Mieze zieht ein: Die Kosten für eine Katze im Überblick

Schnurren, schmusen, spielen: Sie wünschen sich nichts sehnlicher als einen Mitbewohner auf Samtpfoten? Bevor Ihre Wohnung zur Katzenstube wird, geben wir Ihnen einen Überblick, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.

Frau kuschelt Ihre Katze

Sie sind eher ein Katzen- als ein Hundetyp? Dann befinden Sie sich in guter Gesellschaft: In fast jedem vierten Haushalt in Deutschland lebte 2022 mindestens eine Katze, insgesamt 15,2 Millionen Tiere (zum Vergleich: 10,6 Millionen Hunde). Laut Studie des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands ist die Katze damit das Haustier Nummer eins – und das schon seit einigen Jahren.

Katzen müssen nicht Gassi gehen, benutzen selbstständig ihr Klo und haben den Ruf, unabhängig zu sein. Das heißt aber nicht, dass sie sich selbst überlassen werden können. Auch Miezen brauchen Zuwendung: vom Füttern übers Spielen bis zur Pflege. Wer sich eine Katze anschafft, sollte sich der langfristigen Verantwortung bewusst sein, damit sie am Ende nicht im Tierheim landet. Kosten kommen nicht nur bei der Anschaffung auf Sie zu, sondern summieren sich über die Lebensjahre. Der Lohn: ein schnurrender Begleiter mit Kuschelfaktor. Miau!

Wie viel kostet es, eine Katze anzuschaffen?

Sie sind sich sicher, einem Stubentiger ein glückliches Leben bieten zu können – in guten wie in schlechten Zeiten? Dann lassen Sie uns einen Blick auf das Finanzielle werfen. Die gute Nachricht zuerst: Im Gegensatz zu Hunden fallen für Katzen in Deutschland keine Steuern an. Aber wie alle Fellnasen brauchen auch sie Futter, werden mal krank und müssen in Urlaubszeiten anderweitig betreut werden. Neben regelmäßigen Ausgaben fallen besonders die Kosten für die Anschaffung und Erstausstattung ins Gewicht. Wir beziffern die einzelnen Posten.

So viel kostet eine Katze

Europäisch Kurzhaar, Angora oder doch ein Mischling? Es gibt verschiedene Faktoren, die den Kaufpreis einer Katze beeinflussen, zum Beispiel die Wunschrasse. Wird die Rasse seltener gezüchtet, werden Sie tiefer in die Tasche greifen müssen. Ähnliches gilt für beliebte Rassen. Mischlingskatzen sind in der Anschaffung hingegen meist günstiger.

Entscheidend ist auch, wo Sie das Tier kaufen. Im Tierheim fällt lediglich eine Schutzgebühr zwischen 150 und 180 Euro an.

Ehrenamt im Tierheim: Mit Fellnasen auf Schmusekurs

Es muss nicht immer die eigene Katze sein! Insbesondere wenn Geld oder Platz fehlen, bietet ein ehrenamtliches Engagement in einem lokalen Tierheim eine echte Alternative. Das Tierheim Köln-Zollstock sucht zum Beispiel ständig Katzenkraulerinnen und Katzenkrauler, die Vertrauen zu den teils scheuen Vierbeinern aufbauen. Schmuseeinheiten stehen auch beim Tierheim Bonn auf dem Programm: Wer aktiv als Katzenbetreuerin oder Katzenbetreuer einsteigen möchte, sollte den Heimbewohnern mindestens zweimal wöchentlich einen Besuch abstatten können.

Vom Streuner zum Stubentiger: Bei der Adoption über einen Tierschutzverein (z. B. Katzenschutzbund Köln e.V.) geben Sie Katzen aus dem Ausland eine zweite Chance. Sie unterschreiben einen Tierschutzvertrag und entrichten eine Schutzgebühr. Diese Gebühr deckt die Unkosten unter anderem für erste medizinische Behandlungen und Impfungen sowie den Transport nach Deutschland. Sie liegt in der Regel zwischen 185 und 270 Euro.

Züchterinnen und Züchter sind meist die erste Anlaufstelle, wenn eine bestimmte Rasse oder ein Kitten gewünscht ist. Hier schlägt eine Katze mit etwa 350 bis 1.200 Euro zu Buche. Bei seltenen Rassen können es locker 2.000 Euro werden.

Halten Sie Augen und Ohren auf – denn mit etwas Glück kommt eine Mieze auf privatem Wege zu Ihnen. Vielleicht hat jemand in Ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis Kitten aus einem Wurf abzugeben? Oder Sie werden über eine private Kleinanzeige fündig. Kennen Sie die Anbieterin oder den Anbieter nicht persönlich, sollten Sie generell Vorsicht walten lassen. Holen Sie vorab Infos zum Gesundheitszustand und zu Vorerkrankungen der Katze ein und gucken Sie vor Ort genau hin: Wirkt das Tier gesund? Machen Fell, Augen, Nägel und Zähne einen normalen Eindruck? Weisen die Mutter oder die anderen Kitten Auffälligkeiten auf?

