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Wie Kinder mit Geld umgehen lernen
Wie kann ich meinem Kind den Umgang mit Geld beibringen? Wie viel soll ich von meinen eigenen Finanzen sprechen? Und wann ist der richtige Zeitpunkt, mit der Finanzerziehung anzufangen?
Die gute Nachricht vorab: Es ist nicht so kompliziert, wie Sie vielleicht gerade noch denken. Denn ein gesunder Umgang mit Geld ist erlernbar – am besten spielerisch.
Darum sollten Sie über Geld sprechen
Wie viele andere Dinge auch müssen Kinder den Umgang mit Geld lernen: Sie müssen verstehen, dass nicht jeder Wunsch einfach erfüllt werden kann, dass Geld irgendwoher kommen muss, nicht einfach herumliegt und dass es wichtig ist, langfristig zu planen. Doch nur wenn über Geld gesprochen wird, kann Ihr Kind all das lernen.
Und frühzeitige finanzielle Bildung zahlt sich aus: Indem Ihr Kind ein Bewusstsein für Geld entwickelt und versteht, wie man Geld verdient, spart und investiert, wird es selbstständiger und unabhängiger.
Wann sollte ich anfangen, meinem Kind den Umgang mit Geld beizubringen?
Kinder entwickeln ungefähr ab dem 4. oder 5. Lebensjahr ein erstes Verständnis von Mengen und Zahlen, das sich mit dem Grundschulbesuch weiter vertieft. Ab diesem Zeitpunkt bekommen die Kleinen auch immer mehr von den finanziellen Gewohnheiten ihrer Eltern mit: Sie fangen an, gutes, aber auch negatives Verhalten zu übernehmen.
Wenn Sie darüber nachdenken, wie Sie Ihrem Kind den Umgang mit Geld beibringen, sollten Sie zunächst überlegen: Wie gehe ich eigentlich selbst mit Geld um? Gebe ich es schnell aus oder bin ich sparsam? Rede ich darüber oder ist es ein Tabuthema?
Wie erkläre ich meinem Kind den Umgang mit Geld?
Für einen gesunden Umgang mit Geld, empfehlen wir Eltern vor allem fünf Dinge:
- Sprechen Sie offen über Geld
- Geben Sie praktische Beispiele im Alltag
- Führen Sie ein Taschengeld ein
- Legen Sie ein Sparziel für Wünsche fest
- Fördern Sie spielerisches Lernen
1. Sprechen Sie offen über Geld
Nur mit einer offenen Kommunikation über Geld kann Ihr Kind lernen, damit umzugehen. Dazu gehört auch, dass Sie Ihr Kind ermutigen, Fragen zum Thema zu stellen.
Erklären Sie, dass Sie für Ihr Geld arbeiten, Sie das Geld zum Leben brauchen und mit Geld für Notfälle vorsorgen. Zeigen Sie Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn, wofür Sie Ihr Geld ausgeben.
Eltern sollten auch finanzielle Probleme bei ihren Kindern ansprechen. Nur so verstehen sie, warum die Geschenke zu Weihnachten in diesem Jahr etwas kleiner ausgefallen sind oder warum der nächste Urlaub zu Hause stattfindet. Wichtig ist dabei allerdings, dass Sie Ihre finanziellen Probleme nicht zu finanziellen Sorgen Ihrer Kinder machen. Erklären Sie zum Beispiel, dass die Lebensmittelpreise und auch Ihre Miete teurer geworden sind und Sie deshalb einfach ein wenig sparen müssen.
2. Schaffen Sie praktische Beispiele im Alltag
Gemeinsame Einkäufe
Nehmen Sie Ihr Kind mit zum Einkaufen, zeigen Sie, wie viel Lebensmittel kosten und vergleichen Sie die Preise verschiedener Lebensmittel gemeinsam. Das stärkt nicht nur das Selbstbewusstsein für diese alltägliche Situation, sondern hilft auch, ein besseres Verständnis für Geld, Mengen und Zahlen zu bekommen.
Eigenes Geld verdienen
Indem Ihr Kind eigenes Geld verdient, versteht es den Zusammenhang zwischen Geld und Arbeit. Lassen Sie vielleicht kleine Arbeiten im Haushalt von ihm erledigen oder veranstalten Sie zusammen einen Flohmarkt.
3. Führen Sie ein Taschengeld ein
Ein eigenes Taschengeld ist der erste Schritt in Richtung Eigenverantwortung – und ein ganz wichtiger Schritt, um den Umgang mit Geld zu lernen. Denn nur wenn man selbst mit Geld umgehen darf, kann man den richtigen Umgang lernen.
