Scribble mit Geldmünzen

Was ist der Cost-Average-Effekt?

Bei der Geldanlage wimmelt es nur so vor Fachbegriffen. Der Cost-Average-Effekt zum Beispiel. Dahinter steckt ein einfaches, aber wirksames Prinzip, das besonders für Einsteiger geeignet ist, um in Wertpapiere zu investieren.

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Junger Mann bei einer Wanderung

Cost-Average-Effekt – kurz erklärt

Cost-Average-Effekt – klingt erst einmal kompliziert. Ist es aber nicht. Der deutsche Begriff „Durchschnittkosteneffekt“ ist verständlicher und gibt einen Hinweis darauf, was dahintersteckt. Das funktioniert ganz einfach: Sie legen regelmäßig einen festen Geldbetrag, zum Beispiel monatlich 100 Euro, in Wertpapieren an – idealerweise in einen ETF oder einen Investmentfonds. Die breite Streuung dieser Anlageformen, senkt zusätzlich das Anlagerisiko. Die Kurse an der Börse schwanken – und damit auch der Wert der Fondsanteile. Damit entsteht automatisch folgender Effekt: Sie kaufen bei niedrigen Preisen vergleichsweise mehr Anteile als bei höheren Kursen. Rechnerisch entsteht auf diese Weise über die Anlagedauer hinweg ein durchschnittlicher Einstiegspreis, der die Kursspitzen nach oben und unten „glättet“.

Ein einfaches Beispiel

Sie investieren 100 Euro pro Monat in einen ETF. Nach sechs Monaten haben sich Ihre Anteile folgendermaßen entwickelt:

MonatKaufkurs pro AnteilGekaufte Anteile

1

10€

10,00

2

12€

8,33

3

8€

12,50

4

5€

20,00

5

11€

9,09

6

10€

10,00

Summer der Anteile

69,92

Sie haben insgesamt 600 Euro in den ETF investiert und damit einen Bestand von insgesamt 69,92 Anteilen erworben. Der durchschnittliche Kaufpreis pro Anteil liegt damit bei rund 8,58 Euro. Bei einem aktuellen Kurs von 10 Euro kommen Sie somit auf einen rechnerischen Gewinn von 1,42 Euro pro Anteil.

Nur eine kleine Abänderung des Beispiels zeigt den Vorteil des Cost-Average-Effekts: Statt monatlich 100 Euro anzulegen, kaufen Sie pro Monat 10 Anteile des ETF. Nach sechs Monaten sieht Ihre Rechnung wie folgt aus: Im Depot liegen insgesamt 60 Anteile, für die Sie insgesamt 560 Euro bezahlt haben (100+120+80+50+110+100) – also vergleichsweise weniger als beim ersten Beispiel. Dafür liegt der durchschnittliche Kaufpreis bei 9,33 Euro, so dass unter dem Strich zum Stichtag im direkten Vergleich nur ein Gewinn von 0,67 Euro erzielt wird. Fazit: Durch regelmäßiges Investieren können Sie Kursschwankungen gezielt nutzen, indem Sie den rechnerischen Einstiegspreis senken.

Der Cost-Average-Effekt macht also eine Anlage in schwankungsreiche Wertpapiere ohne viel Stress möglich. Und er bietet zusätzlich die Aussicht darauf, eine vergleichsweise höhere Rendite zu erzielen als bei der unregelmäßigen Anlage von Einmalbeträgen. Das ist vor allem für Einsteigerinnen und Einsteiger hilfreich:

Durch die regelmäßige Anlage eines festen Betrags vermeiden Sie es, sich von zwischenzeitlichen Kursschwankungen verunsichern zu lassen oder sich ständig Gedanken darüber zu machen, den idealen Zeitpunkt für Ein- und Ausstieg zu erwischen.

Wie kann ich den Cost-Average-Effekt nutzen?

Die Beispielrechnung oben hat gezeigt: Damit der Cost-Average-Effekt so richtig in Schwung kommt, ist es wichtig, über einen langen Zeitraum hinweg regelmäßig zu sparen – je länger, desto besser. Dann fallen zwischenzeitliche Kursschwankungen kaum ins Gewicht. Ein Fondssparplan, in den zum Beispiel monatlich ein fester Betrag eingezahlt wird, ist eine gute Möglichkeit für eine regelmäßige Anlage. Dabei sind auch abweichende Sparrhythmen möglich, etwa vierteljährlich oder alle zwei Monate.

Fonds- beziehungsweise ETF-Sparpläne werden von vielen Banken und Sparkassen angeboten, teilweise auch von den Fondsgesellschaftern selbst. Das Praktische an einem Sparplan: Ist er einmal eingerichtet, wird der Anlagebetrag automatisch vom Konto abgebucht und sofort investiert. So legen Sie regelmäßig und diszipliniert in Wertpapieren an, ohne sich um das passende Timing oder die aktuelle Kursentwicklung an den Finanzmärkten kümmern zu müssen. Ein Blick zurück in die Börsenhistorie zeigt zudem: Wichtig ist es, dranzubleiben, auch wenn es mal unruhig wird. Denn zwischenzeitliche Kurseinbrüche sind oft schon nach wenigen Monaten wieder aufgeholt.

Bei welchen Wertpapieren macht sich der Cost-Average-Effekt am meisten bemerkbar?