Egal, ob Zuchtbetrieb oder Kleinanzeige: Es kann immer passieren, dass Sie an eine unseriöse Anbieterin oder einen unseriösen Anbieter geraten. Deswegen sollten Sie niemals in Vorkasse treten oder sich auf Übergaben an wenig vertrauenserweckenden Orten einlassen. Skeptisch sollten Sie ebenfalls werden, wenn plötzlich versteckte Kosten für Impfungen und Sterilisationen auf Sie zukommen.

Daran erkennen Sie eine seriöse Züchterin oder einen seriösen Züchter:

  • Gehört zu einem Zuchtverein oder Zuchtverband, z. B. Deutscher Edelkatzenzüchter-Verband (DEKZV)
  • Ist auf ein bis zwei Katzenrassen spezialisiert
  • Interessiert sich für das zukünftige Zuhause der Katze und ihren Schutz
  • Kann Ergebnisse aktueller Gesundheitsuntersuchungen und Stammbaum vorlegen
  • Gibt Kitten erst nach der zwölften Lebenswoche ab
  • Ermöglicht Ihnen vorab einen Besuch der Katze im Zuchtbetrieb; die Umgebung sowie der Zustand von Muttertier und Kitten sind tadellos; Impfungen und Entwurmungen haben stattgefunden
  • Stellt einen juristisch korrekten Kaufvertrag zur Verfügung
Katze wird gefüttert

Kosten für die Erstausstattung

Um Miezi den Start im neuen Zuhause zu erleichtern, hilft die passende Erstausstattung. Braucht sie ihr eigenes Körbchen, um sich zurückzuziehen und sicher zu fühlen? Wird ihr ohne eine große Auswahl an Spielzeugen schnell langweilig? Die Kosten für die Erstausstattung hängen natürlich auch von den Vorlieben Ihrer Katze ab:

  • Halsband für Freigänger (ab 2 €), alternativ mit Zecken- und Flohschutz (ab 5 €)
  • Katzenklo (10 – 40 €)
  • Katzenkörbchen (15 – 40 €)
  • Kratzmöbel (ab 60 €)
  • Napf für Futter und Wasser (ab 4 €), Trinkbrunnen als Napf-Alternative (30 – 60 €)
  • Transportbox (20 – 50 €)
  • Fellbürste oder -kamm (10 – 20 €)
  • GPS-Tracker für Freigänger (ab 75 €)
  • weitere Ausgaben für Spielzeug

Einmalige Tierarztkosten

Haben Sie schon einmal von Katzenseuche oder Katzenschnupfen gehört? Eine Grundimmunisierung schützt Ihr Samtpfötchen nicht nur vor Ansteckung, sondern hilft auch bei der Eindämmung teilweise lebensbedrohlicher Krankheiten. Haben Sie einen Freigänger, werden zusätzliche Impfungen empfohlen.

In Städten wie Köln und Bonn gilt die Kastrationspflicht für alle Katzen, die nach draußen dürfen. So soll eine unkontrollierte Vermehrung verhindert werden. Diese einmaligen Kosten kommen in puncto Vorsorge auf Sie zu:

  • Grundimmunisierung eines Kittens: 30 bis 90 Euro für Hauskatze, 160 bis 190 Euro für Freigänger
  • Kastration: 30 Euro für Kater, 60 bis 90 Euro für weibliche Katze
Katze wird vom Tierarzt untersucht

Regelmäßige Kosten

Wenn ein Stubentiger bei Ihnen eingezogen ist, merken Sie das nicht nur an den Streicheleinheiten, die konsequent eingefordert werden, sondern auch an Ihrem Kontostand. Bei den regelmäßigen Kosten nimmt das Futter den größten Posten ein. Rechnen Sie mit etwa 30 bis 100 Euro im Monat, abhängig von Art und Qualität des Futters. Wenn Ihre Katze eine Unverträglichkeit hat, müssen Sie gegebenenfalls mehr in spezielle Ernährung investieren. Generell gilt: Hochwertiges Futter ist wichtig für eine gesunde und glückliche Katze.

Katzen sind bekannt für ihre Reinlichkeit. Das gilt ganz besonders auf dem Katzenklo. Mit Katzenstreu, das regelmäßig gewechselt wird, erleichtern Sie Ihrer hygienebewussten Samtpfote den Alltag. Kostenpunkt: etwa 10 Euro im Monat. Bei einem Freigänger sind Verbrauch und Kosten entsprechend geringer.

Damit Ihre Katze gesund und munter bleibt, sollten Sie ihre medizinische Versorgung im Blick behalten. Regelmäßige Wurmkuren und Impfungen gehören zu den Empfehlungen. Je nachdem, ob Ihr Tier nur drinnen lebt oder hin und wieder draußen unterwegs ist, sollten Sie jährlich etwa 25 bis 50 Euro für Wurmkuren sowie etwa 30 bis 90 Euro für Impfungen einplanen.

