Wärmepumpe: Arten, Kosten & Förderungen

Wärmepumpen sind ein fester Bestandteil der Energiewende. Sie nutzen erneuerbare Energien, sollen besonders effizient und umweltschonend heizen. Aber wie sinnvoll ist eine Wärmepumpe wirklich? Wie viel Energie kann ich einsparen? Und lohnt sich die Wärmepumpe überhaupt für den Altbau? Wir geben einen Überblick.

Wärmepupe auf Terrasse

Über Wärmepumpen wurde viel diskutiert

Auf lange Sicht sollen Wärmepumpen in Kombination mit erneuerbaren Energien – zum Beispiel Photovoltaik – effizient Wärme erzeugen und damit Kosten sparen. In der Vergangenheit wurden die Heizsysteme aber auch immer wieder kritisiert: Sie seien eine Scheinlösung für die Energiewende. Das Problem sei vor allem, dass der Wärmebedarf in den Wintermonaten hoch ist, wenn Photovoltaikanlagen kaum Strom produzieren. Im Umkehrschluss bedeutet das: Die Wärmepumpen benötigen herkömmlichen Strom, um zuverlässig heizen zu können. Bei einer extrem niedrigen Außentemperatur sei der Strombedarf dann so hoch, dass die heutigen Stromnetze der Last nicht standhalten könnten.

Und auch die lange Debatte über das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) sorgte für Verunsicherung. Erst seit Anfang 2024 ist klar, wie in Zukunft geheizt werden darf: Im Neubau ab sofort nur noch mit Heizsystemen, die mit 65 Prozent erneuerbaren Energien heizen, im Altbau gibt es keine sofortige Änderung.

Die Frage, die sich viele Eigentümerinnen und Eigentümer deshalb stellen: Wie ist der aktuelle Stand? Ist eine Wärmepumpe eine effiziente Heizlösung für mein Zuhause? Dazu lohnt es sich, einen Blick auf die Funktionsweise von Wärmepumpen, die verschiedenen Gebäudetypen (Einbau im Neubau oder Altbau) sowie die Fördermöglichkeiten zu werfen.

Das steckt hinter einer Wärmepumpe

Eine Wärmepumpe ist ein modernes Heizsystem, das Wärmequellen aus der Umwelt nutzt, um Energie zu erzeugen. Entsprechende Systeme heizen und erzeugen warmes Wasser mit Wärme, die aus Erde, Grundwasser oder Luft gewonnen wird.

Dieses moderne Heizsystem ist unabhängig von fossilen Brennstoffen, verbraucht vergleichsweise wenig Strom und heizt damit in der Regel effizienter und kostengünstiger als herkömmliche Systeme.

Kein Wunder also, dass sich immer mehr Eigentümerinnen und Eigentümer für diese umweltschonende Alternative entscheiden: Während die Anzahl der installierten Warmwasser-Wärmepumpen 2020 noch bei 140.000 lag, hat sie sich 2023 – also nur drei Jahre später – auf 438.000 verdreifacht.

Aber ist die Wärmepumpe für alle Gebäude eine sinnvolle Heizungslösung?

So funktioniert das umweltschonende Heizsystem

Das Grundprinzip einer Wärmepumpe lässt sich recht einfach erklären: Das System pumpt Wärme aus der Umwelt beziehungsweise dem Erdreich ins Haus und bringt sie dort mithilfe von Strom auf die gewünschte Temperatur.

