So meistern Sie den Transformationsprozess im Unternehmen
Digitale Personalakten, Vertragsmanagement und HR-Prozesse in der Unternehmensverwaltung sowie KI-Tools, die ganze Fertigungsprozesse übernehmen – Unternehmen stehen vor der Herausforderung, mit diesen rasanten Entwick-lungen Schritt zu halten.
Besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) haben hier Nachholbedarf: Laut dem Digital Office Index 2023 des Bitkom e. V. beschreiben sich gerade Unternehmen mit 20 bis 99 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als „Nachzügler“, wenn es um die Digitalisierung von Geschäfts- und Verwaltungsprozessen geht. Und das kann böse Folgen haben: Für eine gesicherte Wettbewerbsfähigkeit auch auf lange Sicht müssen Unternehmen betriebliche Transformationsprozesse vollziehen.
Auch wenn die Vorteile von strategischen Veränderungsprozessen auf der Hand liegen – bei der Transformation im Unternehmen müssen vielfältige Herausforderungen gemeistert werden, zum Beispiel die Finanzierung.
Was bedeutet Transformation im Unternehmen?
Während viele Unternehmen und Beschäftigte bereits einen sogenannten Change erlebt haben, also eine Veränderung von Unternehmensprozessen, -arbeitsweisen und -mindsets, bedeutet eine Transformation deren aktive strategische Weiterentwicklung. Oft geht diese Transformation nur mit einer Innovation einher, die das Geschäftsmodell, die Produkte und/oder die Dienstleistungen betrifft. Entsprechend wirkt sich der Transformationsprozess meistens auf das gesamte Unternehmen und nicht nur auf einzelne Bereiche aus.
Warum ist die Transformation von Unternehmen nötig?
Vielfältige Aspekte können eine strategische Transformation des Unternehmens vonnöten machen, zum Beispiel:
- Neue oder veränderte nationale und internationale Gesetze und Richtlinien
- Die notwendige Entwicklung zu mehr Nachhaltigkeit, um einerseits durch Ressourcenschonung dem Klimawandel entgegenzutreten und andererseits auf das steigende Umweltbewusstsein der Kundschaft einzugehen
- Neue, effizientere Technologien, die zum Beispiel die Produktionsverfahren des Unternehmens komplett verändern oder auf Kundenseite genutzt werden (z. B. verstärkte Onlinekäufe übers Smartphone) und so den Umsatz steigern können
- Veränderungen beim Konsumverhalten und neue Erwartungen und Ansprüche bei möglichen Kundinnen und Kunden, z. B. ausgelöst durch die oben genannten Faktoren
- Preissteigerungen, die durch Transformation der Versorgungstechniken im jeweiligen Bereich aufgefangen oder umgangen werden können. Durch die Installation einer Photovoltaikanlage kann sich ein Unternehmen beispielsweise unabhängig von schwankenden Strompreisen machen.
Egal, aus welchem Grund ein Unternehmen sich für eine Transformation entscheidet: Das einheitliche Ziel ist es, auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben.
Welche Arten von Transformation gibt es?
Wegen der unterschiedlichen Gründe lassen sich Transformationsprozesse in unterschiedliche Arten einordnen. Allgemeine Transformationsprozesse können zum Beispiel
- struktureller Art sein und Unternehmenshierarchien und Führungsstile betreffen,
- strategischer Art sein und die gesamte Unternehmensstrategie betreffen,
- kultureller Art sein und besonders Mitarbeitende betreffen oder schließlich
- Unternehmensprozesse verändern, wenn zum Beispiel technische Produktionsverfahren modernisiert werden.
Aktuell sind in Unternehmen zwei besonders wichtige Transformationen vorrangig:
1. Digitale Transformation:
Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran und verändert den Markt. Möchte ein Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben, muss es die Entwicklung mitgehen und digitale Technologien einführen, die weit mehr als bloße Automatisierung bedeuten. Bei der digitalen Transformation geht es um einen strukturierten Unternehmenswandel hin zu mehr Digitalisierung, und zwar aus Gründen der Wettbewerbsfähigkeit. Dies geschieht durch die Implementierung passender Technologien und einer digitalen Infrastruktur. Nicht zuletzt während der Coronapandemie haben selbst kleine Unternehmen digitale Tools eingeführt, um ihren Beschäftigten die Arbeit im Homeoffice zu ermöglichen.
