Gescribbelte Rakete mit Mond und Sternen

Alles zur Unternehmensbewertung bei einer Übernahme

Mit einer Unternehmensbewertung erfahren Sie, was das Unternehmen tatsächlich wert ist. So können Sie nicht nur besser einschätzen, ob sich die Übernahme lohnt. Sie schaffen auch eine faire und realistische Verhandlungsgrundlage für den Kaufpreis.

Gescribbelte Rakete mit Mond und Sternen
Eine Mitarbeiterin schaut mit ihrem Kollegen auf Pläne am PC

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Unternehmensübernahme ist für viele eine gute Alternative zur Neugründung. Denn sie hat den Vorteil, dass Sie bestehende Strukturen, Kundinnen und Kunden sowie Umsätze zunächst übernehmen können.

  • Doch bei jeder Übernahme ist vorab eine sorgfältige Bewertung des Unternehmenswerts wichtig.

  • Bei der Bewertung zählen nicht nur Bilanzkennzahlen, sondern auch weichere Faktoren wie Kundenbindung, Mitarbeiter-Know-how, Marktstellung und Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells.

  • Versteckte Risiken wie geschönte Jahresabschlüsse, nicht offengelegte Verbindlichkeiten, die Abhängigkeit von Schlüsselpersonen oder auslaufende Verträge können den Unternehmenswert mindern.

  • Käuferinnen und Käufer sollten daher vor der Übernahme Zugang zu allen relevanten Dokumenten erhalten, die für die Unternehmensbewertung wichtig sind. Sinnvoll ist eine professionelle Bewertung sowie eine Due-Diligence-Prüfung durchführen lassen, um alle Chancen und Risiken zu kennen und Fehlkäufe zu vermeiden.

  • Die Unternehmensbewertung ist auch Grundlage für eine faire Kaufpreisverhandlung sowie anschließende Finanzierungsgespräche mit der Bank oder Sparkasse.

Schritt 1: Finanzielle Situation bewerten, Zahlen prüfen

Ertragslage realistisch einschätzen

Idealerweise lassen Sie sich von der Verkäuferin oder dem Verkäufer des Unternehmens eine Aufstellung der aktuellen finanziellen Situation geben. So können Sie die Umsatzentwicklung analysieren, die Ertragskraft bewerten und die Kostenstruktur durchleuchten – also sicherstellen, dass die Übernahme finanziell gesehen sinnvoll ist.

Umsatzentwicklung analysieren

Prüfen Sie dazu mithilfe der Jahresabschlüsse die Umsatzentwicklung der letzten drei bis fünf Jahre. Legen Sie einen besonderen Fokus auf Trends: Sind die Umsätze stabil? Oder rückläufig? Gibt es saisonale Schwankungen, außergewöhnliche Spitzen oder Einbrüche?

Hinterfragen Sie sprunghafte Veränderungen kritisch: Sind Umsatzsteigerungen nachhaltig durch neue Kundschaft? Oder sind die Steigerungen auf einmalige Großaufträge zurückzuführen?

Analysieren Sie die Umsatzverteilung auch nach Produkten, Dienstleistungen und Kundengruppen. So können Sie erkennen, ob der Umsatz zum Beispiel von ausgewählten Kundinnen und Kunden abhängt oder ein bestimmtes Produkt den Erfolg des Unternehmens bestimmt.

Ertragskraft bewerten

Die sogenannte EBITDA-Marge (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) zeigt die operative Ertragskraft eines Unternehmens. Mit ihr lassen sich zudem Unternehmen einer Branche miteinander vergleichen.

Um die EBITDA-Marge zu ermitteln, ziehen Sie einmalige Effekte wie Sondererlöse, Verkäufe von Vermögensgegenständen oder außerordentliche Zuschüsse ab. Berücksichtigen Sie dabei auch die privaten Kosten der bisherigen Inhaberin oder des bisherigen Inhabers, die möglicherweise über die Firma liefen. Das können zum Beispiel Kosten für Reisen, Bewirtungen oder einen Pkw sein. Solche privaten Kosten verschlechtern die Ertragslage künstlich.