Im Detail lässt sich die Funktionsweise einer Wärmepumpe in vier Schritten erklären:

  1. Verdampfen
    In jeder Wärmepumpe befindet sich ein flüssiges Kältemittel, auch „Brauchwasser“ genannt. Dieses Brauchwasser nimmt Wärme aus der Wärmequelle (zum Beispiel Wasser oder Luft) auf und verdampft dadurch.
  2. Verdichten
    Das verdampfte Kältemittel wird anschließend in einem Kompressor in der Wärmepumpe verdichtet. Bei diesem Vorgang wird der Druck des Kältemittels und damit die Temperatur erhöht.
  3. Verflüssigen
    Das nun erwärmte Kältemittel wird in einem dritten Schritt in einen Kondensator in der Wärmepumpe weitergeleitet, verflüssigt und als Wärme an das Heizungswasser abgegeben.
  4. Entspannen
    Das flüssige Kältemittel steht noch unter Druck aus der Verdichtung. Zur Druckminderung (Entspannung) wird es durch ein Expansions- und Entspannungsventil zum Verdampfer geleitet und kühlt dadurch ab. Es kann also wieder Wärme aufnehmen, der Prozess beginnt erneut.

Eine Wärmepumpe ist in vielen Fällen ein sinnvolles Heizsystem

In Kombination mit einer Fußbodenheizung

Eine Fußbodenheizung verteilt die Wärme gleichmäßig, heizt energieeffizient und ist die ideale Ergänzung für eine Wärmepumpe. Der Grund: Eine Fußbodenheizung benötigt niedrige Vorlauftemperaturen und kann so die Effizienz eines Wärmepumpensystems optimal nutzen.

In Verbindung mit klassischen Heizkörpern

Auch wenn klassische Heizkörper höhere Vorlauftemperaturen haben, können sie effizient mit Wärmepumpen beheizt werden. Dabei gilt: Je größer die Heizfläche ist, desto besser eignet sich die Verbindung mit einer Wärmepumpe.

Frau liegt auf Boden mit Fußbodenheizung

Wärmepumpen im Neubau

Seit Januar 2024 müssen Heizungen, die in Neubauten eingebaut werden, zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Auch wenn das nicht heißt, dass eine Wärmepumpe Pflicht ist, so sollte sie bei der Planung mitgedacht werden. Denn gerade im Neubau ist dieses Heizsystem eine energieeffiziente Lösung, am besten in Kombination mit einer Fußbodenheizung. In jedem dritten Neubau sind sie deshalb bereits installiert.

Wärmepumpen im Altbau

Lange Zeit war unklar, ob Wärmepumpen auch für Altbauten eine gute und umweltfreundliche Lösung sind. Inzwischen ist erwiesen, dass die modernen Systeme auch in alten Bestandsgebäuden zuverlässig und effizient heizen können – am besten, wenn es ohnehin genug Platz für die Wärmepumpe gibt und die Vorlauftemperatur niedrig ist. Gemeint ist damit die Temperatur, auf die die Heizungsanlage das Heizwasser erwärmt, bevor es an die Heizkörper oder die Fußbodenheizung weitergeben wird. Denn je niedriger die Vorlauftemperatur, desto effizienter kann eine Wärmepumpe arbeiten. Solche niedrigen Vorlauftemperaturen lassen sich durch eine gute Dämmung, großflächige Heizkörper oder eine Fußbodenheizung erreichen.

Sind Sie sich unsicher, welche Lösung für Sie am besten passt, ist es ratsam, eine Energieberaterin oder einen Energieberater zu beauftragen. Sie können zuverlässig beurteilen, ob sich der Einbau einer Wärmepumpe in Ihrem Altbau lohnt und welche zusätzlichen energetischen Sanierungsmaßnahmen nötig sind, damit das System effizient heizt.

Eine Genehmigung für die Installation benötigen Sie nur dann, wenn Ihr Altbau unter Denkmalschutz steht.

Wärmepumpen in Wohnungen

Ob eine Wärmepumpe für Ihre Wohnung infrage kommt, hängt von den örtlichen Gegebenheiten und der Gebäudetechnik ab. Ebenso wichtig ist die Heizlast der Wohnung beziehungsweise des Gebäudes: Liegt sie unter 20 kW, kann eine Wärmepumpe Ihre Wohnung effizient heizen.

Da es sich bei der Installation einer Wärmepumpe um eine bauliche Änderung handelt, benötigen Sie die Zustimmung der Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG).

