Mit Karte oder Bargeld? So zahlt Deutschland heute und in Zukunft

Schnell mal beim Einkaufen die Karte aufs Gerät halten oder beim Tanken kontaktlos bezahlen: Während immer mehr Menschen die Vorzüge der Kartenzahlung im Alltag genießen, schwören andere weiter auf Bargeld. Wie wird die Entwicklung sein?

Eine Freundesgruppe zahlt nach dem Essen draußen mit der Karte.

Wie zahlen wir in Deutschland am liebsten?

Ganz klar ist: Die Kartenzahlung hat in den letzten Jahren zugenommen. Verstärkt wurde dieser Trend vor allem durch die Corona-Pandemie. In dieser Zeit, in der es in allen Bereichen des Lebens darum ging, die Kontakte soweit es geht zu reduzieren, hat sich auch das Bezahlverhalten verändert: Mehr Menschen greifen seitdem zur physischen Karte oder zum Smartphone, um zu zahlen.

Das zeigen auch die Daten von Statista: Während 2009 noch häufiger mit Bargeld als mit der Karte gezahlt wurde, zahlen knapp 10 Jahre später schon mehr Menschen mit der Karte – zumindest gemessen am Umsatzanteil.

Eine Sache gilt es zu berücksichtigen: Es sind vor allem die großen Beträge, die wir lieber mit der Karte zahlen. Kleinere Beträge werden nach wie vor überwiegend bar bezahlt. Würde man die Anzahl der Zahlungsvorgänge (anstelle des Anteils am Umsatz) berücksichtigen, würden knapp 60 Prozent bar bezahlen und nur 40 Prozent mit der Karte.

Nichtsdestotrotz ist die Kartenzahlung nicht mehr wegzudenken – zumindest in den meisten Bereichen. In einigen Geschäften und Restaurants sind Kartenzahlungen nach wie vor nicht möglich, in manchen erst ab einem bestimmten Betrag.

Wie sieht es in anderen europäischen Ländern aus?

In den meisten europäischen Ländern zeigt sich ein ähnlicher Trend wie bei uns: Bargeldloses Bezahlen ist zur Normalität geworden. In einigen südeuropäischen Ländern wie Italien, Frankreich, der Türkei und auch in Griechenland ist diese Entwicklung sogar etwas schneller als bei uns: Die meisten Menschen verzichten fast komplett auf Bargeld und zahlen stattdessen überwiegend mit der Karte – oft mit der Kreditkarte. Nur in ländlichen Regionen und kleinen Geschäften wird weiterhin gerne mit Bargeld gezahlt und auch beim Trinkgeld oder bei kleinen Beträgen greifen die Menschen lieber zu Scheinen und Münzen.

Skandinavien ist, was das Zahlen mit der Karte angeht, noch viel weiter: Schweden will das Bargeld bis 2030 ganz abschaffen. Die meisten Schwedinnen und Schweden zahlen nur noch sehr selten mit Bargeld, zwei Drittel kommen bereits vollkommen ohne aus. Und in manchen Restaurants oder Bars ist ausschließlich die Kartenzahlung möglich.

Warum bezahlen wir so unterschiedlich?

Mehr Kontrolle, ein besserer Überblick und die Sorge vor Überwachung – für viele sind das die entscheidenden Gründe, immer noch am Bargeld festzuhalten. Andere wiederum setzen lieber auf die Karte, unter anderem, weil sie das Bezahlen im Alltag komfortabler macht. Die häufigsten Gründe, warum wir immer noch so unterschiedliche Vorlieben beim Bezahlen haben, sind:

