Investieren in Festgeld: Wie es funktioniert und für wen es sich lohnt
Festgeld ist eine gute Anlageform, wenn Sie Ihr Geld für einen bestimmten Zeitraum anlegen und von einem sicheren Zinssatz profitieren möchten. Wann und für wen Festgeld sinnvoll ist, wie genau die Geldanlage funktioniert und wie Sie ein Festgeldkonto eröffnen, erfahren Sie hier.
Was ist Festgeld?
Festgeld zeichnet sich durch bestimmte Merkmale aus. Die drei wesentlichen sind der feste Anlagebetrag (1), den Sie für einen vorab bestimmten Zeitraum (2) zu einem garantierten Zinssatz (3) fest anlegen.
Das bedeutet, dass Sie während der Laufzeit über Ihr Geld nicht frei verfügen können, sondern erst zum Fälligkeitstermin. Entsprechend ist die Anlage auch als Termingeld bekannt. Ebenfalls können Sie keine Zuzahlungen tätigen. Aber: Der garantierte Zinssatz unterliegt im Anlagezeitraum keinerlei Schwankungen, sodass Sie – anders als beim Tagesgeld und Sparbuch – mit dem Festgeld und der Rendite langfristig planen können.
Ist die Anlage in Festgeld sinnvoll?
2022 beendete die Europäische Zentralbank mit der Zinswende eine lange Niedrigzinsphase. Mit der Erhöhung der Leitzinsen im Euroraum profitieren Sie als Anlegerin wieder von Zinsen für Ihr Guthaben, und zwar in Form von Sparzinsen, die Ihre Bank Ihnen zum Beispiel auf Tagesgeld und Festgeld gewährt. Sinnvoll ist Festgeld für eine kurz- bis mittelfristige Geldanlage. Das können 12 Monate bis maximal 10 Jahre sein. Für Sparerinnen ist die Anlageklasse Festgeld nicht nur wegen der garantierten Guthabenzinsen über den gesamten Anlagezeitraum von Vorteil: Festgeld zeichnet sich durch seine Sicherheit aus, und es erzielt in der Regel eine höhere Rendite als die Anlage auf dem Tagesgeldkonto.
Wann kommt eine Festgeldanlage für mich infrage?
Eine Investition in Festgeld ist vor allem dann sinnvoll, wenn Sie über eine größere Geldsumme verfügen, die Sie in nächster Zeit nicht benötigen. Insbesondere, wenn Sie Ihr Geld auf dem Girokonto liegen haben, macht die Investition in Festgeld Sinn – denn auf dem Konto erhalten Sie nur wenig bis gar keine Zinsen. Festgeld bietet eine sichere Geldanlage mit garantiertem Zinssatz durch den Sie die Folgen der Inflation abschwächen.
Ein weiterer Anlass kann sein, dass die Laufzeit Ihres Tagesgeldes mit attraktiven Zinskonditionen vorbei ist und Sie nur noch eine niedrige Rendite erhalten. Auch hier lohnt sich eine erneute Investition in Festgeld.
Interessieren Sie sich für eine langfristige Geldanlage, kann es zudem sinnvoll sein, in Aktien oder Fonds zu investieren – oder die verschiedenen Anlageformen zu kombinieren. So können Sie die jeweiligen Vorteile komplett ausschöpfen.
Wie funktioniert ein Festgeldkonto?
Voraussetzung für Ihr Festgeldkonto ist ein Referenzkonto, für das Sie in der Regel Ihr Girokonto verwenden können. Die gewünschte Anlagesumme muss sich bei Vertragsabschluss bereits in voller Höhe auf dem angegebenen Girokonto befinden. Dann wird sie automatisch auf Ihr neues Festgeldkonto umgebucht – und schon profitieren Sie von der höheren Rendite. Umgekehrt wird Ihr Festgeld zum Vertragsende, also nach Ablauf der vereinbarten Laufzeit, Ihrem Referenzkonto wieder gutgeschrieben. Allerdings gibt es auch Anbieter, bei denen sich die Laufzeit automatisch zu den dann gültigen Konditionen verlängert – sofern Sie Ihr Festgeld nicht gekündigt haben.
