Vierbeiniger Freund gesucht? So viel kostet ein Hund
Wenn einen süße Hundeaugen anschauen, kann einem das Herz aufgehen. Einen Hund als Haustier zu haben klingt für viele toll. Allerdings sollte man auch diese Art des Familienzuwachses gründlich planen – und neben der neuen Verantwortung die vielen Kosten bedenken.
So eine Fellnase ist doch was Feines. Sie vertreibt Alleinstehenden die Einsamkeit, ist für Klein und Groß ein treuer Spielgefährte und kann je nach Rasse ein zuverlässiger Beschützer der Familie sein. Außerdem motiviert ein Vierbeiner Frauchen und Herrchen zur Bewegung.
Denn Hunde brauchen Auslauf. Sehr regelmäßig. Auch früh morgens. Bei Wind und Wetter. Und das große Geschäft des Tieres muss man auch aufsammeln. Klingt nicht mehr ganz so prickelnd? Gehört aber alles dazu. Denn wer sich ein Haustier wünscht, sollte sich seiner langfristigen Verantwortung für dieses Lebewesen bewusst sein. Außerdem kostet so ein Hund natürlich auch – und das nicht nur bei der Anschaffung.
Passt trotzdem für Sie? Dann erklären wir Ihnen gerne, welche Kostenfaktoren Sie bei Ihren Haustier-Plänen berücksichtigen sollten.
Wie teuer ist es, einen Hund zu halten?
Die Verantwortungsfragen sind geklärt? Glückwunsch, dann haben Sie den wichtigsten Schritt geschafft. Doch bevor Sie sich jetzt auf den Weg zum Tierheim machen, bedenken Sie: Tierhaltung ist kein Schnäppchen und die Ausgaben enden nicht mit dem Hundekauf. Schließlich braucht Ihr felliges Familienmitglied eine Grundausstattung, will täglich satt werden und muss auch ab und an mal in eine Tierarztpraxis.
Anschaffungskosten
Wunschrasse
Wollen Sie lieber einen Rassehund oder Mischling? Und wie groß soll das Tier überhaupt sein? Denn vom putzigen Schoßhündchen bis zum großgewachsenen Aufpasser ist die Auswahl groß. Maßgeblich für die Kaufkosten eines Hundes ist außerdem, wie häufig die gewünschte Rasse gezüchtet wird und wie hoch die Nachfrage ist: Sind gewisse Rassehunde besonders beliebt, dann hat das auch seinen Preis. Und für Tiere, die bereits eine Ausbildung genossen haben, z. B. zum Blindenhund oder Jagdhund, muss man ohnehin tiefer in die Tasche greifen.
Tierheim oder Züchter – wo ist’s teurer?
Auch der Anschaffungsort ist eine Kostenfrage. Wollen Sie einem Hund aus dem Tierheim ein neues Zuhause bieten, sollten Sie mit einer Schutzgebühr zwischen 300 und 500 Euro rechnen. Übrigens: Je nachdem, aus welcher Einrichtung Sie einen Hund bei sich aufnehmen, profitieren Sie eventuell von einem Zuschuss für Tierheimhunde der Stadt Köln bzw. Bonn.
Etwas teurer wird es, wenn Sie einen Hund direkt bei einer Züchterin bzw. einem Züchter kaufen. Egal ob Sie sich einen nur wenige Monate alten drolligen Dackel-Welpen und charmanten Chihuahua-Nachwuchs wünschen, oder ältere und erfahrene Deckrüden suchen: Die Preise liegen in der Regel zwischen 800 und 4.000 Euro pro Tier. Über Webportale wie edogs.de oder deine-tierwelt.de können Sie angebotene Hunde im Umkreis finden und Ihre Suche außerdem per Angabe einer Wunschrasse spezifizieren.
Der Kauf eines Haustiers ist eine lebensverändernde Entscheidung. Sie sind unsicher, ob Sie die Verantwortung wirklich rund um die Uhr übernehmen können? Oder wirken die Kosten eher abschreckend? Kein Problem: Versuchen Sie sich doch einfach mal als Frauchen oder Herrchen auf Probe. Lokale Tierheime sind regelmäßig auf der Suche nach Hundeausführerinnen und -ausführern, die sich ein paar Stunden um die Vierbeiner kümmern, mit ihnen Gassi gehen und spielen.
Schauen Sie z. B. mal im Tierheim Köln-Zollstock vorbei, ob Sie einen Hund finden, mit dem Sie auf einer Wellenlänge liegen. Die Chemie stimmt? Perfekt! Als Voraussetzungen für ein ehrenamtliches Engagement gelten hier Volljährigkeit, eine Tetanus-Impfung, der Sachkundennachweis für gefährliche Hunde und eine zweistündige interne Schulung. Außerdem sollten Sie regelmäßig Zeit für das Ausführen Ihres neuen Teilzeit-Haustiers haben. Hier gibt’s alle Informationen und Ausführzeiten.