Ab wann kann ich meinem Kind Taschengeld geben?
Ungefähr ab dem 6. Lebensjahr ist es sinnvoll, Ihrem Kind ein Taschengeld zu geben. Ab diesem Zeitpunkt hat Ihr Kind schon ein erstes Verständnis für Zahlen und Mengen und kann nun den Umgang mit echtem Geld und damit auch ein finanzielles Verantwortungsbewusstsein lernen.
Wie viel Taschengeld ist in welchem Alter sinnvoll?
Je älter Ihr Kind, desto mehr Taschengeld darf es bekommen. Folgende Tabelle gibt Ihnen eine grobe Orientierung.
Alter | Empfehlung zur Taschengeldhöhe | Rhythmus |
6 bis 7 Jahre | 1 bis 2 Euro | Pro Woche |
8 bis 9 Jahre | 2 bis 3 Euro | Pro Woche |
10 bis 12 Jahre | 2,50 bis 5 Euro | Pro Monat |
13 bis 14 Jahre | 20 bis 30 Euro | Pro Monat |
15 bis 17 Jahre | 30 bis 60 Euro | Pro Monat |
Ab 18 Jahre | Bis 79 Euro | Pro Monat |
Die tatsächliche Höhe hängt natürlich nicht nur von der Empfehlung ab, sondern auch von Ihrer persönlichen finanziellen Situation.
Drei wichtige Tipps rund ums Taschengeld
- Zahlen Sie immer den gleichen Betrag
Ihr Kind soll lernen, mit dem vereinbarten Taschengeld auszukommen und so finanzielle Verantwortung übernehmen. Zahlen Sie daher immer den gleichen Betrag, den Sie vorab gemeinsam festgelegt haben – und machen Sie dabei keine Ausnahme.
Geben Sie keinen Vorschuss und auch kein Extra-Geld. Ist das Budget aufgebraucht, muss Ihr Kind bis zum nächsten Monat oder zur nächsten Woche warten. Zahlen Sie das Taschengeld außerdem ohne Bedingungen. Ihr Kind hat sich in den letzten Wochen nicht gut benommen? Es bekommt trotzdem Taschengeld. Ihr Kind schreibt gerade schlechte Noten? Auch dann bekommt es Taschengeld. Nutzen Sie das Taschengeld weder als Belohnung noch als Bestrafung.
- Zahlen Sie das Taschengeld in einem gleichbleibenden Rhythmus
Sie können das Taschengeld wöchentlich oder monatlich zahlen – wichtig ist, dass es in gleichbleibenden Intervallen ausgezahlt wird. Nur so geben Sie Ihrem Kind Struktur.
Je jünger Ihre Tochter oder Ihr Sohn ist, desto sinnvoller ist es, das Taschengeld wöchentlich auszuzahlen. So haben die Kleinen das Geld besser vor Augen und können besser lernen, damit umzugehen. Ungefähr ab dem 10. Lebensjahr können Sie auch auf einen monatlichen Rhythmus wechseln.
Das regelt sogar das Gesetz mit dem sogenannten Taschengeldparagraph. Denn ab dem 7. Lebensjahr werden Kinder als beschränkt geschäftsfähig eingestuft. Sie können dann ohne Zustimmung der Eltern eigenständig mit ihrem Taschengeld Dinge kaufen
- Lassen Sie Ihrem Kind etwas Freiraum und helfen Sie, wenn es nötig ist
Auch ein schlechter Umgang mit Geld, kann lehrreich sein, genau wie ein Fehlkauf. Lassen Sie Ihrem Kind erst einmal ausreichend Freiraum, um selbst zu entscheiden, was und wie viel es mit dem eigenen Geld kaufen möchte.
Zeigen sich Verhaltensmuster und ist das Geld schnell aufgebraucht, sprechen Sie darüber. Schreiben Sie Einnahmen und Ausgaben gemeinsam auf – so wie Sie es vielleicht aus Ihrem Haushaltsbuch kennen. Überlegen Sie dann zusammen, wo Ihr Kind im nächsten Monat Geld sparen kann.
Mit der KNAX-Taschengeld-App ist es leicht, das Taschengeld Ihres Kindes zu organisieren. Dazu legen Sie einfach ein virtuelles Taschengeldkonto an, bestimmen einen Zahlrhythmus und nehmen zusammen mit Ihrem Kind Ein- und Auszahlungen vor. So lernt Ihr Kind virtuelles Geld kennen, versteht das Prinzip von Ein- und Auszahlungen und kann sogar eigene Sparziele anlegen. Und wenn es unterwegs einmal Geld benötigt, kann es ganz einfach auf den Kontostand zugreifen und sich Geld bei Ihnen auszahlen lassen.