Kostenstruktur durchleuchten

Hohe Fixkosten (Mieten, Leasingraten, Daueraufträge usw.) schränken die Handlungsfähigkeit eines Unternehmens ein. Bei Umsatzeinbrüchen können sie zudem dessen Existenz gefährden. Werfen Sie deshalb einen genauen Blick auf die aktuelle Kostenstruktur. Berücksichtigen Sie: 

  • Personalkosten: Sie sollten im Verhältnis zum Umsatz des Unternehmens stehen. Prüfen Sie hier auch, ob es ungewöhnliche Vereinbarungen – also zum Beispiel überhöhte Gehälter für Familienmitglieder – gibt. 
  • Miet- und Leasingverträge: Prüfen Sie hier nicht nur, welche Verträge es gibt, sondern auch die Laufzeiten, Kündigungsfristen, Konditionen und Anpassungsmöglichkeiten. Ist das Unternehmen noch lange an kostspielige Verträge gebunden, kann das eine zusätzliche Belastung sein. 
  • Jahresabschluss: Gibt es einen Hinweis auf einen geschönten Jahresabschluss? Das könnten zum Beispiel verzögerte notwendige Investitionen (bspw. aufgeschobene Reparaturen oder alte Maschinen), überhöhte Lagerbestände zur Umsatzsteigerung oder private Kosten, die plötzlich wegfallen, sein.

Vermögenslage einschätzen

Damit Sie einen vollständigen Blick auf die Vermögenslage haben, sollten Sie vor dem Kauf das Anlage- und Umlaufvermögen genau prüfen. Genauso wichtig sind die Verbindlichkeiten des Unternehmens. In diesem Schritt geht es vor allem darum, die echte Substanz zu prüfen – und nicht nur den Buchwert heranzuziehen. Denn in vielen Fällen sagt der Buchwert wenig über den tatsächlichen Zeitwert aus.

Anlagevermögen realistisch bewerten

Das Anlagevermögen (z. B. Maschinen, Fahrzeuge und auch IT-Ausstattung) kann über die Zeit an Wert verlieren. Meist ist deshalb eine technische Begutachtung durch Sachverständige sinnvoll. Um abzuschätzen, ob teure Ersatzinvestitionen nötig sind, können Sie selbst den Wartungszustand, das Alter und die Restnutzungsdauer der jeweiligen Anlagen prüfen. 

Auch bei Immobilien ist ein unabhängiges Gutachten sinnvoll, das den Verkehrswert ermittelt. Das Gutachten zeigt Ihnen auch, ob es energetische Mängel gibt und ob die Immobilie saniert werden sollte.

Umlaufvermögen bewerten

Das Umlaufvermögen bleibt zwar nur kurzfristig im Unternehmen, ist aber dennoch für den Unternehmenswert relevant. Analysieren Sie deshalb vor dem Kauf: 

  • Vorräte: Prüfen Sie, ob die Vorräte noch aktuell und verkäuflich sind. Veraltete Lagerbestände sorgen oft dafür, dass das Umlaufvermögen überschätzt wird.
  • Kundenforderungen: Analysieren Sie noch ausstehende Kundenforderungen nach Alter und Bonität der Schuldner. Hohe Forderungen, die seit über 90 Tagen ausstehen, sind meist schwer einzutreiben.
  • Liquidität: Prüfen Sie, ob das Unternehmen kurzfristig zahlungsfähig ist oder ob es durch eine geringe Liquidität zu Zahlungsschwierigkeiten kommen kann.
Verbindlichkeiten vollständig erfassen

Bankdarlehen und Lieferantenverbindlichkeiten sind meist offensichtlich und leicht einsehbar. Prüfen Sie zusätzlich, ob es versteckte Verpflichtungen gibt. Dazu gehören zum Beispiel Bürgschaften, Garantien oder Pensionszusagen, Leasingverträge sowie Rückstellungen für Steuern, Urlaubsansprüche, Prozessrisiken oder Gewährleistungen.