Faustregel ist: Je stärker die Kurse über den Anlagezeitraum hinweg schwanken, desto mehr macht sich der Cost-Average-Effekt bemerkbar. Als besonders schwankungsanfällige Wertpapiere gelten Aktien beziehungsweise Fonds und ETFs, die in Aktien investieren. Dementsprechend entfaltet der Cost-Average-Effekt seine Wirkung vor allem bei ETF-Sparplänen, Fonds-Sparplänen, Aktiensparplänen besonders gut.

Unabhängig davon ist es grundsätzlich sinnvoll, über einen längeren Zeitraum und regelmäßig in Wertpapieren Geld anzulegen – weil Sie damit Vermögen aufbauen statt kurzfristig zu spekulieren oder mehr oder weniger planlos und unregelmäßig Einmalbeträge zu investieren.

Der Cost-Average-Effekt kommt allerdings nur dann zum Tragen, wenn Geld in Anlageformen investiert wird, deren Kurse sich fortlaufend ändern. Auf viele Anlagen mit festem Zinssatz, wie etwa Tagesgeld oder Festgeld, trifft das nicht zu. Daher funktioniert der Effekt bei ihnen nicht.

Wertpapiersparen mit System

Mit einem Wertpapiersparplan der Sparkasse KölnBonn investieren Sie regelmäßig einen festen Betrag – und nutzen automatisch den Cost-Average-Effekt. So bauen Sie langfristig Vermögen auf.

 

Vor- und Nachteile des Cost-Average-Effekts

 Wie kann ich vom Cost-Average-Effekt am besten profitieren?

Indem Sie über einen möglichst langen Zeitraum hinweg regelmäßig einen festen Betrag in einen bestimmten Fonds oder ETF investieren. Der Cost-Average-Effekt führt dann über die Zeit hinweg zum häufig günstigen Durchschnittspreis. Damit haben Sie die Chance, eine vergleichsweise bessere Rendite zu erzielen als mit einer Einmalanlage – besonders dann, wenn die Kurse zwischenzeitlich stark schwanken. Je stärker das Auf und Ab an der Börse, desto deutlicher kann sich der Durchschnittskosteneffekt positiv auf den durchschnittlichen Einstiegspreis auswirken – sofern die Märkte per saldo langfristig steigen.

Für Einsteigerinnen und Einsteiger in die Wertpapieranlage ist der Cost-Average-Effekt besonders hilfreich. Gerade am Anfang ist es schwierig, die Schwankungen vor allem von Aktien richtig einzuschätzen und damit umzugehen, wenn die Kurse eine Zeit lang fallen. Mit dem Cost-Average-Effekt kaufen Sie in Abwärtsphasen automatisch mehr Anteile und „verbilligen“ damit den durchschnittlichen Einstandspreis. Dieser Gedanke kann bei Unsicherheiten helfen, nicht in Panik überstürzt zu verkaufen, wenn es zu Börsenturbulenzen kommt.

Welche Risiken gehen mit dem Cost-Average-Effekt einher?

Der Cost-Average-Effekt bietet nicht die Aussicht auf sichere Börsengewinne. Er schützt auch nicht vor Verlusten. Wenn es an den Märkten auf breiter Front bergab geht, bekommen das auch die Besitzerinnen und Besitzer von Aktienfonds und -ETFs zu spüren. Allerdings: Durch den Cost-Average-Effekt ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Verluste in dieser Phase geringer ausfallen als bei einer Einmalanlage. Wenn es allerdings mit den Kursen über den Anlagezeitraum – wenn auch unter Schwankungen – stetig bergauf geht, erzielen Anlegerinnen und Anleger bei einer Einmalanlage höhere Renditen als etwa mit einem Sparplan.

Das zeigt: Ein wenig Gedanken über den zukünftigen Börsentrend müssen sich Anlegerinnen und Anleger dennoch machen, um abwägen zu können, wann sich der Durchschnittskosteneffekt wirklich bezahlt macht. Allerdings muss das Kapital für den Einmalkauf auch vorhanden sein, während es häufiger einfacher ist, Monat für Monat etwas Geld anzulegen – ob nun im Rahmen eines Sparplans oder in Eigenregie. Der Cost-Avergae-Effekt lebt zudem von Kursschwankungen. Bleiben die Preise über eine längere Zeit konstant oder steigen nur leicht, ist sein Effekt kaum spürbar.

Fazit: Empfehlenswerte Anlagemethode, aber keine Strategie

Der Cost-Average-Effekt ist ein solides und einfach zu handhabendes Werkzeug, um das Anlagerisiko beim Einstieg in Wertpapiere zu senken – vor allem bei schwankungsanfälligen Aktien. Gerade für Einsteigerinnen und Einsteiger ist er eine überlegenswerte Alternative, wenn Sie regelmäßig und mit vergleichsweise kleinen Beträgen Vermögen aufbauen wollen. Statt hektisch auf Marktbewegungen zu reagieren, investieren Sie mit System. Das spart Nerven – und macht sich in der Endabrechnung häufig bezahlt. Allerdings ist er kein Wundermittel. Der Cost-Average-Effekt alleine ersetzt keine langfristige Anlagestrategie. Und er ersetzt nicht die systematische Streuung auf verschiedene Anlageformen – was immer wichtiger wird, wenn das Vermögen über die Jahre hinweg wächst.

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