2. Nachhaltigkeitstransformation:
Sowohl der fortschreitende Klimawandel als auch darauf reagierende neue Gesetze forcieren die Nachhaltigkeitstransformation in Unternehmen. So müssen Unternehmensimmobilien nach dem Gebäudeenergiegesetz, dem sogenannten „Heizungsgesetz“, energetisch saniert werden.
Dabei werden die sogenannten ESG-Kriterien genutzt, um die nachhaltige Praxis von Unternehmen zu bewerten. Die Einhaltung dieser Prinzipien kann Unternehmen somit für sowohl Kundinnen und Kunden als auch für Investments attraktiver machen.
Beschrieben sind diese Bereiche im ESG-Modell:
- Environment: Nachhaltigkeit im Bereich der Umwelt, z. B. durch Emissionsreduzierung, Ressourcenschonung
- Social: Nachhaltigkeit im Sozialen, z. B. durch die Bekämpfung von Menschenrechtsverletzungen und eine verbesserte Diversity
- Governance: Sicherstellung von Transparenz und Einhaltung ethischer Grundsätze bei der Unternehmensführung
Welche Herausforderungen ergeben sich bei der Transformation im Unternehmen?
Typischerweise ist ein Transformationsprozess nicht von heute auf morgen vollzogen, sondern benötigt seine Zeit. Immerhin sind verschiedene Unternehmensbereiche betroffen, und diverse Akteurinnen und Akteure müssen zusammenarbeiten. Zudem gilt es, vielfältige Herausforderungen zu bewältigen, denn eine Transformation kann Einfluss auf die Unternehmensstrategie, die Führungsebene und die Mitarbeitenden, die genutzten Technologien sowie auf finanzieller Ebene haben.
Für ein erfolgreiches Durchsetzen des Wandels sollten Unternehmerinnen und Unternehmer die Transformation deshalb auf diese Säulen bauen:
- Im Vorfeld: Als Basis einer jeden Transformation ist eine durchdachte Strategie nötig.
- Während der Transformation: Der Prozess muss erfolgreich gemanagt und kommuniziert werden, und die Mitarbeitenden müssen durch den Wandel geführt werden. Verständnis und Akzeptanz aufseiten der Belegschaft sind unerlässlich für einen erfolgreichen Transformationsprozess, können aber nach bereits gescheiterten Versuchen oder durch mangelnde Kommunikation fehlen. Schließlich müssen alle nötigen Tools und Infrastrukturen zur Verfügung stehen, zum Beispiel digitale Anwendungen und Infrastrukturen bei der digitalen Transformation.
Herausforderungen der Transformation mit der richtigen Unterstützung meistern
Als Unternehmerin oder Unternehmer können Sie auf wichtige Unterstützung zurückgreifen, zum Beispiel in Form von Weiterbildungsmöglichkeiten. So gibt es im Bereich Nachhaltigkeit Webinare und E-Books. Führungskräfte sollten ihre Soft Skills trainieren, um das Unternehmen erfolgreich durch den Transformationsprozess zu führen.
Für eine hohe Akzeptanz des notwendigen Wandels bieten sich für die Mitarbeitenden technische Weiterbildungen an, die durch einen Bildungscheck bezuschusst werden können. Gefördert werden Einzelpersonen mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen von maximal 40.000 Euro oder Personen in Unternehmen mit maximal 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Insgesamt deckt der Bildungscheck 50 Prozent der Kosten, maximal 500 Euro.