Steuerliche Situation klären

Interessant sind dabei vor allem zwei Dinge:

  1. Steht eine Betriebsprüfung durch das Finanzamt an?
  2. Musste das Unternehmen in den letzten Jahren steuerliche Nachzahlungen leisten?

Berücksichtigen Sie bei der Prüfung der steuerlichen Situation zudem die Rückstellungen, die das Unternehmen bisher getätigt hat. Sie können die Ertragslage positiv beeinflussen, aber später zu Steuernachzahlungen führen.

Bei komplexen Strukturen oder internationalen Geschäften kann es sinnvoll sein, eine Steuerberaterin oder einen Steuerberater hinzuzuziehen.

Schritt 2: Zukunftsfähigkeit bewerten, Markt und Wettbewerb prüfen 

Die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens hängt unter anderem von der Markt- und Wettbewerbssituation ab. Ein guter Grund, sie vor der Übernahme zu analysieren. 

Marktpotenzial

Prüfen Sie dazu die Neukundengewinnung.Denn sie ist ein guter Indikator für das vorhandene Marktpotenzial. Die Frage ist also: Stagniert der Kundenstamm oder wächst er organisch?

Wettbewerbssituation

Recherchieren Sie die Wettbewerbsintensität: Wie viele Konkurrenten gibt es? Haben die Wettbewerber eine aggressive Preisstrategie, die einen Preisdruck ausübt und Ihr Geschäft gefährden könnte?

Branchentrends und regulatorische Anforderungen

Stellen Sie sich bei den Branchentrends vor allem die Frage, ob das Geschäftsmodell zukunftssicher ist: Gibt es schon jetzt Hinweise darauf, dass das Geschäft durch Digitalisierung, Online-Handel oder neue Technologien bedroht werden könnte? 

Manche Branchen sind stärker von regulatorischen Änderungen – also neuen Gesetzen, Umweltauflagen, Zertifizierungen usw. – betroffen als andere. Versuchen Sie schon jetzt einen Blick in die Zukunft zu werfen: Gibt es bereits bekannte neue Anforderungen? Wird es in Zukunft (vermutlich) weitere geben? Solche Änderungen können erhebliche Investitionen erfordern.

Schritt 3: Stabilität bewerten, Kundschaft und Marke prüfen

Kundschaft

Pfeil weiß

Analysieren Sie die Top-10-Kunden: Hängen mehr als 30 Prozent des Umsatzes von wenigen Großkunden ab, ist das Klumpenrisiko groß. Das bedeutet auch: Verliert das Unternehmen diese Kunden, kann das dessen Existenz gefährden.

Herz weiß

Prüfen Sie, wie die Kundenloyalität wirklich ist: Gibt es langfristige Verträge ohne Kündigungsklausel bei einem Inhaberwechsel? Oder kaufen Kundinnen und Kunden aus persönlicher Verbundenheit zur bisherigen Inhaberin beziehungsweise zum bisherigen Inhaber? Letzteres bedeutet für Sie ein deutlich höheres Risiko.

Pfeil weiß

Schauen Sie sich dieDemographie der aktuellen Kundengruppe an: Sind die Kundinnen und Kunden tendenziell älter oder jünger? Oder ist der Kundenstamm diversifiziert? Basiert Ihr Kundenstamm ausschließlich auf einer älteren Zielgruppe, kann das bedeuten, dass diese im Laufe der Zeit immer kleiner wird.

Marke und Reputation

Eine starke Marke, gute Online-Präsenz und positive Reputation sind wertvolle Assets, die einen hohen Kaufpreis rechtfertigen können. Im Gegensatz dazu kann eine schlechte Online-Reputation den Kaufpreis senken, aber auch das Geschäft langfristig gefährden.

