VORSORGEN

Zum Rheinländer passt kein Algorithmus

In Zeiten von schnellen Versicherungsabschlüssen im Internet will finja, der neue Versicherungsdienstleister der Sparkasse KölnBonn, mit persönlicher Nähe und objektiver Beratung punkten. Was das mit dem Domino Day zu tun hat und warum die rheinländisch-optimistische Beratung funktioniert, erklärt Geschäftsführer Dirk Benz im Interview.

Schriftzug finja.

Ich starte mal provokativ: finja wirbt auf seiner Internetseite mit flexibler und persönlicher Beratung inklusive regionaler Nähe. Angenommen ich bin einer von vielen, der die günstigste Versicherung schnell auf Online-Vergleichsportalen findet und direkt abschließt. Warum sollte ich künftig zu finja kommen?

Dirk Benz: Dann antworte ich mal provokativ: Ohne Dir nahetreten zu wollen, hast Du höchstwahrscheinlich den Preis, aber nicht die Versicherungsbedingungen verglichen. Eine Versicherung abzuschließen ist immer easy. Komplex wird es aber, wenn sie leisten muss. Das ist wie beim Sportschuhkauf im Internet: Du kannst welche für 40 Euro oder für 200 Euro kaufen. Bei denen für 200 bezahlst Du wahrscheinlich auch ein bisschen die Marke, aber bekommst in der Regel auch etwas mehr Qualität. Und so ist das beim Versicherungsprodukt auch. Was viele zudem nicht wissen: Auch die Vergleichsportale wollen Geld verdienen. Das heißt, deren Service ist auch bei der günstigsten Versicherung schon mit eingepreist.

Aber die Beratung muss ich bei finja auch mitbezahlen, oder?

Dirk Benz: Bei uns gibt es exakt die gleichen Tarife und die identischen Beratungs- und Abschlusskosten wie im Internet. Der Unterschied: Bei finja wirst Du von keinem Algorithmus, sondern persönlich beraten. Das geht bei uns, bei Dir zuhause oder auch digital per Video-Chat. Wir gehen mit Dir gemeinsam am Bildschirm durch die Angebote im Vergleichsrechner und zum Schluss sage ich dann wahrscheinlich: “Nehme lieber die für 38 als die für 32 Euro im Monat, weil sie das bessere Preis-Leistungsverhältnis hat”.

Für wen ist finja gedacht und wie persönlich seid Ihr denn genau?
Dirk Benz: finja ist für jene, die beim Thema Vorsorge noch nicht so gut aufgestellt sind. Erfahrungsgemäß sind das Menschen zwischen 20 und 40 Jahren. Wer sich nicht selbst mit Online-Brokern und Vergleichsportalen rumschlagen will, ist bei uns richtig. Wenn man uns kontaktiert, trifft man immer auf einen Menschen. Bei uns gibt es keinen Chat Bot. Denn: Zum Rheinländer passt kein Algorithmus. Unsere persönliche Beratung funktioniert auch deshalb so gut, weil wir ausschließlich in der Region Köln-Bonn arbeiten.

Was mir auch kein Algorithmus beantworten kann, ist die Frage: “Welche Versicherungen brauche ich überhaupt?” Was sagt finja hierzu?
Dirk Benz: Mein Lieblingsbeispiel hierfür ist der gute alte Domino Day im linearen Fernsehen. Für jene, die sich nicht mehr daran erinnern können: Das war eine TV-Show, in der man stundenlang zuschauen könnte, wie Tausende von Dominosteinen weltrekordverdächtig umfielen. Manche Domino-Sonderfelder funktionierten nicht, weil in der Verbindung zur Hauptschlagader etwas klemmte. Das war schade, aber so lange nicht schlimm, bis in der Hauptschlagader selbst irgendetwas knirschte. Dann war der Domino Day vorbei. Die Hauptschlagader bei Versicherungen ist für mich die Absicherung von Lebensrisiken und die klassische Altersvorsorge – das muss bis zum Ende fließen.