Wann werden die Zinsen gutgeschrieben?
Die Festgeldzinsen werden Ihnen entsprechend des geltenden Jahreszinssatzes jeweils am Jahresende auf Ihr Referenzkonto ausgezahlt. Überprüfen Sie dafür einfach Ihr Online-Banking.
Haben Sie sich für eine Festgeldanlage entschieden, können Sie sich an Ihre Hausbank wenden: Häufig ist es unproblematisch, ein Festgeldkonto zu Ihrem Girokonto als Referenzkonto zu eröffnen.
Bei der Sparkasse KölnBonn können Kundinnen das Konto ganz unkompliziert online eröffnen. Eröffnung und Nutzung der Festgeldkonten sind kostenlos.
Wie sind Laufzeit und Zinsen beim Festgeld?
Jedes Kreditinstitut bietet eigene Konditionen beim Festgeld an. Zudem wirkt sich Ihre gewählte Laufzeit auf die Höhe der Zinsen aus. Aber egal, wie lang die Laufzeit ist: Sie profitieren sicher von dem für den Anlagezeitraum vereinbarten Zinssatz. Bei der Sparkasse KölnBonn entscheiden Sie selbst, für welchen Zeitraum Sie Ihr Geld anlegen wollen. Möglich ist eine Laufzeit ab 12 Monaten bis maximal 10 Jahren.
1 Jahr | 2 Jahre | 3 Jahre | 4 Jahre | 5 Jahre | 10 Jahre | |
---|---|---|---|---|---|---|
ab 1.000 EUR | 2,60% | 2,00% | 1,80% | 1,80% | 1,80% | 1,80% |
Was sind die Unterschiede zwischen Festgeld und Tagesgeld?
Die Verfügbarkeit Ihres Geldes und die Höhe der Zinsen machen den größten Unterschied zwischen Festgeld und Tagesgeld aus. Zudem unterscheiden sich die beiden Anlageformen bei der Laufzeit:
- Verfügbarkeit: Während Sie auf das Tagesgeld immer frei zugreifen können, ist Ihr Festgeld während der Laufzeit nicht verfügbar.
- Zinshöhe: Beim Tagesgeld erhalten Sie in der Regel einen variablen Zinssatz, der Schwankungen unterliegen kann. Anders beim Festgeld: Hier ist der Zinssatz garantiert und häufig sogar höher.
- Laufzeit: Ein Tagesgeldkonto hat keine vereinbarte Laufzeit, sondern bleibt dauerhaft bestehen. Dagegen läuft ein Festgeldkonto zum Laufzeitende aus. Das bedeutet für Sie 3 Möglichkeiten:
- Sie lassen sich das Geld auszahlen.
- Sie wählen ein anderes Festgeld.
- Sie verlängern Ihr bestehendes Festgeld.
Einige Anbieter verlängern das Festgeld zu den zum Ende der Laufzeit gültigen Konditionen, sofern Sie Ihr Konto nicht gekündigt haben. Sie genießen den Vorteil, dass Sie nicht tätig werden müssen.
Ob für Sie das Festgeld oder das Tagesgeld die richtige Anlageoption ist, sollte Ihre persönliche Situation entscheiden: Können Sie für den gewählten Anlagezeitraum auf die Geldsumme verzichten, oder werden Sie es kurzfristig benötigen? Als Richtwert gilt: Halten Sie 2 bis 3 Monatsgehälter als Reserve für unerwartete Ausgaben verfügbar. Dafür können Sie gut ein Tagesgeldkonto nutzen. Haben Sie darüber hinaus Geld zur Verfügung, können Sie es als Festgeld anlegen.
Ideal ist auch die Kombination von Tagesgeld- und Festgeldanlagen. So bleiben Sie einerseits liquide, profitieren aber andererseits von höheren Zinsen.
Welche alternative Anlageform gibt es zum Festgeld?