Analysieren Sie deshalb im Vorfeld die Reputation des Unternehmens online, zum Beispiel durch Bewertungen auf Google, Facebook oder Branchenportalen.

Schritt 4: Den menschlichen Faktor bewerten, Mitarbeitende und Know-how prüfen

Die Mitarbeitenden sind oft das wertvollste Asset eines Unternehmens. Hinzu kommt, dass es in einigen Branchen schwer ist, gute Fachkräfte zu finden und zu halten. Bevor Sie das Unternehmen also übernehmen, prüfen Sie am besten den aktuellen Status. 

Inhaberrolle prüfen, Schlüsselpersonen identifizieren

Gehen Sie zunächst der Frage nach, ob der Erfolg des Unternehmens bislang stark von der bisherigen Inhaberin oder dem bisherigen Inhaber abhing (zum Beispiel durch persönliche Kundenbeziehungen, spezielles Fachwissen oder weil sie beziehungsweise er das Gesicht der Firma ist).

Versuchen Sie außerdem, weitere Schlüsselpersonen im Unternehmen zu identifizieren: Gibt es Mitarbeitende, die über unternehmensrelevantes Know-how, Kundenkontakte oder eine technische Expertise verfügen?

Prüfen Sie anschließend, ob diese Schlüsselpersonen im Unternehmen bleiben möchten oder ob sie Wechselabsichten haben, zum Beispiel weil sie mit der jetzigen Inhaberin oder dem jetzigen Inhaber persönlich verbunden sind. 

Altersstruktur analysieren

Nicht nur bei der Kundschaft, auch beim Personal ist die Altersstruktur wichtig. Denn mit ihr zeigt sich, ob in den nächsten Jahren viele Renteneintritte bevorstehen, die möglicherweise Fachkräftelücken verursachen. 

Fluktuation prüfen

Eine hohe Fluktuation kann verschiedene Gründe haben und zum Beispiel auf ein schlechtes Klima, eine unattraktive Vergütung oder eine mangelhafte Führung hinweisen. Sie ist aber immer ein Indiz dafür, dass etwas nicht stimmt. Und vor allem führt sie dazu, dass die Kosten für Neueinstellungen und Onboardings steigen.

Verträge und Vereinbarungen sichten 

Prüfen Sie die bestehenden Arbeitsverträge auf Sondervereinbarungen. Achten Sie besonders auf überhöhte Gehälter, garantierte Boni, Betriebsrenten oder unkündbare Positionen.

Schritt 5: Rechtslage bewerten, Verträge prüfen

Prüfen Sie dazu:

  • Miet- und Pachtverträge auf Laufzeiten und Kündigungsfristen, 
  • Leasingverträge für Fahrzeuge und Maschinen auf Übernahmekonditionen, 
  • Lieferantenverträge auf Übertragbarkeit und Abhängigkeit, 
  • Kundenverträge auf Übertragbarkeit,
  • die Inhaberschaft von Markenrechten, Domains, Social-Media-Kanälen und Google-Business-Profilen und stellen Sie sicher, dass sie übertragen werden.

Schauen Sie bei den Verträgen am besten genau hin: Gibt es befristete oder nicht-übertragbare Verträge, also Verträge, die nach der Übernahme automatisch enden könnten? Das könnte zum Beispiel Exklusivverträge mit Großkunden oder Vertriebslizenzen betreffen.

Prüfen Sie zudem, ob alle erforderlichen Betriebsgenehmigungen, Konzessionen oder Lizenzen vorhanden und übertragbar sind und ob Sie selbst oder die Mitarbeitenden bei personengebundenen Qualifikationen (z. B. Meisterbrief, Sachkundenachweis) die Voraussetzungen erfüllen.

