Engagement
Für die Bewahrung der Vergangenheit: die Stiftung Stadtgedächtnis
Im März 2009 stürzte das Historische Archiv der Stadt Köln ein. Schon ein Jahr später wurde die Stiftung Stadtgedächtnis gegründet. Ihr Zweck: Sie finanziert die Restaurierung der bei dem Einsturz beschädigten Archivalien.
Die Stiftung Stadtgedächtnis ist keine gewöhnliche Stiftung. Der Anlass ihrer Gründung ist jedoch ebenfalls außergewöhnlich: Am 3. März 2009 stürzte das Historische Archiv der Stadt Köln ein. Zwei Menschen starben – und der gesamte Archivbestand aus über 1.200 Jahren Stadt-, Regional- und Kirchengeschichte im Umfang von rund 30.000 Regalmetern Unterlagen wurde teils erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Die Bestände konnten nach und nach aus den Trümmern gerettet werden, seitdem laufen die Restaurierungsarbeiten.
Finanzierung der beim Einsturz beschädigten Archivalien
Die Stiftung Stadtgedächtnis finanziert diese Arbeiten. Aktuell bezahlt sie die Gehälter von drei Restauratorinnen. Außerdem finanzierte sie den Kauf eines Lieferwagens für den Transport der Materialien zwischen den Standorten, an denen das Archivgut aufbewahrt wird, bis das neue Archivgebäude am Eifelwall bezogen werden kann. Auch die Leasingkosten für drei Dienstfahrzeuge für Wissenschaftler und Restauratorinnen übernimmt die Stiftung.
Nach dem Einsturz des Historischen Archivs war schnell klar, dass die Restaurierung der teils äußerst wertvollen Archivbestände eine Mammutaufgabe würde. Beschädigt waren unter anderem 1.500 Regalmeter Akten aus der Zeit vor 1850, 65.000 historische Pergament- und andere Urkunden, 50.000 historische Karten und Pläne, 1.800 mittelalterliche Handschriften, 11.000 historische Siegel, 860 Nachlässe und Sammlungen, 500.000 Fotos und vieles mehr. Schaden genommen hatten unter anderem die Handschriften von Albertus Magnus, der Amtsnachlass von Konrad Adenauer aus seiner Zeit als Oberbürgermeister in Köln und der Bestand der Hanse-, Kaiser-und Papsturkunden des Mittelalters. Das Historische Archiv der Stadt Köln gilt als eines der bedeutendsten seiner Art in Europa.
Das Stiftungsvermögen wird verbraucht
Um die Mammutaufgabe zu bewältigen, gründeten die Stadt Köln, das Land NRW, das Erzbistum Köln und die Evangelische Kirche im Rheinland 2010 die Stiftung Stadtgedächtnis. 2017 wurde sie in eine sogenannte Verbrauchsstiftung umgewandelt. Diese Form ist erst seit 2013 möglich. Während bei den meisten Stiftungen das Vermögen unangetastet bleiben muss und der Zweck aus den Erträgen finanziert wird, ist es bei einer Verbrauchsstiftung ausdrücklich vorgesehen, das eingebrachte Kapital zu verbrauchen. Das bietet sich dann an, wenn der Stiftungszweck nach der Umsetzung des finanzierten Vorhabens erreicht wird.
Restaurierungen dauern bis 2042
„Experten gehen davon aus, dass die Restaurierung des Archivguts in gut 20 Jahren abgeschlossen sein wird“, sagt Konrad Adenauer, Enkel des ehemaligen Bundeskanzlers und Kölner Oberbürgermeisters und ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender der Stiftung. Die Stiftung stellt ihre Arbeit zum Jahresende 2042 ein. Bis dahin wird sie weiterhin die Restaurierung finanzieren – aus Kapitalerträgen, aus dem Kapitalstock sowie aus Spenden.
Stiftung Stadtgedächtnis
c/o Sparkasse KölnBonn
Stiftungsmanagement
0221 226-52147
info@sparkasse-koelnbonn-stiftungen.de
https://stiftungen.sparkasse-koelnbonn.de
Wem die Wiederherstellung des unersetzlichen Archivguts der Stadt Köln am Herzen liegt, kann sich auf unterschiedliche Weise einbringen:
- Wie andere Stiftungen auch freut sich die Stiftung Stadtgedächtnis über Spenden. Sie erhöhen den Betrag, den die Stiftung jährlich für die Restaurierungsarbeiten ausschütten kann.
Spendenkonto:
Freunde des Historischen Archivs der Stadt Köln e.V.
Sparkasse KölnBonn
IBAN: DE64 3705 0198 1900 4589 59
BIC: COLSDE33
Stichwort: Rettung Archiv - Eine weitere Möglichkeit, sich für das Historische Archiv zu engagieren: Der Förderverein des Archivs – Freunde des Historischen Archivs der Stadt Köln e. V. – bietet Mitgliedschaften und Patenschaften an.
- Auch Erbschaften und Vermächtnisse nimmt die Stiftung gerne entgegen. Möglich sind zudem Zustiftungen.