Darum lohnt sich eine Wärmepumpe für viele Gebäude

Alle Vorteile auf einen Blick

Nutzt Energie effizient und spart langfristig Kosten: Wärmepumpen können aus einer Einheit elektrischer Energie mehrere Einheiten Heiz- oder Kühlenergie erzeugen. Sie heizen damit effizienter als herkömmliche Systeme und sparen merklich Energiekosten.

Schont die Umwelt und tut damit Gutes für den Planeten: Wärmepumpen nutzen erneuerbare Energien aus der Umwelt und dem Erdreich. Damit helfen sie dabei, die Umweltbelastung zu verringern und so den ökologischen Fußabdruck des gesamten Hauses zu minimieren.

Ist eine ganzjährige Lösung: Wärmepumpen können sowohl für das Heizen der Räume als auch für die Speicherung von Warmwasser eingesetzt werden. Einige können auch zur Kühlung von Gebäuden genutzt werden. Sie sind damit eine vielseitige, ganzjährige Lösung zum Heizen und Klimatisieren.

Ist eine langfristige Investition: Die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe sind anfangs oft höher als die von herkömmlichen Heizsystemen (z. B. einer Gasheizung). Langfristig gesehen ist eine Wärmepumpe aber eine rentable Investition, denn mit ihr profitieren Sie von einer langlebigen und energiesparenden Heizungslösung.

Die verschiedenen Wärmepumpen-Arten

Genau genommen besteht die vollständige Bezeichnung einer Wärmepumpe immer aus zwei Teilen, zum Beispiel „Luft-Wasser-Wärmepumpe“. Der erste Teil nennt die Wärmequelle (im Beispiel also Luft), der zweite Teil die Antriebsenergie, also das wärmetransportierende Mittel (im Beispiel Wasser).

Die meist verwendeten Arten sind:

Luft-Wasser-Wärmepumpe

Funktionsweise

Bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe wird die Umgebungsluft als Wärmequelle verwendet und Wasser als Antriebsenergie.

Immer wieder befürchten Eigentümerinnen und Eigentümer, dass die Luft-Wasser-Wärmepumpe an kalten Tagen nicht ausreichend Wärme erzeugen kann. Inzwischen sind die Systeme aber so entwickelt, dass sie auch bei -20 Grad Celsius heizen können. Auch wenn die Effizienz der Wärmepumpe mit einer sinkenden Außentemperatur abnimmt, heizt die Luft-Wasser-Wärmepumpe weiterhin zuverlässig. Sie benötigen an diesen Tagen also keinen zusätzlichen Wärmeerzeuger.

Aufstellort

Innen, außen oder gesplittet

Immobilienart

Luft-Wasser-Wärmepumpen eignen sich besonders für Immobilien mit wenig Platz im Außenbereich sowie für Immobilien, die eine gute Wärmedämmung haben.

Genehmigungspflicht

Nein, für die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist keine behördliche Genehmigung nötig.

Kosten

30.000 bis 45.000 Euro für die Anschaffung und Installation.

Sole-Wasser-Wärmepumpe

Funktionsweise

Die Sole-Wasser-Wärmepumpe nutzt Erdwärme als Wärmequelle und ist deshalb auch als „Erdwärmepumpe“ bekannt. Die Erdwärme wird mithilfe von Sonden oder Kollektoren im Boden gewonnen, während Wasser als Antriebsenergie dient.

Aufstellort

Außen

Immobilienart

Für die Installation der Sonden oder Kollektoren sind umfangreiche Bohrmaßnahmen nötig. Sole-Wasser-Wärmepumpen eignen sich daher besonders für Immobilien mit viel Platz im Außenbereich, also zum Beispiel für Einfamilienhäuser.

Genehmigungspflicht

Ja, für die Sole-Wasser-Wärmepumpe ist in NRW eine behördliche Genehmigung nötig. Den Antrag stellen Sie direkt bei der Unteren Wasserbehörde Ihrer Stadt: In Köln ist das die Untere Immissionsschutz-, Wasser- und Abfallwirtschaftsbehörde (IWA) und in Bonn die Untere Wasserbehörde (UWB).