Weiterhin kann die Einstellung einer temporären Führungskraft sinnvoll sein. Die Aufgabe sogenannter Chief Restructuring Officers ist es, die Transformation im Unternehmen zu managen. Und schließlich können Sie sich durch eine externe Beratung dabei unterstützen lassen, wenn es um die Entwicklung der richtigen Strategien und Wege für den Transformationsprozess Ihres Unternehmens geht.
Transformationsfinanzierung
Darum ist die richtige Finanzierung so wichtig
Bereits mit den ersten Überlegungen zu einer neuen Strategie sollten Sie die Finanzierung mitdenken. Eine Unternehmenstransformation bringt enorme strukturelle Veränderungen mit sich, für die oft hohe Investitionssummen aufgebracht werden müssen. Dies zeigen Beispiele, bei denen Produktionstechniken transformiert oder energetische Sanierungen durchgeführt wurden. Doch dafür gibt es diverse Finanzierungsmöglichkeiten.
Welche Möglichkeiten zur Finanzierung gibt es?
Transformationskredit
Nutzen Sie einen maßgeschneiderten Kredit, zum Beispiel den S-Investitionskredit mit vielen Vorteilen:
- Flexibilität: Wählen Sie Laufzeit, Kreditrate und Kredithöhe frei nach Ihren Bedürfnissen.
- Liquiditätsschonung: Entscheiden Sie sich für eine Gesamtfinanzierung und nutzen Sie die Tilgung durch Investitionserträge.
- Option für Sondertilgungen
- Ansprechpartner: Profitieren Sie von persönlicher Beratung bei allen Schritten des Projekts.
KfW-Förderprogramme nutzen – Kredite und Zuschüsse
Eine weitere Finanzierungsmöglichkeit sind staatliche KfW-Förderkredite. Auch hier profitieren Sie von Vorteilen:
- Sicherheit durch lange Laufzeiten und eine lange Zinsbindung auf günstigem Niveau
- Liquiditätsschonung durch tilgungsfreie Anlaufjahre
- Kombination mehrerer Kredite ist zum Teil möglich.
KfW-Kredite können Sie für verschiedene Zwecke nutzen:
KfW-Kredite für Innovationen
- Investitionen und Betriebsmittel für Digitalisierungs- oder Innovationsprojekte oder die gesamte Finanzierung innovativer Unternehmen
- B. digitale Plattformen, Projekte im Bereich Industrie 4.0, 3-D-Druck in der Produktion oder Unternehmen mit insgesamt sehr starkem Wachstum, Unternehmen mit hohen Forschungs- und Entwicklungskosten o. Ä.
- ab 25.000 Euro Kreditbetrag
- bis zu 25 Mio. Euro für einzelne Vorhaben
- bis zu 7,5 Mio. Euro für Unternehmensfinanzierung
- bis zu 100 Prozent der Kosten als Kredit
- individueller Zinssatz
- für Mittelstand, Freiberufliche und neu gegründete Unternehmen
- Kreditmindestlaufzeit 2 Jahre
- Investition und Betriebsmittel für Vorhaben, die entweder den internationalen Technikstandard übertreffen oder neu für das Unternehmen sind
- ab 2,34 Prozent effektivem Jahreszins
- bis zu 5 Mio. Euro (bis zu 100 Prozent der Kosten)
- T. als Nachrangkapital mit bis zu 60 Prozent Risikoübernahme
- feste Zinssätze
- Unternehmen und Freiberufliche (mindestens 2 Jahre auf Markt)
- z.T. zusätzliches Gutachten nötig
KfW-Kredite für Umweltschutz
- Sanierung eines Gebäudes oder Kauf eines frisch sanierten Effizienzgebäudes
- bis zu 2.000 Euro Kredit pro Quadratmeter Nettogrundfläche (max. 10 Mio. Euro, abhängig von der Nettogrundfläche)
- bis zu 25 Prozent Tilgungszuschuss für Unternehmen
- zusätzlich 10 Prozent Tilgungszuschuss für Sanierung eines Worst Performing Buildings
