Wohnen
Wohnungseinbrüche: Sicher hinter Schloss und Riegel
Rund 128 Millionen Euro Schaden jährlich und ein schwindendes Sicherheitsgefühl sind die Folgen der Wohnungseinbrüche in Deutschland. Welche Schutzmaßnahmen es gibt und welche moderne Sicherungstechnik sinnvoll ist, erklärt das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen.

Gelegenheit macht Diebe. In diesem Satz steckt immer noch viel Wahrheit. Aber: Bundesweit bieten sich Einbrechern immer weniger solcher Gelegenheiten – die Zahlen für Wohnungseinbruchdiebstahl sind seit Jahren rückläufig, besonders, weil sich viele Menschen immer besser absichern. „Trotzdem ist Einbruchdiebstahl noch immer eine Straftat, welche die Menschen sehr beunruhigt und in Sorge versetzt“, weiß Frank Scheulen, Erster Kriminalhauptkommissar beim Landeskriminalamt NRW.
2019 verzeichnete die die polizeiliche Kriminalstatistik bundesweit 87.145 Wohnungseinbruchsfälle – mehr als zehn Prozent weniger als im Vorjahr.
Für NRW als dem bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands verzeichnet die polizeiliche Kriminalstatistik etwa circa 30 Prozent der bundesweiten Vorfälle, d.h. 26.857 Einbrüche. Das ist der niedrigste Wert seit mehr als 30 Jahren. Am häufigsten wird in den Großstädten und Ballungsgebieten eingebrochen: So wurden in Köln 2.020 Einbrüche erfasst, in Bonn 1.670. Auch in den beiden Städten sind die Einbruchszahlen gesunken.
Die Kampagne „Riegel vor! Sicher ist sicherer“ betont, dass einfache Präventionsmaßnahmen wie geschlossene Fenster, abgeschlossene Türen und die aufmerksame Beobachtungen der Nachbarschaft dazu beitragen, Einbrüche zu verhindern. Zusätzlich haben sich in den vergangenen Jahren neue technische Schutzmaßnahmen entwickelt. „Das Zusammenwirken von richtigem Verhalten und solider Sicherheitstechnik entscheidet über den Erfolg des Einbruchschutzes“, weiß Frank Scheulen vom Landeskriminalamt NRW.
Keine Kompromisse bei der Sicherheit
Einbruchshemmende Wohnungstüren, abschließbare Fenster, Alarmanlagen und eine gute Beleuchtung: Weit über ein Drittel der Einbrüche scheitert, weil Sicherungsmaßnahmen an Türen und Fenstern nicht überwunden werden können oder Alarme und Licht Einbrecher abgeschrecken. Daher sollte man beim Thema Sicherheit keine Kompromisse eingehen. „Man sollte den eigenen Wohnbereich mit Produkten schützen, die den von der Polizei empfohlenen Sicherheitsstandard erfüllen,“ betont Scheulen. Dazu berät die Polizei im Rahmen der Kampagne „Riegel vor! Sicher ist sicherer.“ kostenfrei und unabhängig zum passenden Schutz für Haus und Wohnung.
- Achten Sie auf verdächtige Personen/Situationen.
- Rufen Sie im Verdachtsfall sofort die Polizei über 110.
- Lassen Sie sich neutral und kostenlos von Ihrer Polizei zum Einbruchschutz beraten.
Einbruchschutz für das Smarthome
Die Polizei rät zum klassischen Grundschutz zum Beispiel zu abschließbaren Fenstern und Türen, die bei Abwesenheit immer geschlossen zu halten sind. „Dieser solide mechanische Grundschutz kann, beispielsweise mit Smart-Home-Anwendungen, sehr gut erweitert werden“, erklärt Scheulen. Smarthome-Systeme gestatten es, Komponenten der Haustechnik, Haushaltsgeräte oder Unterhaltungselektronik zu vernetzen und mit dem Smartphone zu steuern.
„Solider mechanischer Grundschutz kann mit Smarthome-Anwendungen sehr gut erweitert werden.“
Frank Scheulen, Landeskriminalamt NRW
Ein Beispiel dafür ist die Anwesenheitssimulation, die durch Licht- und Rollladensteuerung vorgibt, dass das Haus bewohnt sei. Immer beliebter wird auch der Einsatz von Alarmanlagen, die sich in das Smarthome integrieren lassen. Diese sind unter anderem in der Lage, im Falle eines Einbruchs automatisch hilfeleistende Stellen zu alarmieren.
Sparkasse KölnBonn fördert Sicherungsmaßnahmen
Die Anschaffung dieser Sicherungssysteme ist meistens sehr aufwendig und teuer. Die Sparkasse KölnBonn unterstützt ihre Kunden finanziell beim Einbau von einbruchshemmenden Fenstern, Türen, Alarmanlagen oder Ähnlichem in Form von Modernisierungsdarlehen oder KfW-Darlehen.
„Wer in die Einbruchsicherheit der eigenen vier Wände investieren will, kann auf die Unterstützung der Sparkasse setzen.“
Daniel Zwior, Fachberater für die Themen Bausparen und öffentliche Mittel der KfW im Privatgeschäft
Für Maßnahmen des Einbruchschutzes bieten sich dazu besonders KfW-Förderkredite an. Der Kredit Altersgerechtes Umbauen (159) schließt zum Beispiel neben Maßnahmen des barrierefreien Wohnens auch familiengerechte Umbauten und Einbruchschutz mit ein. Bis zu 50.000 Euro können pro Wohneinheit mit einem Sollzins von 0,78 % pro anno (Stand: 10. Dezember 2020) beantragt werden. „Wichtig ist nur, dass der Förderantrag vor den Umbaumaßnahmen gestellt wird“, sagt Zwior. Ist dies der Fall, steht einer Förderung nichts im Weg. „Wer unsicher ist, ob sich die Aufrüstung lohnt, kann sich in unseren Filialen beraten lassen. Denn als regionales Geldinstitut sind wir nah am Leben der Menschen und bieten Unterstützung auch über Finanzfragen hinaus“, empfiehlt Daniel Zwior.
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