Auch das Tierheim Bonn freut sich immer über neue Tierfreundinnen und -freunde. Neben einem Einführungskurs sowie der Mitgliedschaft im Verein Tierschutz Bonn und Umgebung e.V. sind hier Volljährigkeit, eine Tetanus-Impfung, ggf. ein Sachkundenachweis für gefährliche Hunde und regelmäßig Zeit für das Ausführen erforderlich. Neugierig? Dann bekommen Sie hier alle Infos.
Adoption über einen Tierschutzverein
Viele heimatlose Tiere (oft aus dem Ausland) hatten als Straßen- oder Tierheimhunde ein ziemlich trauriges Dasein. Per Adoption können Sie ihnen ein angenehmes neues Lebensumfeld bieten. Dazu müssen Sie in der Regel einen Tierschutzvertrag unterschreiben und eine Schutzgebühr zahlen. Diese liegt oft bei etwa 400 bis 500 Euro und deckt Unkosten für bereits durchgeführte Impfungen, erste Behandlungen der Tiere sowie Transportkosten ab. Klingt die Adoption eines Hundes für Sie interessant, informieren Sie sich einfach über die Hundehilfe NRW e.V. (dort liegt der Fokus auf Straßen- und Tierheimhunde aus Bulgarien und Rumänien).
Checkliste: Augen auf beim Hundekauf
Damit Ihr Wunsch nach einem tierischen Familienmitglied nicht in einem Fiasko endet, kaufen Sie nur bei seriösen Züchterinnen und Züchtern. Diese erkennen Sie so:
✓ Der oder die Anbietende sollte zu einem Zuchtverein des Verbandes für das Deutsche Hundewesen (VDH) gehören bzw. ein VDH-Gütesiegel vorweisen können. Das bedeutet nämlich, dass die Züchterin oder der Züchter regelmäßig kontrolliert wird. Nutzen Sie für Ihre Recherche ggf. auch die Züchtersuchfunktion des VDH.
✓Besuchen Sie Ihren Wunsch-Hund und sein aktuelles Frauchen oder Herrchen vorab auf jeden Fall persönlich. Dabei können Sie sich ein Bild vom Umfeld der Tiere sowie dem Zustand der Mutterhündin und ggf. der Welpen machen. Stellen Sie dem oder der Anbietenden ausführlich Fragen, z. B. zur Impfung und Entwurmung der Vierbeiner.
✓ In einem ersten Gespräch können Sie außerdem schnell herausfinden, ob sich Ihr Gegenüber für das zukünftige Zuhause des Tieres und dessen Schutz interessiert – oder nur auf einen möglichst schnellen Verkauf drängt.
✓ Betreut die Züchterin bzw. der Züchter nur jeweils einen Wurf gleichzeitig und spezialisiert sich auf eine Rasse, ist das ein gutes Zeichen für Seriosität und Vertrauenswürdigkeit.
✓ Bestehen Sie auf einen juristisch einwandfreien Kaufvertrag und zahlen Sie nie per Vorkasse. Und eine Übergabe des Tieres an unseriösen Orten ist auf keinen Fall zu empfehlen.
Kosten für die Erstausstattung
Um dem Hund eine behagliche Umgebung zu schaffen und ihn artgerecht zu versorgen, benötigt man entsprechende Ausstattung:
- Halsband (5 – 40 €)
- Leine (10 – 30 €)
- Hundebett (20 – 50 €)
- Hundedecke (10 – 20 €)
- Näpfe für Futter und Wasser (4 – 30 €)
- Fellbürste oder -kamm (10 – 50 €), plus Zeckenzange (3 – 20 €)
- Ggf. Hundekleidung für kalte Temperaturen (10 – 50 €)
- Ggf. weitere Ausgaben für Spielzeug
Was kostet die Hundehaltung?
Regelmäßige Kosten
Der Lieblingshund ist gekauft, die Erstausstattung besorgt. Und die Ausgaben laufen weiter. Denn die Fellnase freut sich schon tierisch auf’s Futter und muss sicher auch mal medizinisch versorgt werden. Und wie für so Vieles sind auch für Ihren Vierbeiner Steuer- und Versicherungskosten fällig. Die monatlichen Kosten für Ihren Hund im Überblick:
Ernährung
Sie werden’s schnell merken: Fressen gehört zu den Lieblingsbeschäftigungen Ihres felligen Freundes. Kalkulieren Sie für hochwertige Tiernahrung etwas mehr Budget ein. Zwar geht man in der Regel von monatlichen Kosten zwischen 15 und 100 Euro aus, das sind aber nur Richtwerte. Denn die Ausgaben für’s Futter hängen sowohl von dessen Qualität und der Art der Ernährung (Trockenfutter, Nassfutter, Barf etc.), als auch der Größe Ihres Hundes ab. So rechnet man z. B. bei einem Labrador mit Ernährungskosten von 30 bis 60 Euro im Monat. Bei kleineren Rassen, wie etwa einem Yorkshire Terrier, kommen Sie vermutlich etwas günstiger weg (20 bis 50 Euro monatlich).
