Engagement
Am Leben in der Gemeinschaft teilhaben
Im Corona-Jahr 2020 konnten die meisten Vereine und Institutionen ihre Angebote für die Menschen in der Region nicht oder nur teilweise aufrechterhalten. Viele gerieten in finanzielle Not. Mit ihrer Spendenaktion „Vereint da durch“ unterstützte die Sparkasse KölnBonn mehr als 400 von ihnen mit jeweils 1.000 Euro. Darunter auch den Verein für Behindertensport Bonn/Rhein-Sieg e.V. Seit 30 Jahren rückt er die Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung durch Bewegungsangebote, Fahrdienste und Beschäftigungsmöglichkeiten in den Mittelpunkt seines Tuns.
„Etwas bewegen“ – den Schriftzug in Regenbogenfarben sieht man immer wieder im Bonner Stadtbild, er ziert insgesamt 28 Fahrzeuge, mit denen Menschen mit Mobilitätseinschränkungen und besonderem Betreuungsbedarf etwa zu ihren Arbeitsplätzen, zum Sport, zur Tagespflege oder zu Freizeitveranstaltungen befördert werden. Die Fahrzeuge gehören dem Verein für Behindertensport Bonn/Rhein-Sieg e. V.
Mobilität ermöglichen
„Etwas bewegen“ lautet das Motto des Vereins, der 2021 sein 30-jähriges Bestehen feiert. Wobei er damit weit mehr meint als körperliche Aktivität. „Unsere Wurzeln liegen zwar im ambulanten Rehabilitationssport“, erklärt Vereinsmitarbeiterin Martina Weiß-Bischof, „doch wir sehen uns generell als sozialer Dienstleister, der Mobilität und damit die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft ermöglichen möchte.“ Insgesamt zählt der Verein 220 Beschäftigte – Festangestellte, Honorarkräfte, Auszubildende, Umschülerinnen und Umschüler, Praktikantinnen und Praktikanten, Absolventinnen und Absolventen von Bundesfreiwilligendienst oder Freiwilligem Sozialem Jahr sowie Gemeinwohlarbeiterinnen und -arbeiter. „Mehr als 30 Prozent aller Festangestellten haben selbst eine Behinderung. „Weil wir glauben“, sagt Martina Weiß-Bischof, „dass selbst Betroffene die Sorgen, Probleme und Einschränkungen unserer Klientel am besten verstehen und nachvollziehen können.“
Der Verein für Behindertensport Bonn/Rhein-Sieg engagiert sich in vier Bereichen: ambulanter Rehabilitationssport, Präventions- und Gesundheitssport, Fahrdienst sowie als soziales Beschäftigungsunternehmen, um Langzeitarbeitslose und psychisch erkrankte Menschen langsam wieder an die Anforderungen einer regelmäßigen Arbeitstätigkeit heranzuführen. Die meisten Angebote richten sich an Menschen mit Behinderung und chronischen Erkrankungen. Mit dem Präventions- und Gesundheitssport wendet sich der Verein aber auch ausdrücklich an alle Bonnerinnen und Bonner. Dabei ist ein dezentraler Ansatz ganz wichtig. Martina Weiß-Bischof erklärt:
„Die Menschen müssen nicht zentral zu uns kommen, sondern sie finden unsere Angebote ganz in ihrer Nähe.“
Das reicht von der „Rückenschule“ in Unternehmen über Präventionssport in städtischen Gebäuden in den einzelnen Stadtteilen bis zu Reha-Angeboten etwa in Pflegeeinrichtungen.
„Lockdown verlängert“, „Erneute Absage aller Sportangebote“ – die Einträge auf der Homepage des Vereins hatten viele Monate lang nur eine Botschaft: Nichts geht. Oder fast nichts. „Dass zum Beispiel der Rehasport im Frühjahr 2020 und zwischen November 2020 und Mai 2021 verboten war, war für viele Menschen ein Riesenproblem, für manche katastrophal“, berichtet Martina Weiß-Bischof. „Wir befürchten, dass einige von ihnen nicht mehr kommen können, weil sie durch die Zwangspause bettlägerig geworden sind.“ Auch dem Verein selbst ging es während der strengen Corona-Monate nicht gut, die Einnahmeausfälle waren beträchtlich, einige Beschäftigte mussten in Kurzarbeit. Weiß-Bischof sagt:
„Gerettet haben uns die Einkünfte aus dem Fahrdienst sowie Spenden.“
Deshalb habe sich der Verein auch sehr über die Initiative „Vereint da durch“ gefreut. „Wir haben davon zusätzliche Sportgeräte gekauft, aber auch Desinfektionsspender und -mittel, damit wir fürs Wiederanlaufen unserer Kurse bestens gerüstet sind!“
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Lesen Sie, wie sich die Sparkasse KölnBonn für unsere Region und die hier lebenden Menschen engagiert.