    • Sicherheitsbedenken bei Kartenzahlungen: Für viele ist Bargeld nach wie vor die sicherste Bezahlart – zumindest sagt einem das das eigene Gefühl. Mit Bargeld werden keine Spuren hinterlassen und auch das Risiko, dass Daten von unbefugten Dritten „abgefischt“ werden könnten, kann ausgeschlossen werden. Allerdings verfügen Karten heute über starke Sicherheitsmechanismen (Chip-Technologie, PIN-Code), die diese Bezahlmethode sicher machen.
    • Negative Erfahrungen mit der Kartenzahlung: Wer schon einmal die Erfahrung gemacht hat, dass die Kartenzahlung nicht akzeptiert wird, greift zur Sicherheit lieber zum Bargeld. Manche fürchten zudem, dass es technische Störungen geben könnte, wenn sie sich nur auf die Kartenzahlung verlassen.
    • Bargeld gibt (zumindest gefühlt) mehr Kontrolle über die eigenen Ausgaben: Getreu dem Motto „Wenn ich mit Bargeld zahle, sehe ich, wie viel Geld ich habe und wie viel ich ausgebe.“ greifen immer noch viele lieber zum Cash als zur Karte. Dank Online-Banking haben wir alle aber inzwischen die Möglichkeit, Einnahmen und Ausgaben transparent einzusehen und jederzeit den Überblick zu behalten. Smarte Funktionen wie der Kontowecker der Sparkasse KölnBonn sorgen außerdem dafür, dass Sie jederzeit Bescheid wissen, wenn sich etwas auf Ihrem Konto bewegt.
    • Karte fast immer im Portemonnaie: Während die Karte bei den meisten Menschen immer im Portemonnaie steckt, sieht das beim Bargeld oft etwas anders aus. Und genau dann, wenn wir kein Bargeld zur Hand haben, punktet die Kartenzahlung.
    • (Kontaktlose) Kartenzahlungen sind schneller: Pin eingeben statt Bargeld zählen oder einfach nur die Karte aufs Lesegerät halten. Zahlungen per Karte sind einfach schneller – vor allem, wenn sie kontaktlos erfolgen.
    • Gebühren für Bargeldabhebungen: In der Regel entstehen Gebühren, wenn Sie Bargeld an Geldautomaten einer Fremdbank abheben. Um diese zu umgehen, ist die Karte die bessere und kostengünstigere Bezahlmethode.
    • Gewohnheit: Während die jüngeren Generationen mit kontaktlosem Bezahlen groß werden, mussten die älteren Generationen (ab 55+) den Umgang mit kontaktloser Kartenzahlung, Online-Banking & Co. erst lernen. Sie sind sie es gewohnt, mit Bargeld zu zahlen – und diese Gewohnheit ist vertraut und wird gelebt.

    Darum sind Kartenzahlungen eine gute Sache

    Mehr Komfort 

    Wenn Sie überwiegend mit der Karte zahlen, brauchen Sie kaum noch Bargeld. Das hat auch den Vorteil, dass Sie den passenden Betrag immer parat haben und der Weg zum nächsten Geldautomaten entfällt.

    Schnelles Bezahlen

    Karte ans Kartenlesegerät halten oder einstecken und PIN eingeben – beides geht meist schneller als die Barzahlung, bei der erst Sie und später die Person, die das Geld annimmt, zählen müssen. Diese Zeitersparnis macht sich oft auch in kürzeren Warteschlangen bemerkbar.

    Viele haben außerdem das Handy griffbereiter als ihr Portemonnaie – und dank Face-ID oder Fingerscan können Sie innerhalb weniger Sekunden kontakt- und bargeldlos zahlen.

    Hygienischer als Bargeldzahlungen

    Die Sache mit der Hygiene ist uns vor allem während der Pandemie bewusst geworden – ist aber weiterhin ein guter Grund für die kontaktlose Kartenzahlung. Denn auf einem Geldschein befinden sich bis zu 3.000 Bakterien.

    Bekämpfung von Falsch- und Schwarzgeld

    Je mehr Bargeld im Umlauf ist, desto leichter können Falsch- und Schwarzgeld „untergebracht“ werden. Im Gegensatz dazu sind Karten recht sicher vor Fälschungen: Der EMV-Chip auf den Karten macht es nahezu unmöglich, eine Karte zu fälschen.

    Weniger Risiko bei Diebstahl

    Haben Sie viel Bargeld im Portemonnaie, ist die finanzielle Gefahr bei einem Diebstahl größer, als wenn Sie überwiegend mit der Karte zahlen. Während sich Ihre Karte nämlich schnell sperren lässt, ist das gestohlene Bargeld in der Regel einfach weg.

    Zahlungen jederzeit nachvollziehbar

    Oft ist die Befürchtung, dass mit der reinen Kartenzahlung der Überblick über die Finanzen verloren geht. Aber das Gegenteil ist der Fall: Wer meist mit der Karte zahlt, kann im Online-Banking noch Tage, Wochen oder Jahre später nachvollziehen, wofür das Geld ausgegeben wurde. Ihr Online-Banking kann also wie ein kleines Finanz-Tagebuch für Sie funktionieren.

Sicher und kostenlos zahlen mit der Sparkassen-Card

Mit der Sparkassen-Card können Sie an über 21.000 Sparkassen-Geldautomaten deutschlandweit kostenfrei Bargeld abheben, kontaktlos mit Ihrem Smartphone bezahlen und sich beim Einkaufen bis zu 200 Euro Bargeld auszahlen lassen.