Das sind sozusagen die must haves” bei den Versicherungen?
Dirk Benz: Richtig. Wir unterscheiden zwischen must have, should have und nice to have. Zum must have gehören Versicherungen, die allgemeine Lebensrisiken absichern. Dazu zählt auf jeden Fall die private Haftpflichtversicherung. Sie schützt Dich vor dem Super-GAU – nämlich, wenn du einem anderen Schaden zufügst. Das kann im Extremfall schon mal in die Millionen gehen. Zudem ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung ein Muss. Schließlich wird alles, was in deinem Leben etwas kostet, durch deine Arbeitskraft bezahlt. Und das solltest Du mindestens so gut absichern, wie das eigene Auto. Der Schutz vor Berufsunfähigkeit ist ein ganz banales, klassisches Vorsorgethema. Für das gesamte Starter-Kit “Haftpflicht, Berufsunfähigkeit und Altersvorsorge” empfehle ich am besten gleich mit dem ersten Gehalt 200 bis 300 Euro einzuplanen. Die vergisst man nach ein paar Monaten schnell. Falls dann in 30 Jahren tatsächlich der Versicherungsfall eintritt, ist die Versorgung geregelt und man steht nicht mit Nichts da.

Stichwort Schadensfall: Was passiert, wenn ich die Versicherung mal in Anspruch nehmen muss?
Dirk Benz: Dann wünsche ich Dir viel Spaß, wenn du deine Versicherung bei einem Vergleichsportal abgeschlossen hast – Stichwort “Chatbot und Warteschleife”. Bei uns hast Du für solche Fälle immer einen Ansprechpartner. Denn persönliche Beratung heißt für uns auch: Wenn Du ein Problem hast, dann mache es zu unserem – wir lösen das für Dich. Ich bin eher ein Fan der rheinländisch-optimistischen Art – man kennt sich, spricht miteinander und kommt einfach mal auf einen Kaffee vorbei.

Ich bin eher ein Fan der rheinländisch-optimistischen Art – man kennt sich, spricht miteinander und kommt einfach mal auf einen Kaffee vorbei.

Finja schreibt sich auf die Fahnen, objektiv zu beraten. Was bedeutet das für mich als Kunden?
Dirk Benz: Ich verrate mal ein Geheimnis: Jede Versicherung hat zwei bis drei gute Tarife. Die restlichen 15 bis 20 Tarife refinanzieren diese paar Top-Tarife. Wir sind im Grunde genommen die Rosinenpicker, die diese Top-Tarife finden. Das nennen wir dann objektive Beratung. So können wir dann auch bestehende Versicherungen checken und günstigere Alternativmodele entwickeln.

Sagen wir mal, Du hast mich mit der persönlichen Beratung bei finja überzeugt. Jetzt fehlt mir nur noch das eine oder andere digitale Goodie!
Dirk Benz: Kein Problem: Schließlich wollen wir ja hybrid sein. Das heißt, wir beraten persönlich, aber der ganze Prozess dahinter ist komplett digital. Bei uns im Büro gibt es kein Papier mehr. Selbst wenn jemand zu uns kommt, machen wir die Beratung digital am Rechner. Alle Infos sieht der Kunde dann in seinem digitalen Ordner in unserer App. Alle Verträge und Tarife aber auch die ganze Korrespondenz sind dort schnell greifbar. Termine kann man per App auch nachts buchen – durchführen allerdings nur tagsüber. Nachweise für die Steuer erledigt man mit einem Klick. Wer uns zum Kernansprechpartner für das Thema Versicherung bestimmt, kann in die App auch Infos zu bestehenden Verträgen hochladen und wir machen Vorschläge für bessere Tarife. Unser gesamter Beratungsprozess ist State-of-the-Art, was die Digitalisierung anbelangt. Beispielsweise ist unser digitaler Beratungsraum viel mehr als nur Screen Sharing. Unsere Kundinnen und Kunden können hier selbst die Steuerung übernehmen und beispielsweise während der Beratung Daten in die Vergleichssoftware eintragen. Es ist also ein interaktives Miteinander möglich. Ich hoffe, dass sind genug digitale Goodies. Denn viel digitaler wollen wir gar nicht werden.

Vielen Dank für das Gespräch.

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