Kleiner Tipp: Sichern Sie sich im Kaufvertrag zusätzlich ab. Ein guter Kaufvertrag enthält Garantien und Freistellungsklauseln für nicht offengelegte Risiken wie Umweltschäden, Produkthaftungsfälle, Rechtsstreitigkeiten oder Gewährleistungsansprüche. Lassen Sie ihn daher am besten auch von einer Anwältin oder einem Anwalt prüfen.

Ihr Weg zur beruflichen Selbständigkeit

Der Schritt zum eigenen Unternehmen kann über verschiedene Wege und Abzweigungen gehen. Denn neben der Übernahme kann auch die Neugründung, Teilhabe oder ein Franchise-Vertrag genau das Richtige für Sie sein. Und weil verschiedene Wege zum Ziel führen, unterstützt die Sparkasse KölnBonn Sie gern dabei, den passenden zu finden.

Schritt 6: Kaufpreis ermitteln, Unternehmen bewerten

Den Unternehmenswert lassen Sie idealerweise von einer Expertin oder einem Experten ermitteln. Denn so können Sie sichergehen, dass alle Besonderheiten berücksichtigt sind. Je nach Unternehmen werden dazu das Ertragswertverfahren, Substanzwertverfahren, Discounted-Cash-Flow-Verfahren oder das Multiplikatoren-Verfahren angewandt. Eine zusätzliche Due-Diligence-Prüfung zeigt Ihnen Ihre Chancen und Risiken und vermeidet einen Fehlkauf.

Symbol für allgemeine Informationen

Ertragswertverfahren

Das Ertragswertverfahren ist eine zukunftsorientierte Methode. Das bedeutet: Sie berechnet den Unternehmenswert auf Basis erwarteter künftiger Gewinne. Der sogenannte Kapitalisierungszinssatz berücksichtigt bei diesem Verfahren mögliche Risiken und alternative Anlagemöglichkeiten – und hat damit einen großen Einfluss auf den finalen Wert.

Geeignet ist das Ertragswertverfahren vor allem bei der Bewertung von Unternehmen mit nachhaltig positiven Erträgen, für Start-ups und sanierungsbedürftige Betriebe hingegen weniger.

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Substanzwertverfahren

Das Substanzwertverfahren bewertet das Unternehmen auf Basis des vorhandenen Vermögens. Im Fokus steht der sogenannte Reproduktionswert aller Wirtschaftsgüter abzüglich der Schulden. Ertragskraft und immaterielle Werte wie der Kundenstamm oder der Markenwert spielen bei dieser Variante keine Rolle.

Geeignet ist das Substanzwertverfahren vor allem bei der Bewertung von kapitalintensiven Unternehmen, also zum Beispiel Produktionsbetrieben mit wertvollen Maschinen, Immobilien oder großen Lagerbeständen.

Symbol für Geld oder Tickets

Discounted Cash Flow (DCF)

Das Discounted-Cash-Flow-Verfahren bewertet ein Unternehmen auf Basis künftiger Zahlungsströme (Cash Flows), die auf den heutigen Wert abgezinst werden. Dieses Verfahren erfordert deshalb eine solide Planung der zukünftigen Geschäftsentwicklung und funktioniert nur bei realistischen Annahmen

Es handelt sich dabei um eine international anerkannte Methode, die besonders bei größeren Unternehmensübernahmen oder Investorenfinanzierungen eingesetzt wird.

Symbol für allgemeine Informationen

Multiplikatoren-Verfahren

Beim Multiplikatoren-Verfahren wird das Unternehmen mit ähnlichen Transaktionen in der Branche (z. B. Kaufpreis als Vielfaches des EBITDA oder Umsatzes) verglichen. Individuelle Besonderheiten spielen dadurch eine untergeordnete Rolle.

Das Verfahren bietet so vor allem eine schnelle Orientierung, ist aber auch abhängig von verfügbaren Vergleichsdaten.