Zur Sparkassen-Card

Umweltfreundlicher als Bargeld

In einer Studie der European Digital Payments Industry Alliance (EDPIA) wurden die Umwelteinflüsse von Zahlungen mit Karte und Bargeld untersucht. Das Ergebnis: Bargeldzahlungen sind schädlicher für die Umwelt als Kartenzahlungen. Vor allem die Herstellung von Bargeld, der Transport und auch die Bankautomaten verbrauchen Energie. Auch wenn die CO2-Äquilvalente je Bargeldzahlung (18,07 Gramm) gering ist, können Sie Ihren CO2-Fußabdruck verringern, indem Sie im Alltag auf Bargeld verzichten. Bei der Kartenzahlung sind es laut der Studie nämlich nur 3 Gramm CO2-Äquivalente.

Ein Paar zahlt ihren Einkauf im Supermarkt mit der Karte.

Darum ist die Barzahlung manchmal die bessere Wahl

Fast immer möglich

In nahezu jedem Geschäft oder Restaurant können Sie bar zahlen, sind also unabhängig davon, ob das Kartenlesegerät funktioniert und ob eine Kartenzahlung überhaupt möglich ist. Nur sehr wenige Geschäfte akzeptieren ausschließlich Kartenzahlung.

Anonymes Bezahlen

Für viele ist es ein Vorteil, dass sich die Zahlungen mit der Karte transparent nachvollziehen lassen. Für manche ist genau das ein Nachteil. Sie fürchten, dass Dritte Zugriff auf Ihre Zahlungen haben. Diese Sorge um die eigene Privatsphäre ist in den meisten Fällen allerdings unbegründet: In Deutschland dürfen Behören beispielsweise nur mit einem richterlichen Beschluss oder einer rechtlichen Grundlage auf Ihr Konto zugreifen – zum Beispiel im Rahmen einer Steuerprüfung, einer Geldwäscheprüfung oder einem Strafverfahren. Einfach so haben sie also keinen Zugriff, wodurch Sie in der Regel ebenso geschützt und anonym mit Ihrer Karte zahlen können.

Mehr Übersicht, weniger Impulskäufe

Wer überwiegend bar zahlt, hat direkt vor Augen, wie viel Geld noch im Portemonnaie und damit verfügbar ist. Diese direkte Übersicht über das verfügbare physische Geld kann – muss aber nicht – vor Spontankäufen schützen.

Wird das Bargeld abgeschafft?

Schweden will bis 2030 Bargeld abschaffen. Die Frage ist daher: Wie sieht es hier in Deutschland aus? Wird das Bargeld über kurz oder lang auch abgeschafft oder bleibt alles so, wie es jetzt ist?

Aktuell gibt es keine Pläne, das Bargeld hier in Deutschland abzuschaffen. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) setzt weiter auf Bargeld, solange es noch genutzt wird. Und laut einer aktuellen Studie der Deutschen Bundesbank ist der Wunsch, dass wir auch in Zukunft weiter mit Bargeld zahlen können, weiterhin da: Die Mehrheit (zwei Drittel der Befragten) gab an, dass sie Bargeld auch in 15 Jahren wie bisher nutzen möchten. Es ist also erstmal nicht davon auszugehen, dass wir nur noch bargeldlos zahlen werden.

Was sich seit Januar 2024 aber verändert hat, ist die Einführung einer Obergrenze für Barzahlungen: Seit Anfang des Jahres können Käufe innerhalb der EU über 10.000 Euro nicht mehr bar bezahlt werden. Mit dieser Obergrenze will die EU der Geldwäsche vorbeugen.

Obwohl sich die wenigsten wünschen, komplett ohne Bargeld zu zahlen, sehen wir seit einigen Jahren, dass immer mehr Menschen im Alltag lieber mit der Karte als mit Bargeld zahlen – gerade in Großstädten, wo die Kartenzahlung nahezu immer und manchmal sogar ausschließlich möglich ist. Bargeld könnte also in Zukunft auch in Deutschland mehr und mehr an Bedeutung verlieren.

Fazit: Kartenzahlungen werden immer beliebter, Bargeld bleibt

Mit der Karte können Sie schnell und bequem zahlen, behalten die volle Kontrolle über Ihre Ausgaben und sind einfach sicherer unterwegs. Ein wenig Bargeld dabei zu haben kann aber dennoch nicht schaden. Denn vereinzelt – zum Beispiel auf dem Markt oder in kleineren Restaurants und Geschäften – werden Kartenzahlungen (noch) nicht akzeptiert.

Wer dabei noch Bedenken in Sachen Sicherheit hat, dem können wir Entwarnung geben: Karten sind inzwischen dank moderner Sicherheitsmechanismen vor Betrug gut geschützt.

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