Vorsorgen
Altersvorsorge für Frauen: Rechtzeitig für die Rente vorsorgen
Das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen ist in aller Munde. Daraus – und aus anderen Ursachen – ergibt sich fast zwangsläufig später auch eine Differenz bei der Rente. Für Frauen ist rechtzeitige Altersvorsorge also besonders wichtig.
Jedes Jahr im März ist „Equal Pay Day“. An diesem Tag gehen bundesweit Frauen und Männer für die gleiche Bezahlung von gleicher und gleichwertiger Arbeit auf die Straße. Das Datum – meist ist es der 7. März – ist mit Absicht gewählt. Der Aktionstag für gleiche Bezahlung von Männern und Frauen findet nämlich 66 Tage nach Jahresbeginn statt. Weshalb? Weil Frauen in Deutschland im Schnitt 18 Prozent weniger als Männer verdienen. Das sind umgerechnet 66 Tage. Um das gleiche Gehalt wie eine Frau zu bekommen, müsste ein Mann also erst am 7. März zu arbeiten beginnen, während die Frau bereits seit 1. Januar arbeitet.
Gender Pay Gap und Rentenlücke
Diese sogenannte „Gender Pay Gap“, also geschlechtsspezifische Gehaltslücke, hat für Frauen eine unmittelbare und eine mittelbare Folge. Unmittelbar verdient sie weniger Geld bei gleicher Arbeit, kann also auch weniger Geld anlegen. Außerdem fließt weniger Geld in die gesetzliche Rentenversicherung. Mittelbar baut sich damit im Laufe des Arbeitslebens eine weitere Lücke auf, die zum Tragen kommt, wenn Frauen in Rente gehen. Das ist in Deutschland derzeit durchschnittlich im Alter von 64,2 Jahren der Fall (die Regelaltersgrenze beträgt 67 Jahre). Dann fällt nämlich die viel diskutierte Rentenlücke – die Differenz zwischen Erwerbseinkommen und Rente – bei Frauen meist größer aus als bei Männern.
Frauen erhalten in Deutschland im Durchschnitt 35 Prozent weniger Rente als Männer.
Die Gehaltslücke lässt sich nicht so einfach schließen. Sie hat zum Beispiel damit zu tun, dass Frauen häufiger eine Zeitlang wegen der Betreuung von Kindern oder der Pflege von Angehörigen zu Hause bleiben und häufiger in Teilzeit arbeiten oder geringfügig beschäftigt sind als Männer, dass sie öfters in weniger gut bezahlten Branchen arbeiten und seltener Führungskräfte werden.
Tatsache ist aber auch, dass Frauen selbst mit einer vergleichbaren Qualifikation oder bei einer vergleichbaren Tätigkeit durchschnittlich weniger verdienen als Männer. Gleiche Arbeit, verschieden hoher Lohn – der Protest dagegen wird immer lauter, aber natürlich wird es nicht von heute auf morgen zu maßgeblichen Verbesserungen kommen.
So wird aus der Gehalts- nach und nach die spätere Rentenlücke
Deswegen sollten Frauen frühzeitig und eigenständig fürs Alter vorsorgen. Sie sollten nicht allein darauf vertrauen, über ihre Ehepartner versorgt zu sein, wie es in vielen Familien noch üblich ist. Fällt der Partner und dessen meist höheres Einkommen wegen Erkrankung, Tod oder Scheidung aus, drohen nämlich ebenfalls erhebliche Einbußen im Rentenalter.
Auch sollten Frauen – wie Männer natürlich auch – genau über das Renteneintrittsalter nachdenken. Viele träumen davon, früher in Rente zu gehen. Dabei sollte man sich bewusst machen, dass man dann mit Abzügen rechnen muss. Wie hoch diese ausfallen, kann man ausrechnen. Dabei hilft zum Beispiel der Rentenbeginn- und Rentenhöhenrechner der Deutschen Rentenversicherung.
Wer sich nicht sicher ist, sollte sich unbedingt beraten lassen. Zum Beispiel bei der Sparkasse KölnBonn.
Die drei Schichten der Altersvorsorge
Mit anderen Worten: Sie sollten so früh wie möglich selbst Verantwortung für spätere Zeiten übernehmen. Sprich: sich weder ausschließlich auf den Partner zu verlassen noch allein auf die gesetzliche Rente zu vertrauen. Ein zeitgemäßes Vorsorgekonzept sollte, unabhängig vom Geschlecht, aus den drei Schichten
- Basisvorsorge (gesetzliche Rentenversicherung),
- geförderte Altersvorsorge (zum Beispiel betriebliche Altersvorsorge) sowie
- private Altersvorsorge
bestehen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Auch wenn das egoistisch klingt: Wenn in Sachen Altersvorsorge jeder an sich selbst denkt, dann ist auch wirklich an alle gedacht.
Jetzt herausfinden
Mit dem Rentenlückenrechner können Sie einfach berechnen, wie groß die Lücke zwischen Ihrem jetzigen Gehalt und Ihrer späteren Rente ist.