Kosten

35.000 bis 65.000 Euro für die Anschaffung, Installation und eventuell notwendige Erdarbeiten.

Wasser-Wasser-Wärmepumpe

Funktionsweise

Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe nutzt oberflächennahes Wasser oder Grundwasser als Wärmequelle und Wasser als Antriebsenergie. In der Regel sind für die Installation und Nutzung von Wasser als Wärmequelle zwei Brunnenbohrungen nötig.

Aufstellort

Außen

Immobilienart

Wasser-Wasser-Wärmepumpen eignen sich besonders für Immobilien mit viel Platz im Außenbereich, also zum Beispiel für Einfamilienhäuser.

Ideal ist es, wenn sich das Gebäude in der Nähe von Gewässern befindet und gut wärmegedämmt ist.

Genehmigungspflicht

Ja, für die Wasser-Wasser-Wärmepumpe ist in NRW eine behördliche Genehmigung nötig. Den Antrag stellen Sie direkt bei der Unteren Wasserbehörde Ihrer Stadt: In Köln ist das die Untere Immissionsschutz-, Wasser- und Abfallwirtschaftsbehörde (IWA) und in Bonn die Untere Wasserbehörde (UWB).

Kosten

33.000 bis 55.000 Euro für die Anschaffung, Installation und eventuell notwendige Erdarbeiten.

Luft-Luft-Wärmepumpe

Funktionsweise

Die Luft-Luft-Wärmepumpe ist Ihnen wahrscheinlich als Klimaanlage bekannt: Sie nutzt die Umgebungs- oder Abluft eines Gebäudes als Wärmequelle und ebenso Luft als Antriebsenergie. Bei dieser Wärmepumpe wird die Energie nicht in das Heizungswasser, sondern direkt in die Lüftungsanlage übertragen.

Aufstellort

Innen oder gesplittet

Immobilienart

Luft-Luft-Wärmepumpen eignen sich besonders für Immobilien mit sehr niedrigem Energiebedarf und guter Wärmedämmung, also zum Beispiel für Neubauten.

Genehmigungspflicht

Nein, für die Luft-Luft-Wärmepumpen ist keine behördliche Genehmigung nötig.

Kosten

3.000 bis 42.000 Euro für die Anschaffung und Installation.

Damit Sie auf der sicheren Seite sind: die rechtlichen Vorgaben bei Wärmepumpen

Neben einer eventuell nötigen Genehmigungspflicht gelten für Wärmepumpen auch einige andere Vorschriften:

  • Mindestabstand zum Nachbargrundstück: Aufgrund ihrer Lautstärke dürfen Wärmepumpen außen nur mit einem gewissen Mindestabend aufgestellt werden – zumindest in manchen Bundesländern. In NRW dürfen Sie die Heizsysteme ohne Abstand zum Nachbargrundstück bauen. Seit Januar 2024 ist dafür auch kein Antrag mehr bei der Bauaufsicht nötig.
  • Entsorgung von Kältemitteln: Kältemittel oder andere Betriebsstoffe für die Wärmepumpe müssen ordnungsgemäß entsorgt werden.
  • Schadensmeldung: Kommt es zu Schäden im Heizkreislauf Ihrer Wärmepumpe, müssen Sie die Verwaltungsbehörde darüber informieren und Ihre Anlage erst einmal stilllegen.

In Sachen Wartung gibt es zwar keine gesetzlichen Vorschriften. Es empfiehlt sich aber, die Wartungsintervalle des Herstellerunternehmens einzuhalten, um einen langen, effizienten und fehlerfreien Betrieb der Wärmepumpe sicherzustellen. Die empfohlenen Intervalle liegen in der Regel zwischen ein und drei Jahren. Im Durchschnitt kostet eine Wartung 150 Euro, kann aber größere und vor allem teurere Schäden verhindern.

