegen Bauarbeiten findet die Veranstaltung nicht im Historischen Rathaus, sondern im Gürzenich statt.
Ebenfalls am 11. März gibt es am Quatermarkt in Köln eine Comedy-Veranstaltung: Gag Roulette Weltfrauentag Spezial.
Zum Frauentag ins Museum
„Hide and seek. Mythologische Frauenbilder der Antike in der Angewandten Kunst – von Daphne bis Venus“ heißt ein Online Vortrag des MAKK zum Weltfrauentag.
Auch im Rautenstrauch-Joest-Museum gibt es eine besondere Führung. Sie steht unter dem Titel : „Inwieweit prägen und prägten Frauen das Museum als Sammlerinnen, Kuratorinnen oder Direktorinnen? Inwieweit sind Frauen präsent als Herstellerinnen oder Nutzerinnen der Exponate oder als Dargestellte auf den Objekten?“
Passend zum Thema und von März bis Juni zugänglich ist die Ausstellung zur Entwicklung der deutschen Frauenbewegungen im Frauenmuseum in Bonn.
Zu jeder Zeit zugänglich ist übrigens der Frauenstadtplan Köln, der über historische und zeitgenössische Frauen, Frauenorganisationen und frauenrelevante Orte in Köln informiert.