- Bauantrag jeweils mindestens 5 Jahre her
- Neubau oder Erstkauf klimafreundlicher Nichtwohngebäude inkl. Energieeffizienz-Beratung und Nachhaltigkeitszertifizierung
- ab 1,49 Prozent effektivem Jahreszins
- bis zu 15 Mio. Euro Kredit pro Vorhaben
- bis zu 30 Jahre Laufzeit
- bis zu 10 Jahre Zinsbindung
- Nachhaltigkeitszertifizierung auf zwei Stufen:
- Klimafreundliches Nichtwohngebäude: Effizienzgebäude-Stufe 40, das die Kriterien an Treibhausgasemissionen des Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude Plus erfüllt, sowie zusätzlich Beheizung ohne Öl, Gas oder Biomasse
- Klimafreundliches Nichtwohngebäude: Effizienzgebäude-Stufe 40, das die Kriterien an Treibhausgasemissionen des Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude Plus erfüllt, sowie zusätzlich Beheizung ohne Öl, Gas oder Biomasse
- a. für Unternehmen
- Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich Produktionsanlagen und -prozesse gewerblicher Unternehmen (in Deutschland oder außerhalb) in Form von Modernisierungen oder Investitionen
- ab 3,58 Prozent effektivem Jahreszins
- bis zu 25 Mio. Euro Kredit pro Vorhaben
- bis zu 100 Prozent der Kosten
- u.a. für Unternehmen und Freiberufliche
- Maßnahmen zur Erhöhung der Energie- und Ressourceneffizienz in 6 verschiedenen Modulen, z. B. Elektrifizierung von kleinen Unternehmen oder Solarkollektoranlagen
- bis zu 100 Mio. Euro
- bis zu 60 Prozent Tilgungszuschuss
- zusätzlich Zinsverbilligung
- für in- und ausländische Unternehmen, Contractoren und Freiberufliche
- verschiedene Maßnahmen, die zum Klimaschutz beitragen, z. B. Maßnahmen für verbesserten Ressourcen-Kreislauf, umweltfreundlichen Verkehr etc.
- ab 2,41 Prozent effektivem Jahreszins
- bis zu 25 Mio. Euro Kredit pro Vorhaben
- günstige Zinsen
- langfristige Zinsbindung
- z.T. bis zu 40 Prozent Tilgungszuschuss
- für in- und ausländische Unternehmen und Freiberufliche
- Maßnahmen zur Reduzierung, Vermeidung oder Abbau von Treibhausgasemissionen in 7 Modulen, z. B. Herstellung von emissionsarmen Fahrzeugen, Photovoltaikanlagen mit mind. 50 Prozent Eigennutzung, Abwasserbehandlung, Green-IT-Lösungen
- ab 2,41 Prozent effektivem Jahreszins
- bis zu 25 Mio. Euro Kredit
- bis zu 100 Prozent der Kosten
- u.a. für Unternehmen
Sichern Sie sich eine zusätzliche Förderung mit dem S-Energiezuschuss der Sparkasse KölnBonn. Bis zum 31.12.2024 profitieren Sie von einer Bezuschussung verschiedenster Darlehen der Sparkasse KölnBonn, der KfW und der NRW.Bank.
Erhalten Sie 2 Prozent der Kreditsumme bzw. bis zu 3.000 Euro bei Kreditbeträgen ab 10.000 Euro und einer Mindestlaufzeit von 36 Monaten.
Transformation im Unternehmen – Herausforderung und Chance zugleich
komplex, mit vielen Herausforderungen verbunden, aber aufgrund externer Faktoren häufig nötig: So lassen sich Transformationen im Unternehmen beschreiben. Doch als Unternehmerin oder Unternehmer sollten Sie sich nicht von dieser einseitigen Betrachtung abschrecken lassen. Die Transformation Ihres Unternehmens bringt auch viele Chancen und Vorteile mit sich. Erfolgreich gemeistert, sichert sie auch zukünftig Ihre Wettbewerbsfähigkeit und kann neue Kundenkreise erschließen. Für die nötige Finanzierung profitieren Sie von der Expertise der Sparkasse KölnBonn.