Stromverbrauch berechnen, Einsparpotenziale erkennen

Die Jahresarbeitszahl als Kennziffer für die Wärmepumpe

Die Jahresarbeitszahl (JAZ) dient als Kennziffer für die Effizienz einer Wärmepumpe, beschreibt also den Wirkungsgrad Ihrer Wärmepumpe: Je höher die JAZ ist, desto effizienter arbeitet Ihre Wärmepumpe. Das heißt auch: Je höher der Wert ist, desto niedriger ist Ihr Stromverbrauch.
Die JAZ lässt sich grob je Wärmepumpenart angeben:

WärmepumpenartDurchschnittliche JAZ
Luft-Wasser-Wärmepumpe3
Sole-Wasser-Wärmepumpe4,1
Wasser-Wasser-Wärmepumpe5
Luft-Luft-Wärmepumpe2,5 – 3

Mit der JAZ und Ihrem Wärmebedarf den tatsächlichen Stromverbrauch berechnen

Der tatsächliche Stromverbrauch einer Wärmepumpe lässt sich nicht allein mit der JAZ ermitteln, schließlich hängt er von weiteren Faktoren wie der Dämmung Ihres Hauses oder dem Wärmebedarf ab. Der Stromverbrauch in einem sehr gut gedämmten Neubau kann beispielsweise bei unter 1.000 kWh im Jahr liegen, in einem schlecht gedämmten Altbau bei bis zu 6.500 kWh oder mehr. Die Stromkosten können demnach zwischen 230 und 1.400 Euro pro Jahr variieren.

Um Ihren Stromverbrauch und auch Ihr mögliches Einsparpotenzial mit einer Wärmepumpe einzuschätzen, benötigen Sie neben der Jahresarbeitszahl also auch den Wärmebedarf Ihres Hauses. Letzterer lässt sich recht einfach aus Ihren letzten Heizkostenabrechnungen sowie Ihrem Energieausweis ablesen. Die JAZ entnehmen Sie entweder oben aus der Tabelle oder nutzen einen entsprechenden Rechner.

Haben Sie beide Werte vorliegen, teilen Sie jeweils den Wärmebedarf von Heizung und Warmwasser durch die zugehörige JAZ für Heizung und Warmwasser und addieren die Ergebnisse miteinander. Vergleichen Sie das Ergebnis dann mit Ihrem bisherigen Stromverbrauch, um Ihr Einsparpotenzial zu ermitteln.

Ein Beispiel:

Angenommen Sie besitzen eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, die für Warmwasser eine JAZ von 2 hat und für die Heizung eine JAZ von 2,5.

Ihr Stromverbrauch für Warmwasser beträgt 4.000 kWh und der für Ihre Heizung 8.000 kWh.

Wenn nun der Stromverbrauch durch die zugehörige JAZ geteilt wird, ergibt das 2.000 kWh und 3.200 kWh. Addiert ergibt sich ein Gesamtstromverbrauch von 5.200 kWh mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe.

Der Coefficient of Performance zum Vergleich von Wärmepumpen

Der Coefficient of Performance (COP) ist ein theoretischer Prüfwert, der rechnerisch die Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe unter konstanten Normbedingungen ermittelt: Je höher der COP, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe.

Dieser Wert kann Ihnen bei der Entscheidung für eine passende Wärmepumpe helfen.

WärmepumpenartDurchschnittlicher COP
Luft-Wasser-Wärmepumpe3,4 – 4,1
Sole-Wasser-Wärmepumpe4,4 – 4,8
Wasser-Wasser-Wärmepumpe4,9 – 5,8
Luft-Luft-Wärmepumpe3,4 – 4,1

Also: Wie viel Energie kann ich mit einer Wärmepumpe sparen?

Das Einsparpotenzial lässt sich nicht pauschal beziffern. Im Juni 2024 zeigte eine Studie von Verivox allerdings: Haushalte, die mit einer effizienten Wärmepumpe heizen, sparen im direkten Vergleich zur Gasheizung bis zu 38 Prozent Heizkosten.