Sie hegen und pflegen Ihre Mieze – und trotzdem braucht sie eine Zahnbehandlung oder hat sich draußen eine Bisswunde eingefangen? Das ist ganz normal, kann aber schnell einen drei- bis vierstelligen Betrag kosten. Damit sich zur Sorge um Ihren Vierbeiner keine finanziellen Sorgen gesellen, sollten Sie daher über eine Katzenversicherung nachdenken.

Eine Katzen-Krankenversicherung übernimmt unter anderem die Kosten für Behandlungen sowie Operationen und bezuschusst Vorsorgebehandlungen wie Impfungen und Wurmkuren. Grundlegende Tarife gibt es etwa ab 22 Euro im Monat, umfangreichere Tarife etwa ab 50 Euro im Monat.

Eine Katzen-OP-Versicherung schützt Sie vor hohen Operationskosten, schließt aber nicht ambulante oder stationäre Behandlungen mit ein. Die Kosten hängen auch hier von der jeweiligen Police ab. Grundlegende Leistungen gibt es ab ca. 9 Euro im Monat, umfangreichere etwa ab 20 Euro im Monat.

Ihr tierischer Mitbewohner hat das Autodach Ihrer Nachbarin zerkratzt? Keine Sorge: Ihre private Haftpflichtversicherung deckt alle Schäden ab, die Dritten durch Ihre Katze entstehen. Das gilt auch für Personenschäden.

Die monatlichen Kosten für eine Katze im Überblick

Ernährungca. 30 – 100 €
Katzenstreuca. 10 €
Medizinische Versorgungdurchschnittlich ca. 5 – 12 €
Kranken- oder OP-Versicherungca. ab 8 – 22 €
Katze schaut aufmerksam

Zusätzliche Kosten

Was dem Menschen der Personalausweis, ist der Katze der Microchip. Sollte Miezi mal entlaufen sein, lässt sich der Chip auslesen und die Katze Ihnen als Halterin oder Halter zuordnen. Bei Reisen ins Ausland gilt übrigens größtenteils eine Chip-Pflicht. Um eine Katze chippen zu lassen, sollten Sie mit etwa 30 bis 50 Euro rechnen.

Eine Alternative zum Chippen ist eine Tätowierung. Die Tierärztin oder der Tierarzt bringt eine Nummer in beiden Ohren Ihrer Katze an, die sie eindeutig identifizierbar macht. Eine Tätowierung kostet zwischen 50 und 60 Euro.

Ja, es ist wahr: Katzen sind verdammt unabhängig. Statt darauf zu warten, dass ihnen jemand die Tür öffnet, möchten sie selbst über ihren Freigang bestimmen. Denken Sie also über eine Katzenklappe nach, damit Ihr Haustier nach Belieben dem süßen Duft der Freiheit folgen kann. Kostenpunkt: etwa 20 bis 30 Euro (ohne Einbau).

Sie erinnern sich, dass wir gerade über Versicherungen sprachen, richtig? Damit diese gar nicht erst zum Einsatz kommen und Ihre Katze unversehrt bleibt, ist ein Fensterschutz sinnvoll. Denn gekippte Fenster können zur Falle werden oder einen Sprung in die (tödliche) Tiefe provozieren. Kalkulieren Sie insgesamt etwa 30 bis 50 Euro für einen entsprechenden Schutz in Ihrer Wohnung ein.

Auch Katzenhalterinnen und Katzenhalter brauchen mal eine Auszeit – sei es ein Wochenendbesuch bei der Familie in der Heimat oder die lang ersehnte Fernreise. In diesen Fällen sollten Sie sich Unterstützung bei der Betreuung suchen. Katzen-Sitter gibt es ab 10 Euro pro Stunde. Checkt Ihr Vierbeiner in eine Katzenpension ein, müssen Sie mit Kosten ab 14 Euro pro Tag rechnen. Natürlich können Sie auch im Familien- und Freundeskreis nachfragen, ob jemand die Betreuung übernehmen kann. So sparen Sie nicht nur Geld, sondern wissen Ihre Samtpfote in vertrauten Händen. Insbesondere in Notfällen kann es von Vorteil sein, einen kurzen Draht zu einer Person zu haben, die spontan einspringen kann.

Sie gehen auf Reisen – und Miezi kommt mit? Das wird garantiert ein Urlaub mit Miau-Faktor! Für den Transport auf Reisen müssen Sie extra Kosten kalkulieren. Bei einem Flug geht es für eine Katze ab 40 Euro los.

Fazit: Erst Kosten klären, dann Sofa teilen

Planung ist das halbe Leben – wenn nicht sogar ein ganzes Katzenleben. Wer sich eine Katze anschafft, sollte sich der Verantwortung bewusst sein. Denn ein Tier kann man nicht einfach loswerden wie einen Kühlschrank, der zu viel Strom verbraucht. Setzen Sie sich deshalb vorab mit den Kosten auseinander, die auf Sie zukommen, und entscheiden Sie sich erst dann bewusst für oder gegen eine Katze. Passt alles, ist der Weg frei für ein tierisch gutes Zusammenleben, bei dem ein wohliges Schnurren den Takt angibt.

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