Hunde können auch unter Allergien, Unverträglichkeiten oder Übergewicht leiden. Suchen Sie bei Symptomen, die auf solche Erkrankungen hindeuten, schnellstmöglich eine Tierarztpraxis auf. Dort berät man Sie nach einer Diagnose zu speziellem Futter, das unter Umständen etwas kostspieliger ist. Aber hier gilt: Auf hochwertige Ernährung setzen und nicht am falschen Ende sparen.
Medizinische Versorgung
Auch wenn Stöckchen holen mehr Spaß macht: Regelmäßige medizinische Versorgung gehört bei Ihrem Hund dazu. So sind z. B. mehrmals im Jahr Routineuntersuchungen und Schutzimpfungen fällig:
✓ Allgemeine Untersuchung: 30 bis 50 Euro pro Jahr
✓ Wurmkur: 25 bis 50 Euro pro Jahr
✓ Impfungen: 80 bis 100 Euro pro Jahr
✓ Zahnsteinentfernung/Zahnreinigung: ab 60 Euro
Teurer wird’s vermutlich, wenn Ihr Haustier mal operiert werden muss oder spezielle Medikamente braucht. Aber zu diesen Themen berät Sie dann im Fall der Fälle die Tierärztin oder der Tierarzt.
Hundesteuern
Auch für Hunde werden Steuern fällig. Die Höhe der Zahlungen ist von Ihrem Wohnort abhängig. Planen Sie aber besser schonmal Kosten von 30 bis 180 Euro pro Jahr ein.
Für die Hundesteuer zahlt man in Köln pro Tier 156 Euro jährlich. Dabei fällt jeweils die Hälfte des Betrags halbjährlich an. Ausgenommen von dieser Regelung sind übrigens Rettungshunde sowie Schutz- bzw. Hilfshunde für schwerbehinderte Personen mit einem Behinderungsgrad von 100 %.
In Bonn wird die Hundehaltung ab 162 Euro pro Jahr und Tier versteuert. Je nach Anzahl der Vierbeiner in Ihrem Besitz sowie bei Kampfhunden sind unter Umständen auch höhere Steuern möglich. Bei Rettungshunden (u. a.) profitieren Sie hingegen von steuerlichen Ermäßigungen.
Gut zu wissen: In NRW müssen Sie meldepflichtige Hunderassen beim Ordnungsamt anmelden. Dabei fallen zusätzliche Kosten in Höhe von 25 Euro für große Hunde bzw. von der Rasse oder Gefährlichkeit des Tieres abhängige individuelle Beiträge an.
Hundeversicherungen
Sie sind mit Ihrem Hund im Freundeskreis zu Gast. Plötzlich hat Ihr Tier einen teuren Gegenstand, der nicht Ihnen gehört, zum Anbeißen gern. Oder Ihr Vierbeiner tobt draußen mit anderen Hunden herum – bis einer sich verletzt. Gut, dass es Hundeversicherungen gibt:
✓ Krankenversicherung: Die Kosten sind u. a. abhängig von der Art der Police. Wollen Sie eine volle Absicherung für Ihr Haustier oder eventuell nur einen Schutz bei Unfällen?
- Grundlegende Policen ab circa 50 Euro pro Monat
- Umfangreiche Policen ab circa 95 Euro pro Monat
✓ OP-Versicherung:
- Grundlegende Policen ab circa 13 Euro pro Monat
- Umfangreiche Policen ab circa 25 Euro pro Monat
✓ Eine Hundehaftpflichtversicherung können Sie für 50 bis 80 Euro im Jahr abschließen. In NRW ist der Abschluss einer Hundehaftpflicht für große Hunde laut Landeshundegesetz § 11 (2), sowie für gefährliche Hunde laut Landeshundegesetz § 5 (5) verpflichtend.
