Scribble mit Geldmünzen

Was steckt hinter dem Anlagehorizont?

Möchten Sie Ihr Geld anlegen, stolpern Sie früher oder später über den Begriff „Anlagehorizont“. Aber was steckt dahinter? Welchen Einfluss hat er auf Ihre Anlagestrategie? Und wie ermitteln Sie Ihren individuellen Anlagehorizont?

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Entspannter Mann in seinem Wohnzimmer

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Anlagehorizont ist der rote Faden Ihrer Geldanlage. Er beschreibt den Zeitraum, über den Sie bereit sind, Ihr Geld zu investieren und wird meist in drei Phasen unterteilt: kurzfristig (bis 3 Jahre), mittelfristig (bis 5 Jahre) und langfristig (10 Jahre oder länger).

  • Ihr Anlagehorizont spielt bei der Wahl der passenden Anlageform eine Rolle. Er bestimmt, wie viel Risiko Sie eingehen können, beziehungsweise sollten, und mit wie viel Rendite Sie letztlich rechnen können.

  • Um den für Sie passenden Anlagehorizont festzulegen, sollten Sie vorab Ihr verfügbares Kapital berechnen, Ihr konkretes Sparziel festlegen und schließlich Ihre Lebenssituation sowie Ihre persönliche Risikobereitschaft einfließen lassen.

  • Denn: Mit einem passenden Anlagehorizont können Sie finanzielle Engpässe vermeiden, emotionale Fehlentscheidungen verhindern und Renditechancen sinnvoll nutzen.

Was ist ein Anlagehorizont?

Der Anlagehorizont beschreibt einfach gesagt den Zeitraum, über den Sie bereit sind, Ihr Geld zu investieren – von der ersten Einzahlung bis zu dem Zeitpunkt, an dem Sie Ihr Geld wieder benötigen.

Er bildet die Grundlage für eine sinnvolle Anlagestrategie, bestimmt, wie viel Risiko Sie eingehen sollten und welche Anlageformen sinnvoll sind. Gleichzeitig hat er einen entscheidenden Einfluss darauf, wie viel Rendite Sie erwarten können: Denn je länger Ihr Anlagehorizont ist, desto größere Renditechancen haben Sie – vor allem bei schwankungsanfälligen, aber renditestarken Anlagen. Damit ist der Anlagehorizont sozusagen der Kompass jeder Geldanlage.

In der Regel spricht man von drei Phasen, die sich danach richten, wie lange Sie Ihr Geld anlegen möchten:

  1. Kurzfristig: bis zu drei Jahre
  2. Mittelfristig: bis zu fünf Jahre
  3. Langfristig: zehn Jahre oder mehr
Scribble mit Sternchen

Warum es sich überhaupt lohnt, Ihr Geld anzulegen

Indem Sie Ihr Geld anlegen, denken Sie schon jetzt an morgen und schaffen ein gutes Polster für die Zukunft. Träumen Sie zum Beispiel von einer eigenen Immobilie oder möchten früh genug fürs Alter vorsorgen, legen Sie am besten direkt los. Auch kleine Beträge lohnen sich.

Gerade in Zeiten der Inflation ist das besonders wichtig: Denn wenn Ihr Geld einfach nur auf dem Konto liegt, verliert es mit der Zeit an Wert.

Wie finde ich den richtigen Anlagehorizont?

1

Finanzielle Situation analysieren

Nur überschüssiges Geld sollte in eine Geldanlage fließen – ganz egal ob Sie Ihr Geld ein oder zehn Jahre anlegen möchten. Analysieren Sie also zunächst, wie viel Geld Sie aktuell für eine Anlage „übrig“ haben. Überlegen Sie dabei vor allem, ob und wie lange Sie auf dieses Geld verzichten können.

2

Ziele definieren

Wie viel Geld Sie wie lange anlegen, hängt nicht nur davon ab, was gerade da ist, sondern auch von Ihren Zielen. Die Frage ist also: Wofür benötigen Sie Kapital? Möchten Sie Geld für die Rente anlegen, Eigenkapital für eine Immobilie sparen, ein neues Auto kaufen oder einfach nur Vermögen aufbauen?