Ein Einfamilienhaus, das mit einer Gasheizung heizt und im Jahr rund 20.000 kWh verbraucht, zahlt also rund 1.658 Euro (bei einem Kilowattstundenpreis von 8,29 Cent). Haushalte mit einer effizienten Wärmepumpe benötigen für die Bereitstellung von 20.000 kWh nur rund 5.000 kWh Wärmepumpenstrom. Die Kosten dafür liegen bei rund 1.034 Euro (bei rund 21 Cent pro Kilowattstunde). Auf viele Jahre gesehen können Sie mit einer effizienten Wärmepumpe also viel Geld sparen.

Und wann amortisiert sich eine Wärmepumpe?

In der Regel liegt die Amortisationszeit zwischen 15 und 20 Jahren. Die tatsächliche Dauer ist abhängig von den Investitionskosten der Wärmepumpe und den erhaltenen Förderungen, der Effizienz Ihrer Wärmepumpe, dem Wärmebedarf Ihres Hauses und dem aktuellen Strompreis. Auch eine vorhandene Solaranlage beeinflusst den Zeitpunkt, an dem sich eine Wärmepumpe amortisiert.

Ihre individuelle Amortisationszeit lässt sich mit folgender Formel berechnen:

(Investitionskosten – Fördersumme) ÷ (Heizkosten vor Austausch – Heizkosten nach Austausch) = Amortisationszeit

Wärmepumpe wird installiert

Förderung und Finanzierung – so kommen Sie Ihrer Wärmepumpe ein Stück näher

Die Anschaffung und Installation einer Wärmepumpe ist kostspielig, für viele Altbauten und vor allem Neubauten aber sinnvoll – nicht nur um Heizkosten zu sparen, auch um das Klima zu schützen. Genau deshalb gibt es vielfältige Förderprogramme für den Einbau von Wärmepumpen. Das Ziel: Klimaschädliche Emissionen reduzieren und die Energiewende vorantreiben.

Der KfW-Zuschuss für Bestandsgebäude

Mit dem Zuschuss Nr. 458 fördert die KfW den Kauf und Einbau einer neuen, klimafreundlichen Heizung. Der Zuschuss setzt sich aus einer Grundförderung und möglicherweise verschiedenen Boni zusammen.

Wärmepumpen-Förderung 2024

  • 30 % Grundförderung für Heizungen, die mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien heizen
  • 20 % Klimageschwindigkeitsbonus für selbstnutzende Wohneigentümerinnen und -eigentümer für den frühzeitigen Umstieg auf erneuerbare Energien. Gilt für den Austausch von Öl-, Gasetagen-, Kohle- und Nachspeicheröfen oder von 20 Jahre alten Gas- und Biomasseheizungen. Diese Bonushöhe gilt bis einschließlich 31.12.2028 und sinkt danach bis zum 31.12.2030 auf 17%.
  • 30 % Einkommensbonus für selbstnutzende Wohneigentümerinnen und -eigentümer mit einem maximalen Haushaltsjahreseinkommen von bis zu 40.000 Euro.
  • 5 % Effizienzbonus für effiziente elektrisch angetriebene Wärmepumpen

Alle Boni lassen sich bis zu einer maximalen Förderung von 70 % der förderfähigen Kosten kombinieren. Die maximal förderfähigen Kosten liegen bei 30.000 Euro.

Voraussetzungen

  • Es handelt sich um ein bestehendes Gebäude, bei dem der Bauantrag mindestens 5 Jahre zurückliegt.
  • Die Wärmepumpe erhöht die Energieeffizienz des Gebäudes und/oder den Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch Ihres Hauses.
  • Der Einbau der Heizung ist mit einer Optimierung des gesamten Heizungsverteilungssystems verbunden.