Zusätzliche Kosten
Irgendwas ist ja immer – das gilt auch für das geliebte Haustier. Der Boxer muss zur Sozialisierung in die Hundeschule. Der Rüde soll’s etwas ruhiger angehen und sich kastrieren lassen. Die Hündin plant mal wieder einen Friseurbesuch. Weil so ein Hundeleben ganz schön ins Geld gehen kann, ist ein Haushaltskassen-Sonderbudget in den folgenden Fällen Gold wert:
✓ Einen Hund chippen zu lassen, kostet etwa 40 bis 60 Euro. Eine sinnvolle Investition, damit Sie Ihren vierbeinigen Gefährten wiederfinden, sollte er mal weglaufen oder sogar gestohlen werden.
✓ Sie verzichten lieber auf eine vielköpfige Fellnasen-Familie und wollen auch keine eigene Hundezucht? Dann ist es irgendwann sinnvoll, über eine Kastration Ihres Rüden nachzudenken. Die Kosten hierfür starten etwa ab 100 Euro. Klären Sie in der Tierarztpraxis Ihres Vertrauens den Zeitpunkt des Eingriffs ab. Denn in der Regel sollte man keine Hunde kastrieren lassen, deren Knochenwachstum noch nicht abgeschlossen ist.
✓ Die Sterilisation von Hunden kostet ca. 200 Euro. Da die Notwendigkeit einer solchen Operation allerdings von der individuellen gesundheitlichen Situation Ihres Haustiers abhängt, lassen Sie sich zu diesem Thema von Ihrer Tierärztin bzw. Ihrem Tierarzt beraten.
✓ Sitz! Platz! Aus! Auch Hunde müssen die Schulbank drücken und grundlegende Kommandos für ein erfolgreiches Zusammenleben erstmal lernen. So kann man unerwünschten Verhaltensweisen des Tieres früh vorbeugen und die eigene Körpersprache gegenüber dem Vierbeiner optimieren. Kurse in der Hundeschule kosten 50 Euro und mehr.
✓ Unterstützung bei der Betreuung: Alle lieben Hunde (oder zumindest viele): Vielleicht gibt es jemanden in Ihrem Freundeskreis oder Verwandte, die zuverlässig die Betreuung des Vierbeiners übernehmen können, z. B. bei einem Notfall oder während Ihres Urlaubs. Wichtig ist aber, dass sich sowohl die Betreuerin bzw. der Betreuer als auch das Tier mit dieser Situation wohlfühlen. Brauchen Sie doch externe Unterstützung für Bello (oder Bella), rechnen Sie mit diesen Preisen:
- Dog Walker: ab 15 Euro pro Stunde
- Hundepension: Kosten ab 17 Euro pro Nacht und 40 Euro pro Tag
✓ Hundefriseur: Auch wenn Hunde sich nicht drum scheren: ab und zu das Fell trimmen, muss schon sein. Rechnen Sie mit 50 bis 140 Euro für die Komplettpflege. Gut zu wissen: Die meisten Hundesalons staffeln ihre Preise nach der Größe bzw. Gewichtsklasse der Tiere. Hat Ihr Liebling dichtes, verfilztes oder „schwieriges“ Fell, rechnen Sie lieber mit einem Aufschlag für den erhöhten Zeitaufwand.
✓ Transport bei Reisen: Wollen Sie Ihre nächste Reise zusammen mit Ihrem Haustier machen, kostet’s mehr: Flugpreise liegen für kleine Hunde bei 40 Euro aufwärts, für große Vierbeiner können Sie ab 60 Euro buchen.
Die Kosten für einen Hund im Überblick
Anschaffung | ca. 300 – 4.000 € |
Ernährung | ca. 15 – 100 €/Monat |
Medizinische Versorgung | ca. 165 – 230 €/Jahr |
Hundesteuer | ca. 30 – 180 €/Jahr |
Kranken- und OP-Versicherung | ca. 50 – 120 €/Monat |
Hundehaftpflicht | ca. 50 – 80 €/Jahr |
Zusätzliche Kosten | Chippen: ca. 40 – 60 € Kastration: ca. ab 100 € Sterilisation: ca. 200 € Hundeschule: ab 50 € Dog Walker: ca. 15 €/Stunde Hundepension: ab 17 €/Nacht u. 40 €/Tag Hundefriseur: ca. 50 – 140 € Transport Reise: ca. 40 – 60 € weitere Kosten möglich |
Fazit: Verantwortung übernehmen, Kosten einplanen, Zeit mit dem Haustier genießen
Ein Hund ist kein Gegenstand, den man mal eben so anschaffen oder verschenken kann. Sondern ein Lebewesen, dass langfristige Pflege und Betreuung braucht. Und das kann auch ganz schön ins Geld gehen. Sind Sie sich aber Ihrer Verantwortung fürs neue Haustier und den zahlreichen Kostenfaktoren bewusst, wird das Zusammenleben mit Ihrem bellenden Freund bestimmt ein tierisches Vergnügen.