3

Lebenssituation einfließen lassen

Ihre persönliche Lebenssituation hat einen Einfluss auf Ihren Anlagehorizont: Denn während Sie in jungen Jahren auf langfristige und damit in der Regel auch risikoreichere Anlagen setzen können – weil der lange Zeitraum die Schwankungen ausgleichen kann –, sollten Sie kurz vor der Rente besser kurzfristige und sichere Geldanlagen wählen.

Auch deshalb ist es übrigens sinnvoll, Ihr Portfolio im Blick zu behalten und sich zu fragen, ob die Strategie noch zur Lebenssituation passt.

4

Zeitraum planen

Legen Sie für jede Geldanlage den Zeitpunkt fest, an dem Sie das Kapital wieder benötigen. Während Sie sich das neue Auto vielleicht schon in den nächsten zwei Jahren anschaffen möchten, ist die Rente noch einige Jahre entfernt, wodurch andere Anlagetypen und damit auch andere Anlagezeiträume sinnvoll sind.

5

Risikobereitschaft berücksichtigen

Nicht alle Anlegerinnen und Anleger können Schwankungen gelassen aussitzen. Für manche bedeuten sie Stress, Unsicherheit und vielleicht sogar Ängste. Berücksichtigen Sie daher auch immer Ihre ganz persönliche Risikobereitschaft.

Welche Auswirkungen hat der Anlagehorizont auf meine Anlagestrategie?

Ihr Anlagehorizont bestimmt, wie viel Risiko Sie eingehen sollten und welche Anlageprodukte infrage kommen.

Benötigen Sie Ihr Geld zum Beispiel in zwei Jahren, ist es sinnvoll, vor allem in risikoarme Anlagen zu investieren. Der Kauf von Aktien birgt in diesem Fall ein unnötiges Verlustrisiko. Denn der Finanzmarkt ist ständig in Bewegung, wodurch es immer wieder zu Schwankungen kommen kann. Diese Schwankungen sind auf lange Sicht in der Regel kein Problem, weil sie ausgeglichen werden. Problematisch werden sie allerdings, wenn Sie das Geld zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigen. Denn genau dann machen Sie Verlust.

Kurzfristiger AnlagehorizontMittelfristiger AnlagehorizontLangfristiger Anlagehorizont

Beispiel

Sparen für eine Reise

Anschaffung eines neuen Autos

Altersvorsorge

Anlageziel

Sie benötigen das Geld in naher Zukunft.

Sie benötigen das Geld in ein paar Jahren und können über einen längeren Zeitraum Geld anlegen.

Sie benötigen das Geld in ein paar Jahren und können über einen längeren Zeitraum Geld anlegen.

Risikobereitschaft

Der Fokus liegt auf Sicherheit und Liquidität. Sie sollten Ihr Geld daher in risikoarmen Anlagen anlegen.

Es ist nicht ratsam, Ihr Geld in risikoreiche Anlagen zu investieren, da Sie das Kapital schnell benötigen.

Sie können in risikoreichere Anlagen investieren.

Ratsam ist ein Mix aus risikoreichen und risikoarmen Anlagen – für eine gute Mischung aus Sicherheit, Verfügbarkeit und Rendite.

Sie können in risikoreichere Anlagen investieren, da der Zeitraum lang genug ist, um Schwankungen auszugleichen.

Geeignete Wertpapiere

Tages- oder Festgeld

Vorteil: Sie können schnell auf Ihr Kapital zugreifen.

Nachteil: Die Zinserträge sind meist überschaubar und schwanken bei Tagesgeld häufiger.

Ausgewogene oder konservative Mischfonds

Vorteil: Sie kombinieren Aktien- und Anleiheanteile. So reduzieren sie das Risiko und erhöhen die Renditechance

Breit gestreute Anlagen wie Exchange Traded Funds (ETFs) oder aktiv gemanagte Fonds

Vorteil: Kursschwankungen werden über die Jahre ausgeglichen, wodurch Sie langfristig vom Wachstum der Märkte profitieren können.