Für den Zuschuss müssen Sie vorab eine Expertin oder einen Experten für Energieeffizienz beauftragen und sich eine Bestätigung zum Antrag (BzA) erstellen lassen. Diese Bestätigung muss unter anderem Angaben zur geplanten Wärmepumpe sowie zu den förderfähigen Gesamtkosten und eine Bestätigung der technischen Mindestanforderungen enthalten. Des Weiteren muss vor Antragstellung ein Lieferungs- oder Leistungsvertrag unter Vereinbarung einer aufschiebenden oder auflösenden Bedingung der Erteilung einer Zusage der KfW geschlossen werden. Das heißt, der Vertrag ist bei einer aufschiebenden Bedingung bis zum Eintritt der Bedingung (Zusage der KfW) schwebend unwirksam beziehungsweise mit endgültigem Nichteintritt der Bedingung (Ablehnung des Antrages) endgültig unwirksam. Der Lieferungs- oder Leistungsvertrag muss ein voraussichtliches Datum der Umsetzung der beantragten Maßnahme enthalten.

Indirekte Förderung von Wärmepumpen im Neubau

Mit dem Kredit „Klimafreundlicher Neubau“ fördert die KfW einen energieeffizienten und nachhaltigen Neubau oder Erstkauf (Kauf bis ein Jahr nach Bauabnahme), indirekt also auch die Installation einer Wärmepumpe. Möglich ist eine Darlehenssumme von bis zu 150.000 Euro je Wohneinheit.

Voraussetzungen

  • Das Gebäude erreicht die Effizienzhaus-Stufe 40.
  • Wenn das Gebäude die Anforderung an Treibhausgasemissionen des „Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude Plus“ erfüllt, steigt die maximale Darlehenssumme von 100.000€ auf 150.000€ je Wohneinheit.
  • Das Gebäude wird nicht mit Öl, Gas oder Biomasse beheizt.

Die Erfüllung der Voraussetzungen muss durch eine Expertin oder einen Experten für Energieeffizienz geprüft und bestätigt werden.

Steuerbonus für Wärmepumpen

Der Steuerbonus bietet eine Alternative zur KfW-Förderung. Mit ihm können Sie Ihre Einkommenssteuerlast verteilt über drei Jahre um bis zu 40.000 Euro senken. Der Fördersatz liegt insgesamt bei 20 Prozent der Kosten. Dabei können Sie auch Ausgaben für neue Fenster, Türen oder Dämmungen anrechnen lassen.

Voraussetzungen

  • Das Gebäude ist zum Zeitpunkt des Einbaus mindestens 10 Jahre oder älter.
  • Es gelten die gleichen technischen Mindestanforderungen wie bei der Förderung durch die KfW

Die Erfüllung der Voraussetzungen müssen durch einen Sanitär- und Heizungs-Fachbetrieb bescheinigt werden.

Der genau passende Kredit für eine neue Wärmepumpe

Mit dem S-Green Credit fördert die Sparkasse KölnBonn private, nachhaltige Projekte und Anschaffungen Ihrer Kreditkundinnen und -kunden. Der Zuschuss beträgt 2 Prozent der Darlehenssumme des zugrunde liegenden S-Privatkredites oder S-Modernisierungskredites für Ihre Sanierung. Er liegt zwischen 200 und 1.600 Euro.

Erfahren Sie mehr über den S-Green Credit.

Fazit: Eine Wärmepumpe zahlt sich im Neubau und auch im Bestand aus

Nicht nur im Neubau, auch im Altbau sind Wärmepumpen eine zukunftsweisende Lösung, indem sie effizient und umweltschonend Wärme erzeugen.

Mit der Luft-Wasser-, Sole-Wasser-, Wasser-Wasser- oder Luft-Luft-Wärmepumpe gibt es verschiedene Arten, die unterschiedliche Wärmequellen und Antriebsenergien nutzen. Was sie alle gemeinsam haben: Sie kommen ohne fossile Brennstoffe aus und helfen Ihnen, Energiekosten einzusparen.

Die Wärmepumpe ist eine vergleichsweise hohe, aber auch langfristig sinnvolle Investition. Verschiedene staatliche Förderungen und günstige Kredite machen die Finanzierung für die meisten Eigentümerinnen und Eigentümer am Ende aber doch leichter als anfangs gedacht.

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