Die KNAX-Taschengeld-App ist kostenlos und enthält zusätzlich wertvolle Spiele und altersgerechte Erklärfilme zum Thema Geld.
4. Legen Sie ein Sparziel für Wünsche fest
Kinder müssen lernen, dass sich nicht jeder Wunsch direkt erfüllen lässt. Sie müssen lernen, für größere Anschaffungen erst zu sparen – und am besten geht das mit einer Wunschliste und einem Sparziel.
Stehen Wünsche und Sparziel, überlegen Sie sich gemeinsam einen Sparplan. Wie viel Taschengeld soll jeden Monat in der Spardose oder auf dem Konto landen? Wie viel vom Weihnachts- und Geburtstagsgeld soll für die Wünsche zurückgelegt werden?
Gerade für kleine Kinder ist die gute alte Spardose immer noch der beste Weg zum Sparen. Schließlich lernen die Kleinen mit physischem Geld einfach besser. Sind Ihre Kinder schon etwas älter, können sie auch mit einer Taschengeld-App – zum Beispiel der KNAX-App – oder einem eignen Konto ihrem Sparziel etwas näher kommen.
Das Mitwachsende Konto ist ideal für die finanzielle Bildung Ihres Kindes, denn es passt sich den Lebensphasen Ihres Kindes an und begleitet es bis ins Erwachsenenleben. Was als Sparkonto beginnt, wird zum Taschengeldkonto und anschließend zum vollwertigen Girokonto. Dabei entscheiden Sie selbst, ab wann Ihr Kind das Konto für Zahlungen nutzen darf.
So oder so ist das Mitwachsende Konto bei der Sparkasse KölnBonn bis zum 24. Lebensjahr kostenlos.
5. Fördern Sie spielerisches Lernen
Spielen Sie Kaufladen
In einem Kaufladen spielt Ihr Kind erste Erlebnisse aus dem echten Leben nach. Es kann dabei in die Rolle der Ladenbesitzerin oder des -besitzers schlüpfen, oder selbst einkaufen gehen. Übrigens brauchen Sie dazu keinen aufwendig bestückten Kaufladen. Auch ein selbst gebauter Laden mit wenigen Waren – zum Beispiel aus alten Verpackungen – kann richtig Spaß machen und lehrreich sein.
Der Einkauf, das anschließende Zahlen und die Interaktion fördern das Zahlenverständnis, das Verständnis von Kaufvorgängen, die Sprachkompetenz und sogar die Fantasie der Kleinen.
Nutzen Sie sinnvolle Brett-, Karten- oder Würfelspiele
Es gibt jede Menge Spiele, mit denen Sie Ihrem Kind den Umgang mit Geld spielerisch beibringen. Sechs davon stellen wir Ihnen hier kurz vor.
1. Monopoly Junior Edition
Empfohlenes Alter: Spielniveau 1: 4 bis 5 Jahre | Spielniveau 2: ab 6 Jahre
Spieleranzahl: 2 – 6
Spieldauer: 30 Minuten
Spielidee: Bei „Monopoly Junior Edition“ werden Kinder zu kleinen Kaufleuten. Indem sie mit Grundstücken handeln, lernen sie spielerisch den Umgang mit Zahlen und Geld.
Vorteile: Mit Niveau 1 üben Kinder das Zuordnen und Zählen, indem sie Spielfelder abzählen, Bilder zuordnen und Grundstücke kaufen. Niveau 2 fördert Lese- und einfache Rechenfähigkeiten.
2. Rund ums Taschengeld
Empfohlenes Alter: Ab 6 Jahren
Spieleranzahl: 2 bis 4
Spieldauer: 20 bis 30 Minuten
Spielidee: Bei „Rund ums Taschengeld“ erhält Ihr Kind zwei Euro Taschengeld und darf damit über den Rummel ziehen. Auf dem Rummel erwarten die Kinder sieben verschiedene Aktionen – von Essensständen über Karussellfahren. Jedes Kind entscheidet selbst, wofür es das Geld ausgibt. Der Clou: Wer das Taschengeld auf der Bank spart und Zinsen erhält oder selbst Geld verdient, kommt weiter.
Vorteile: Ihr Kind baut das mathematische Grundverständnis aus, trainiert das Bewusstsein für Preise und Rechnen mit Geld und lernt, eigenständig Entscheidungen zu treffen und das eigene Handeln zu planen.