Wertpapiere werden übrigens über ein Wertpapierdepot gemanagt, das im Grunde wie ein Girokonto funktioniert. Statt Geld liegen hier Wertpapiere. Auch dabei gibt es verschiedene Modelle – je nachdem, wie Sie Ihr Vermögen aufbauen möchten. Mit dem Depot-Finder ist die Auswahl ganz einfach.

Für jeden Anlagehorizont die passende Geldanlage

 Egal ob Sie Ihr Geld kurz- oder langfristig investieren möchten, wir finden für Sie die passende Anlageform, damit Sie schon bald profitieren.

Häufige Fehler bei der Planung des Anlagehorizonts

  1. Verfügbares Kapital zu großzügig kalkulieren: Genau das kann problematisch werden, wenn Sie das Geld plötzlich doch benötigen, der Kurs aber gerade sinkt. Investieren Sie daher immer nur das Kapital, auf das Sie für eine längere Zeit sicher verzichten können.
  2. Emotional oder impulsiv auf Marktschwankungen reagieren: Wer impulsiv verkauft, weil der Kurs kurzfristig einbricht, macht wahrscheinlich Verlust. Versuchen Sie Ruhe zu bewahren und vermeiden Sie emotionale Kurzschlussreaktionen – auch wenn die Schwankungen Unsicherheit auslösen.
  3. Große Summen kurzfristig in risikoreiche Anlagen investieren: Hohe mögliche Gewinne machen risikoreiche Anlagen oft attraktiv. Der Kurs kann aber genauso gut auch kurzfristig einbrechen und dafür sorgen, dass das eingesetzte Kapital stark an Wert verliert.

Wird der Anlagehorizont falsch geplant, kann sich das negativ auf Ihre Geldanlagen auswirken: Denn wer den Zeitraum zu kurz plant, verschenkt möglicherweise die Chance auf eine bessere Rendite. Angenommen Sie planen, dass Sie Ihr Geld in zwei Jahren benötigen und legen Ihr Geld deshalb auf einem Festgeldkonto mit niedriger Rendite an. Wenn Sie das Geld dann aber doch erst in zehn Jahren benötigen, hätten Sie es auch in ETFs oder aktiv gemanagte Fonds anlegen können.

Andersrum – also dann, wenn Sie den Anlagehorizont zu lang planen – kann Ihre Geldanlage zu Verlusten führen, zum Beispiel, wenn Sie dachten, dass Sie Ihr Geld mindestens zehn Jahre in ETFs anlegen können, das Geld aber schon nach zwei Jahren benötigen, weil Sie beispielsweise ein Haus kaufen möchten. In diesem Fall kann es zu Verlusten kommen, wenn Sie Ihre Wertpapiere in einem ungünstigen Börsenumfeld verkaufen müssen.

Individuell beraten lassen. Idealen Anlagehorizont festlegen.

Wir ermitteln mit Ihnen einen Anlagehorizont, der zu Ihnen passt und das Beste für Sie herausholt.

Fazit: Der Anlagehorizont gibt die Richtung vor

Ein gut geplanter Anlagehorizont ist mitentscheidend für den langfristigen Erfolg Ihrer Geldanlage. Er hilft Ihnen dabei, die passende Anlageform auszuwählen, Risiken realistisch einzuschätzen, Renditechancen optimal zu nutzen und emotionale Fehlentscheidungen zu vermeiden.

Wenn Sie dabei Ihr verfügbares Kapital, Ihre Lebenssituation und Ihre persönlichen Ziele sorgfältig berücksichtigen, schaffen Sie die beste Basis für eine durchdachte Anlagestrategie – und können langfristig von attraktiven Renditen profitieren. Wer dabei Hilfe braucht, kann sich einfach unverbindlich beraten lassen, damit garantiert nichts schief geht.

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Lagert man Geld auf dem Girokonto oder einem festverzinsten Konto, frisst die Inflation die Zinsen. Investiert man das Geld hingegen in Fonds, kann die Rendite höher ausfallen als die Inflationsrate. Investmentfonds eignen sich vor allem für einen langfristigen Vermögensaufbau, z. B. für die Altersvorsorge oder den späteren Erwerb einer Immobilie.

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