Die verschiedenen Ordertypen im Überblick
Order ist nicht gleich Order. Die verschiedenen Typen unterscheiden sich vor allem dahingehend, wann und zu welchem Preis Ihre Order ausgeführt werden soll. Das Gute: Mit intelligenten Ordertypen können Sie die volle Kontrolle über Ihre Anlagen behalten, Risiken minimieren und Ihre Anlagestrategie automatisieren – ohne dass Sie dafür ständig die Kurse beobachten müssen.
Market-Order
Bei einer Market-Order wird das Wertpapier sofort zum aktuell besten verfügbaren Marktpreis gekauft oder verkauft – unabhängig davon, wie hoch der Preis ist. Da die Order jeden verfügbaren Preis akzeptiert, wird sie nahezu garantiert und innerhalb von Sekunden ausgeführt. Die Market-Order ist damit sinnvoll für alle, die schnell handeln, also sofort kaufen oder verkaufen möchten.
Der Nachteil: Als Anlegerin oder Anleger haben Sie keine Kontrolle über den genauen Ausführungspreis. Bei wenig gehandelten Wertpapieren oder in volatilen Marktphasen kann der Ausführungspreis deshalb stark vom erwarteten Preis abweichen. Das gleiche Risiko besteht auch bei größeren Orders mit Teilausführungen.
Limit-Order
Anders als bei einer Market-Order legen Sie bei einer Limit-Order für einen gewissen Zeitraum (zum Beispiel einen Tag oder einen Monat) einen Maximalpreis beim Kauf und einen Minimalpreis beim Verkauf fest. Die Order wird also nur ausgeführt, wenn dieses Limit eingehalten werden kann. Sind nicht genügend Wertpapiere zum gewünschten Preis verfügbar, kann Ihre Limit-Order auch nur teilweise ausgeführt werden. In diesem Fall bleibt die restliche Order so lange gültig, bis der vorab festgelegte Zeitraum abgelaufen ist.
Damit sind Limit-Orders empfehlenswert für alle, die nur bis zu einem bestimmten Preis kaufen oder verkaufen möchten.
Der Vorteil: Bei einem Verkauf erhalten Sie in jedem Fall den festgelegten Minimalpreis. Beim Kauf zahlen Sie maximal den von Ihnen festgelegten Maximalpreis. So haben Sie die volle Preiskontrolle und können sich vor ungünstigen Ausführungen schützen. Besonders bei volatilen oder wenig gehandelten Wertpapieren sind Limit-Orders deshalb sinnvoll.
Der Nachteil: Passen Preis und Limit nicht zusammen, wird Ihre Order möglicherweise gar nicht ausgeführt. Sie können mit einer Limit-Order also attraktive Kauf- oder Verkaufsgelegenheiten verpassen.
Stop-Order
Bei einer Stop-Order wird der Auftrag erst aktiviert, wenn ein bestimmter Kurs (der Stop-Preis) erreicht wird. Die Order wird dann als Market-Order ausgeführt: Das Wertpapier wird also zum besten verfügbaren Preis gekauft beziehungsweise verkauft.
Es gibt grundsätzlich zwei Stop-Order-Typen:
- Stop-Loss-Order: DerVerkauf wird erst ausgelöst, wenn der Kurs unter Ihr Limit fällt. Das ist sinnvoll für alle, die ihre Gewinne sichern und ihre Verluste begrenzen möchten.
- Stop-Buy-Order: Der Kauf wird erst ausgelöst, wenn der Kurs des Wertpapiers den von Ihnen festgelegten Preis erreicht oder überschreitet. Die Kauforder wird dann zum nächstbesten Preis ausgeführt. Das ist empfehlenswert für alle, die erst einsteigen möchten, wenn der Kurs steigt. Und weil sich mit Stop-Buy-Orders Trendaufschwünge nutzen lassen, ist dieser Ordertyp auch bei professionellen Tradern im Einsatz.
Grundsätzlich bleiben Stop-Orders so lange im System, bis der Stop-Preis erreicht wird. Wird kein Stop-Preis erreicht, verfallen sie. Wie bei vielen anderen Ordertypen können Sie festlegen, wie lange die Bedingungen gültig sind.
Der Vorteil: Stop-Orders geben Ihnen mehr Kontrolle. Mit ihnen können Sie Ihr Risiko begrenzen und Gewinne sichern.
Der Nachteil: In schnell fallenden Märkten können Stop-Orders risikoreich sein, da die Ausführungen auch unter dem Stop-Preis erfolgen können. Und auch bei kurzfristigen Kursschwankungen können sie nachteilig sein, weil Sie möglicherweise ungewollt „ausgestoppt“ werden.
Stop-Limit-Order
Eine Stop-Limit-Order kombiniert die Mechanismen der Stop-Order und Limit-Order. Das bedeutet: Nach Erreichen des Stop-Preises wird statt einer Market-Order eine Limit-Order aktiviert. Das Wertpapier wird also nur innerhalb der von Ihnen festgelegten Preisspanne gekauft oder verkauft.
Sie können Stop-Limit-Order – genau wie andere Ordertypen – zeitlich begrenzen. Läuft die von Ihnen festgelegte Frist ab, ohne dass die Bedingungen erfüllt sind, verfällt die Order automatisch. Auch Teilausführungen sind möglich. In diesem Fall bleibt der Rest offen bis die Order vollständig ausgeführt wird oder ihre Gültigkeit abläuft.
Da Stop-Limit-Orders genaue Preisvorstellungen voraussetzen, sind sie in der Regel eher für erfahrene Anlegerinnen und Anleger geeignet.
Der Vorteil: Mit Stop-Limit-Orders haben Sie mehr Kontrolle, weil der Ordertyp Ausführungen zu extrem ungünstigen Preisen vermeidet.
Der Nachteil: Die Order wird möglicherweise gar nicht erst ausgeführt, wenn der Kurs nach der Auslösung unter Ihr Limit sinkt. Die Order bleibt in diesem Fall offen, der Verkauf findet also nicht statt. Das bedeutet auch: Sie bleiben auf Wertpapieren mit fallendem Kurs sitzen.
Trailing-Stop-Order
Eine Trailing-Stop-Order ist eine dynamische Verkaufs- oder Kauforder. Bei dieser Variante wird der Stop-Loss beim Kauf nach oben automatisch verschoben, wenn der Kurs steigt. Beim Verkauf wird der Stop-Loss nach unten angepasst. Dafür legen Sie einen Abstand (absolut oder prozentual) fest, den der Stop-Loss immer zum aktuellen Kurs haben soll.
Der Vorteil: Trailing-Stop-Orders sichern Gewinne ab, ohne dass Sie dafür den Stop-Loss manuell anpassen müssen. Gleichzeitig begrenzen Sie die Verluste.
Der Nachteil: Nicht alle Broker bieten Trailing-Stops an. Bei volatilen Wertpapieren können Sie außerdem durch normale Schwankungen „ausgestoppt“ werden.
Alle Vor- und Nachteile der Ordertypen im Überblick