3. Taschengeldspiel
Empfohlenes Alter: Ab 6 Jahren
Spieleranzahl: 2 bis 6
Spieldauer: 30 Minuten
Spielidee: Beim Taschengeldspiel kommt es darauf an, das eigene Taschengeld clever einzuteilen, selbst Geld zu verdienen und das Sparschwein zu füllen. Mit etwas Glück und Geschick müssen die Kleinen verschiedene Aktionskarten bewältigen, auf Einnahmen und Ausgaben achten und einen Spartag einhalten. Wer am Ende das meiste Geld hat, gewinnt.
Vorteile: Ihr Kind übt, das Taschengeld selbst einzuteilen, versteht, dass es eventuell etwas dazuverdienen muss und lernt, das eigene Handeln besser zu planen.
4. Rechnen mit Geld
Empfohlenes Alter: 6 – 11 Jahre
Spieleranzahl: 1 bis 6
Spieldauer: circa 30 Minuten
Spielidee: Bei diesem Kartenspiel haben die Kinder die Aufgabe, Geldbeträge zusammenzuzählen, sie zu benennen und zu vergleichen. Als Kontrolle dient das Ergebnis auf der Rückseite der Karte. Haben alle Kinder reihum den Betrag genannt, vergleichen sie die Beträge. Der höchste Geldbetrag gewinnt die Karten der Runde.
Vorteile: Die Kleinen lernen, verschiedene Euroscheine und -münzen zu unterscheiden und Geldbeträge richtig zu erfassen und zu vergleichen. Dank der Selbstkontrolle kann Ihr Kind „Rechnen mit Geld“ übrigens auch ganz allein spielen.
5. Wir spielen Einkaufen
Empfohlenes Alter: 4 – 7 Jahre
Spieleranzahl: 2 bis 4
Spieldauer: 15 bis 30 Minuten
Spielidee: Bei „Wir spielen Einkaufen“ bekommt jedes Kind eine Einkaufsliste. Das Ziel: am passenden Stand die günstigsten Waren kaufen und dort das Spielgeld in einen Schlitz werfen. Wer geschickt einkauft, kommt mit vollen Einkaufstaschen nach Hause.
Vorteile: Das Spiel fördert das mathematische Grundverständnis, macht Ihr Kind mit dem Kaufvorgang vertraut und gibt so mehr Sicherheit beim Einkaufen. Ganz nebenbei fördert das Spiel die Sprachentwicklung.
6. Big Money
Empfohlenes Alter: Ab 8 Jahren
Spieleranzahl: 2 bis 5
Spieldauer: 30 bis 45 Minuten
Spielidee: Bei diesem Brett- und Würfelspiel geht es darum, das eigene Finanzimperium zu erweitern, also so viel Geld wie möglich zu verdienen. Dazu braucht es nicht nur eine Portion Glück beim Würfeln, sondern auch ein wenig Gespür für gewinnbringende Investitionen.
Vorteile: Big Money macht nicht nur der ganzen Familie Spaß, es fördert auch das strategische Denken Ihrer Kinder.
Installieren Sie Money Genius Island
„Money Genius Island“ ähnelt einem Jump’n’Run-Spiel, bei dem Kinder in einer Wolkenwelt Münzen sammeln. Das gesammelte Geld bringen sie später in eine virtuelle Sparkassenfiliale und zahlen es dort auf ein Konto ein, um Zinsen zu erhalten. In der virtuellen Bibliothek sollen die Kinder außerdem ihr Finanzwissen erweitern, um anschließend die Quizfragen im Hindernisparcours zu meistern.
Empfohlenes Alter: 11 – 13 Jahre
Empfohlene Spieldauer: 1 Stunde pro Tag
„Money Genius Island“ ist ein Online-Spiel der Sparkasse, das Eltern bei der finanziellen Bildung ihrer Kinder unterstützt. Damit Ihr Kind direkt loslegen kann, installieren Sie sich einfach die Spieleplattform Roblox.
Fazit: Kinder können den Umgang mit Geld in jungen Jahren einfach lernen
Mit alltäglichen Beispielen und einem spielerischen Ansatz machen Sie Ihrem Kind die Finanzwelt leicht zugänglich. Das Einführen von Taschengeld und Setzen von Sparzielen sorgen anschließend dafür, dass Ihr Kind lernt, Verantwortung zu übernehmen und langfristig zu planen. Und wenn all das mit einer offenen Kommunikation über Geld begleitet wird, sind Sie auf einem richtig guten Weg.