Symbol für allgemeine Informationen

Due Diligence

Die Due Diligence ist eine umfassende Unternehmensprüfung durch unabhängige Expertinnen und Experten. Sie ist vor jeder Unternehmensübernahme unverzichtbar, weil sie die finanzielle, rechtliche und operative Situation eines Unternehmens genau analysiert. Mit einer Due-Diligence-Prüfung werden alle Risiken und Chancen identifiziert, damit auf dieser Basis ein realistischer Kaufpreis ermittelt werden kann.

 

In der Regel sind dazu verschiedene Spezialistinnen und Spezialisten involviert:

  • Eine Steuerberaterin oder ein Wirtschaftsprüfer prüft die finanzielle Situation, Bilanzen, Steuern und Bewertungsgrundlagen.
  • Eine Rechtsanwältin oder ein Rechtsanwalt prüft alle Verträge, rechtliche Risiken, Haftungsfragen und formuliert den Kaufvertrag.
  • Je nach Branche kommen weitere Spezialistinnen und Spezialisten hinzu, zum Beispiel technische Gutachterinnen und Gutachter für Maschinen, IT-Systeme oder Altlasten bei Grundstücken.

 

So kann eine Due-Diligence-Prüfung Sie vor Fehlkäufen schützen.

Wer unterstützt mich bei der Unternehmensübernahme?

Bei der Unternehmensübernahme und -bewertung gibt es einiges zu beachten. Gleichzeitig gibt es viele Teilschritte, bei denen Fehler passieren können. Ein Grund, warum es viele gute Anlaufstellen für Unterstützung gibt.

 Steuerberaterinnen und Wirtschaftsprüfer

Sie prüfen Jahresabschlüsse, Steuererklärungen und die finanzielle Tragfähigkeit des Kaufpreises, berechnen den Unternehmenswert nach anerkannten Methoden und erstellen Wirtschaftlichkeitsprognosen.

Außerdem können Steuerberaterinnen und Wirtschaftsprüfer Ihnen dabei helfen, beim Kauf steuerlich zu profitieren.

Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte mit Fokus auf Unternehmenskauf

Sie prüfen alle Verträge, Haftungsrisiken und rechtliche Fallstricke, formulieren den Unternehmenskaufvertrag mit angemessenen Garantien und Freistellungsklauseln, begleiten die Vertragsverhandlung und sichern Ihre Interessen rechtlich ab.

Unternehmensberaterinnen und M&A-Berater

M&A-Beraterinnen sind spezialisierte Berater für den Unternehmenskauf und vor allem bei komplexen Übernahmen sinnvoll. Sie begleiten den gesamten Prozess von der Suche bis zum Abschluss, unterstützen bei der Unternehmensbewertung und entwickeln eine passende Verhandlungsstrategie.

Branchenspezifische Sachverständige

In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, dass Sie für bestimmte Aspekte eine Spezialistin oder einen Spezialisten hinzuziehen, zum Beispiel:

  • Technische Gutachterinnen und Gutachter, die Maschinen, Anlagen und Produktionsmittel auf Zustand und Zeitwert bewerten
  • IT-Expertinnen und -Experten, die Systeme, Software-Lizenzen und digitale Infrastruktur prüfen
  • Umweltgutachterinnen und -gutachter, die Altlasten bei Produktionsstandorten oder Grundstücken untersuchen

IHK-Nachfolgeberatung

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) ist eine neutrale und seriöse Partnerin im Nachfolgeprozess. Die Nachfolgeberaterinnen und -berater unterstützen in steuerlichen, rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Fragen. Sie bringen außerdem viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl für die emotionalen Aspekte mit.

Bei der IHK-Nachfolgeberatung können Sie also all Ihre Fragen loswerden – zur Finanzierung, zum Fahrplan der Übergabe oder zum Kaufpreis.

