Kaleidoskop
Flohmärkte in Köln und Bonn – die besten Tipps und Orte
Für die einen sind sie der Inbegriff von Ramsch, die anderen begeistern sich dort für die Suche nach kleinen und großen Schätzen: Flohmärkte.

In Köln und Bonn gibt es Flohmärkte in zahlreichen Formaten: der große Rheinauen Flohmarkt, kleine Garagenflohmärkte, Trödel-, Antik-, Kinder- oder Mädchenflohmärkte. Bücher- und Spielzeugbörsen. Aber woran erkennt man beim Stöbern kleine Schätze eigentlich? Wann weiß man, dass es sich um ein wertvolles Stück Vergangenheit handelt und wann ist es einfach nur ein schönes Objekt?
Flohmarkt-Tipps für Käuferinnen und Käufer
- Der frühe Vogel fängt den Wurm: Seien Sie früh auf dem Flohmarkt, dann haben Sie die Möglichkeit als Erste oder Erster an den Ständen zu sein und sich den ein oder anderen Schatz zu sichern.
- Es ist nicht alles Gold was glänzt: Medaillen und Münzen gibt es oft zuhauf. Ob aus dem Urlaub oder aus Nachlässen, sie sind zahlreich vorhanden und daher meist eher wertlos. Beim Schmuck sollten Sie sich den Stempel genauestens anschauen, er gibt Auskunft darüber, wie viel Gold oder Silber in dem jeweiligen Schmuckstück wirklich steckt.
- Der Elefant im Porzellanladen: Omas altes Porzellanservice kann gutes Geld einbringen. Käuferinnen sowie Käufer sollten darauf achten, welche Manufaktur oder welches Emblem auf die Unterseite eingebrannt ist. Ist es ein namhafter Hersteller wie Meissen? Ist alles darüber hinaus intakt? Dann haben Sie mit etwas Glück ein gut erhaltenes Service vor sich, das immer mehr an Wert gewinnen kann.
- Auf dem Holzweg: Bei antiken Möbeln gibt es einiges zu beachten. Zum Einen: aus welchem Holz sind sie gemacht? Kirschholz ist teurer und hochwertiger als Tanne. Zum Anderen: ein echter antiker Stuhl zeigt Gebrauchs- und Abnutzungsspuren. Jede Restaurierung nimmt ihm etwas von seiner originalen Beschaffenheit und so von seinem antiken Wert. Eher selten sind scharfe Ecken und Kanten. Typisch sind dagegen dicke Furniere. Außerdem sollten Sie sich fragen, ob das Möbelstück mit seiner Funktion in die damalige Zeit gepasst hätte.
- Taschenspielertricks aufdecken: Bei Markenhandtaschen sollten Sie darauf achten, ob die Nähte geklebt oder vernäht sind. Sind sie geklebt, weist das meist auf eine Fälschung hin. Die restliche Verarbeitung sowie der Markenname und die Positionierung des Logos sind ebenfalls Indizien, an denen ein Original von einer Fälschung unterschieden werden kann. Wenn Sie sich mit der Marke auskennen, wissen Sie vielleicht, ob es dieses Modell in dieser Farbe überhaupt im Sortiment gab?
Als Käuferin oder Käufer über die Flohmärkte der Region zu stöbern, macht Spaß. Selbst zu Hause ausmisten, überflüssig Gewordenes loswerden und damit auch noch ein etwas zu verdienen, ebenso. Dazu bringt es Ordnung in die Schränke. Für den optimalen Verkauf gibt es einiges zu beachten.
Flohmarkttipps zum Verkaufen
- Seien Sie früh genug da, um in Ruhe aufzubauen. Viele Stammbesucherinnen oder -besucher kommen früh, um sich die besten Schätze zu sichern. Sind Sie gestresst und noch im Aufbau, verkaufen Sie nicht halb so gut.
- Bewahren Sie die Ruhe. Bitten Sie Besucherinnen und Besucher, die Sie schon beim Aufbau umlagern, um herauszufinden, was sich noch in ihren Kisten verbirgt, höflich um etwas Geduld.
- Präsentieren Sie ihre Waren ansprechend. Hängen Sie beispielsweise ihre Kleidungsstücke auf eine Kleiderstange. So laden diese zum Durchschauen und Anprobieren ein. Ein Spiegel kann ebenso helfen und die ordentlich arrangierten Waren auf dem Tisch ziehen die Käuferinnen und Käufer an. Eine Tischdecke oder eine zweckentfremdete Gardine verschönern die Aufmachung Ihres Standes zusätzlich.
- Haben Sie Spaß an der Sache. Tragen Sie immer ein Lächeln im Gesicht. Für viele geht es auch um das Feilschen an sich. Lassen Sie sich drauf ein und machen Sie mit.
- Schaffen Sie Platz. Damit sich die Besucherinnen und Besucher in Ruhe umschauen können, sollte es nicht zu eng an ihrem Stand sein.
- Feilschen Sie nicht um jeden Preis, auch wenn Sie eigentlich mehr für das Objekt haben wollten. Am Ende zählt die Gesamtsumme, die Sie einnehmen.
- Es mag einfach klingen aber: saubere, ordentlich gefaltete und abgestaubte Artikel ziehen Käuferinnen und Käufer eher an.