Wichtigste Eigenschaft des Festgelds ist die Sicherheit, indem Sie von Anfang an über Ihre Rendite Bescheid wissen. Das ist vor allem für Anfängerinnen in Sachen Geldanlage von Vorteil. Für eine höhere Rendite, wie sie Aktien oder ein Aktienfond (z. B. ein ETF) erzielen können, müssen Sie ein höheres Risiko eingehen. Um das Risiko zu minimieren, sollten Sie nur Geld in Aktien, Investmentfonds und Indexfonds investieren, auf das Sie langfristig verzichten können. Dann sind diese Geldanlageformen optimal, um auch die Inflation auszugleichen.
Um das Risiko zu streuen, lohnt sich auch ein Anlagenmix. Kombinieren Sie zum Beispiel Festgeld und Wertpapiere. Haben Sie kein Startvermögen zur Verfügung, sind Sparpläne auf Wertpapiere eine alternative Anlageform in Ihrem Mix.
Ist ein Festgeldkonto sicher?
Auch bei Festgeldkonten greift die Einlagensicherung, die im deutschen Einlagensicherungsgesetz (EinSiG) vom 3. Juli 2015 festgeschrieben ist. Demnach gilt:
- Bis zu 100.000 Euro Guthaben pro Person und Bank sind abgesichert.
- Bei Verlusten oder Insolvenz der Bank können Anlegerinnen ihren Anspruch auf Entschädigung geltend machen.
Auf diese Weise schützen Banken Ihre Einlagen auf dem Festgeldkonto, das somit eine sichere Anlageform ist. Bei Sparkassen besteht zudem ein Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe, das alle Anforderungen des Gesetzgebers an die Einlagensicherung erfüllt. Falls bei einem Mitgliedsinstitut wirtschaftliche Schwierigkeiten bestehen oder drohen, springen Teilfonds ein und stützen damit das Sicherungssystem.
Worauf muss ich bei der Eröffnung des Festgeldkontos achten?
Bereits bei Vertragsschluss sollten Sie auch einen Freistellungsauftrag ausfüllen, denn:
- In Deutschland fallen auf Kapitalerträge Steuern an, nämlich 25 % Abgeltungssteuer, Kapitalertragssteuer, zzgl. Solidarzuschlag (5,5 % der Kapitalertragssteuer) und ggf. Kirchensteuer.
- Keine Steuern fallen an, wenn Ihre Zinserträge unter dem sogenannten Sparerfreibetrag liegen, der aktuell 1.000 Euro pro Person ausmacht.
- Ohne Freistellungsauftrag wird Ihr Kreditinstitut die Steuern automatisch ans zuständige Finanzamt abführen. Sie können diese über die Steuererklärung zurückfordern.
- Liegt Ihr Geld bei einem ausländischen Kreditinstitut, müssen Sie sich selbst um die Versteuerung der Erträge kümmern.
- Haben Sie Ihr Geld auf mehrere Kreditinstitute verteilt, können Sie auch den Freistellungsauftrag aufsplitten und so Ihren Sparerfreibetrag in voller Höhe nutzen.
Alle Zinserträge, die über Ihren Sparerfreibetrag hinausgehen, müssen Sie versteuern.
Festgeld: unkompliziert, renditestark & sicher
Festgeld ist eine sichere Sache. Als Anlegerin profitieren Sie von der aktuellen Zinsentwicklung bei gleichzeitig hoher Planungssicherheit. Sie wissen genau, welche Erträge Sie bis zum Ende der vereinbarten Laufzeit erzielen, und sind geschützt vor etwaigen Zinsschwankungen.
Wenn Sie bereits ein Girokonto bei der Sparkasse KölnBonn haben, ist die Eröffnung eines Festgeldkontos für Sie unkompliziert und kostenfrei. Auch als Neukundin können Sie das vorausgesetzte Girokonto bequem online eröffnen.
Festgeld bietet sich an, wenn Sie Geld über einen festen Zeitraum „parken“ wollen. Idealerweise kombinieren Sie bei Ihrer Geldanlage verschiedene Anlageklassen wie Tagesgeld, Festgeld und Aktien.