GründerCenter der Sparkasse KölnBonn

Das GründerCenter der Sparkassen KölnBonn ist ebenfalls eine gute Anlaufstelle für Gründerinnen, Nachfolger sowie Start-ups. Das Besondere: Das Team ist auf die Region KölnBonn spezialisiert, kann Sie also durch die regionale Expertise noch besser beraten.

Die Expertinnen und Experten begleiten Sie während des gesamten Übernahmeprozesses – von der Planung bis zur Umsetzung. Sie unterstützen bei der Erstellung von Businessplänen, der Finanzierungsplanung und vermitteln außerdem Kontakte zu relevanten Netzwerkpartnern in der regionalen Gründungslandschaft.

Und nicht nur das: Neben der Beratung bietet das GründerCenter auch Workshops und Seminare zu Gründungsthemen und organisiert Veranstaltungen wie den Gründertag Köln oder BonnProfits.

Weitere Informationen rund um Gründung

Sie möchten Sich noch weiter informieren? Im Download-Center finden Sie Unterlagen und PDF-Dateien zu Themen wie Gründung oder Auslandsgeschäft. Außerdem  können Sie direkt mit der Sparkasse KölnBonn Kontakt aufnehmen.

Checkliste für Ihre Unternehmensbewertung

1. Finanzen

  • Jahresabschlüsse in den letzten 3 bis 5 Jahren analysiert

  • Umsatzentwicklung und Ertragskraft bewertet

  • Kostenstruktur und Liquidität geprüft

  • Vermögen realistisch bewertet (Zeitwert vs. Buchwert)

  • Alle Verbindlichkeiten erfasst, auch die, die nicht offensichtlich sind

  • Steuerliche Situation geklärt (offene Prüfungen, Nachzahlungen)

2. Markt und Wettbewerb

  • Marktpotenzial geprüft

  • Wettbewerbssituation bewertet

  • Branchentrends und regulatorische Anforderungen berücksichtigt

3. Kundschaft und Marke

  • Kundschaft analysiert (Klumpenrisiko, Loyalität, Demographie)

  • Online-Reputation recherchiert (Bewertungen, Beschwerden)

4. Mitarbeitende und Know-how

  • Schlüsselpersonen und deren Verbleib geklärt

  • Mitarbeiterstruktur analysiert

  • Arbeitsverträge gesichtet

  • Fluktuation geprüft

5. Rechtliche Aspekte

  • Alle Verträge geprüft (Miete, Leasing, Lieferanten, Kunden, Markenrechte)

  • Übertragbarkeit von Lizenzen und Genehmigungen gesichert

  • Nicht offengelegte Risiken im Kaufvertrag aufgenommen und rechtlich geprüft

6. Bewertung

  • Unternehmenswert durch Experten ermitteln lassen

  • Due Diligence durchgeführt

Fazit: Erfolgreiche Übernahme durch gründliche Vorbereitung

Ein bestehendes Unternehmen zu übernehmen, kann viele Vorteile gegenüber der Neugründung bringen – darunter etablierte Strukturen, sofortige Umsätze, qualifizierte Fachkräfte und kalkulierbare Risiken. Das klingt zunächst verlockend. Doch bevor Sie überstürzt handeln, sollten Sie neben den Zahlen auch den Markt und Wettbewerb, die Kundschaft und die Marke, die Mitarbeitenden und ihr Know-how sowie alle rechtlichen Aspekte prüfen. Eine professionelle Unternehmensbewertung nach anerkannten Methoden sowie eine Due-Diligence-Prüfung sind dabei sinnvolle Investitionen, weil sie das Unternehmen unabhängig und professionell einschätzen. So haben Sie im Vorfeld alle Risiken und Chancen im Blick, können besser entscheiden und auch besser verhandeln.

Wer sich noch unsicher ist oder Fragen zur Unternehmensübernahme hat, kann ganz einfach Kontakt zu den Beraterinnen und Beratern der Sparkasse KölnBonn aufnehmen.

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