- Platzieren Sie einen Publikumsmagneten präsent an Ihrem Stand und verkaufen Sie diesen möglichst lange nicht. Er zieht die Menschen an und je mehr an Ihrem Stand stehen, desto interessanter wirkt er für andere.
- Bringen Sie sich einen Stuhl, dem Wetter entsprechende Kleidung und genügend Verpflegung mit. Ein Flohmarkttag kann lang sein – hungrig oder durstig verkauft es sich nicht gut und mit weniger Spaß.
Nun sind Sie sowohl als Käuferin oder Käufer als auch als Verkäuferin oder Verkäufer für einen Flohmarkttag gerüstet. Bleibt noch die Frage offen: Wo gibt es die schönsten und besten Flohmärkte in Köln und Bonn?
Zwei Flohmärkte, die besonders sind
Klein, aber fein ist der Flohmarkt an der „Alten Feuerwehrwache“ im Kölner Agnesviertel. Die Besonderheit dieses Marktes: dort wird nur Trödel und keine Neuware verkauft. Die Auswahl ist nicht so groß, dafür erlesen und stets abwechslungsreich. Die nächsten Termine sind: 3. September, 25. September und 8. Oktober.
Die Pattenhalle Ehrenfeld, verwandelt sich am 10. September wieder in einen Markt für Nachteulen. Beim Nachtkonsum kann bei live Musik bis 24 Uhr geshoppt, geredet, gegessen und getrunken werden. Die Stände sind im Außen- und Innenbereich verteilt und bieten hippe Klamotten, besondere Accessoires, viel Vintage und außergewöhnliche Dekorationsartikel. Einlass ist ab 17 Uhr, dieser Markt kostet 4 Euro Eintritt.
Im Hinterkopf behalten:
Im Frühjahr wird die Bonner Altstadt durch die zahlreichen Kirschbäume in eine rosa Farbenpracht gehüllt. Viele Touristen zieht es dann in die blühenden Straßen, die mit den Altbauten ein herrliches Gesamtbild ergeben. In diesem Ambiente findet der Haustürflohmarkt statt. Bewohnerinnen und Bewohner der Altstadt können kostenlos vor ihrer Tür ihren Trödel verkaufen. Sobald der Termin für 2023 feststeht, finden Sie diesen hier: kirschblüte-bonn.de
Einen prächtigen Baumbestand hat die Pferderennbahn in Weidenpesch. Dort finden auf dem Gelände – zwischen den historischen Tribünen und erhaltenen Gebäuden – zwei Mal im Jahr Flohmärkte statt. Einmal im Frühjahr (traditionell an Vatertag, für 2023 sind noch keine Informationen online. Sobald Termine verfügbar sind, finden Sie diese hier) und einmal im Herbst. Der Herbsttermin fällt dieses Jahr aus. Regelmäßig wird zudem ausschließlich auf dem Parkplatz verkauft: Jeden Mittwoch (8 bis 13 Uhr), Freitag (8 bis 13 Uhr), Samstag (8 bis 14 Uhr) und einmal im Monat am Sonntag (11 bis 16 Uhr) – ausgenommen Feiertage und Renntage.
Die Klassiker der Flohmärkte
Der Flohmarkt auf dem Ikea-Parkplatz am Butzweilerhof in Köln hat zum einen eine sehr große Auswahl, zum anderen ist er geteilt in einen Trödel- und einen Neuwarenbereich. So können die Besucherinnen und Besucher entscheiden, durch welche Gänge sie schlendern möchten. Auch das Gastronomieangebot ist größer als bei anderen Flohmärkten. Er findet jeweils einen Sonntag im Monat statt. Nächster Termin ist der 11. September.
Der Flohmarkt in Godorf an der Metro ist ebenso ein sehr großer, beliebter Flohmarkt. Ein Vorteil für Verkäuferinnen und Verkäufer: man kann Stellplätze unter dem Parkdeck buchen und steht vor Sonne und Regen geschützt. Angeboten wird dort eine Mischung aus Neuware und Trödel, auch antike Schätze sind ab und an dazwischen zu finden. Außerdem gibt es frisches Gemüse, schöne Pflanzen und kleine Leckereien. Er findet einmal im Monat jeweils sonntags statt. Der 4. September ist der nächste Termin.
Die Bonner Rheinaue verwandelt sich an jedem dritten Samstag im Monat (von April bis Oktober) zu einem der größten Flohmärkte in Deutschland. Spontan Entschlossene sind dort gern gesehen, ihnen werden immer 1600 Standmeter freigehalten. Verkauft werden darf keine Neuware, das macht den Markt zu einem abwechslungsreichen Trödelerlebnis. Durch die Lage im Grünen ist der Flohmarkt in der Bonner Rheinaue erst recht ein außergewöhnlicher Ort, der zum langen Verweilen einlädt.
Große Auswahl an Flohmärkten in der Region
Alle, die gerne ausschlafen freuen sich über Nachtflohmärkte. Frauen, die nach ausgefallenen Klamotten suchen, sind bei Mädelsflohmärkten richtig. Bücherratten stöbern auf Bücherbörsen durch neue Romane und antike Schätze. Antikmärkte verkaufen Nippes aus den letzten Jahrzehnten, manchmal gar Jahrhunderten. Ein gebrauchtes Rad für wenig Geld lässt sich auf Fahrradmärkten erstehen. Auch für Kindersachen eignen sich Flohmärkte sehr gut. Die Auswahl an Märkten in der Region ist riesig.