Unternehmensgründung: Die wichtigsten Schritte auf dem Weg zum eigenen Unternehmen
Gründerinnen und Gründer stehen vor einer Vielzahl an Aufgaben. Von der Finanzierung bis hin zur Rechtsform haben die Entscheidungen in dieser Phase weitreichenden Einfluss auf den möglichen Erfolg. Folgende Aufgaben kommen auf Sie zu.
Die eigene Geschäftsidee verwirklichen und sich selbstständig machen, diesen Traum teilen alle Gründerinnen und Gründer. Jedes Jahr wagen Hunderttausende den mutigen Schritt – im Jahr 2022 gab es deutschlandweit insgesamt 554.800 Neugründungen. Davon wurden 138.500 Kleinunternehmen und 115.100 Betriebe mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung gegründet. Hinzu kamen 31.200 Nebenerwerbsbetriebe.
Doch so reizvoll die Gründung eines eigenen Unternehmens ist, so groß sind auch die Herausforderungen. Neben Unternehmergeist und Begeisterung für die eigene Idee ist vor allem eine gute Vorbereitung wichtig. Was die wichtigsten Schritte bei der Unternehmensgründung sind, erfahren Sie hier.
Markt- und Wettbewerbssituation betrachten
Alles beginnt mit einer Geschäftsidee. Deren Qualität entscheidet über den späteren Erfolg. Um die Idee zu einer guten Basis für die Unternehmensgründung weiterzuentwickeln, helfen folgende Fragen: Wie wahrscheinlich ist der wirtschaftliche Erfolg? Besteht ein echter Bedarf an dem Produkt oder der Dienstleistung? Handelt es sich um eine Investition oder ist die Zielgruppe durch den Wettbewerb bereits gesättigt? Wie hebt sich Ihre Geschäftsidee von anderen ab? Und wie sehen die Zukunftsaussichten in der Branche aus? Um dies beurteilen zu können, sollten die wirtschaftliche Situation am Markt, die Zukunftsaussichten und der Wettbewerb analysiert werden. Auch eine Analyse der Zielgruppe – etwa zur Zielgruppengröße und Kaufkraft – ist wichtig, um Chancen und Herausforderungen zu evaluieren.
Persönliche Voraussetzungen für die Unternehmensgründung prüfen
Gründen ist aufregend, aber auch herausfordernd. Darum spielen auch persönliche Voraussetzungen eine wichtige Rolle bei der Unternehmensgründung.
- Herausforderungen der Selbstständigkeit: Die Selbstständigkeit erfordert eigenverantwortliches Arbeiten, Führungsqualitäten und Entscheidungsfreudigkeit. Sie sollten sich auf eine hohe Arbeitslast und schwankende Arbeitszeiten einstellen. Zudem gehört zur Selbstständigkeit die Fähigkeit, mit finanzieller Unsicherheit umzugehen.
- Eigene Stärken und Schwächen: Reflektieren Sie Ihre persönlichen Stärken und Schwächen. Haben Sie die nötige Resilienz, um mit möglichen Rückschlägen umzugehen? Sind Sie motiviert genug, die herausfordernde Gründungszeit zu meistern?
- Führungspersönlichkeit: Wenn Sie nach der gelungenen Gründung Mitarbeitende einstellen, sind Führungsqualitäten erforderlich. Sind Sie bereit, die Verantwortung für Ihre Beschäftigten zu übernehmen? Können Sie andere motivieren und sich gut durchsetzen? Führungskräfte sollten entscheidungs-, kommunikations- und konfliktfähig sein. Bereiten Sie sich darauf vor, auch in Konfliktsituationen lösungsorientiert zu agieren und Mitarbeitende empathisch zu führen.
- Know-how: Evaluieren Sie Ihr fachliches und kaufmännisches Wissen. Sind Sie gut vorbereitet auf die Arbeit als Unternehmensgründerin bzw. -gründer? Halten Sie sich über die rechtlichen und wirtschaftlichen Aspekte Ihres Geschäfts auf dem Laufenden und bilden Sie sich kontinuierlich weiter, um erfolgreich zu bleiben.
Einen geeigneten Standort finden
Die Wahl des richtigen Standorts kann entscheidend sein, etwa um für Kundinnen und Kunden leicht erreichbar oder logistisch gut angebunden zu sein. Planen Sie zudem die benötigte Ausstattung, von den Räumlichkeiten über Technologie bis hin zu Produktions- oder Vertriebsausstattung. Daraus ergibt sich Ihr Investitionsbedarf. Ein Tipp: Co-Working-Spaces sind besonders für die Startphase interessant, um Mietkosten zu sparen und zudem vom Austausch mit anderen Unternehmerinnen und Unternehmern zu profitieren. Die Lösung bietet sich auch für diejenigen an, die nicht ausschließlich im Homeoffice arbeiten möchten.
Der Unternehmensname als Marke
Der Name des künftigen Unternehmens wird Ihr Markenzeichen sein und sollte Ihr Unternehmen langfristig repräsentieren. Kurze, einprägsame Namen, die eine positive Assoziation zu Ihrem Produkt hervorrufen, eignen sich am besten. Als erste Validierung hilft es, Menschen zur Namenswahl zu befragen, die zu Ihrer potenziellen Zielgruppe gehören. So erhalten Sie Feedback dazu, ob der von Ihnen favorisierte Name tatsächlich den gewünschten positiven Effekt bei der möglichen Kundschaft hervorruft.
Über das Marken- und Patentamt können Sie prüfen, ob der gewünschte Firmenname noch verfügbar ist. Das geht auch online: DPMA Register.
Wie trägt man einen Unternehmensnamen ein?
Die Eintragung des Unternehmens im Handelsregister sorgt für einen regionalen Schutz des Firmennamens. Jedoch gilt dies nur in der Gemeinde, in der Sie Ihr Unternehmen eintragen lassen.
Möchten Sie Ihren Unternehmensnamen als Marke deutschland- oder europaweit schützen, ist eine Markenanmeldung notwendig. Nationalen Markenschutz bietet der Eintrag beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA). Sie können eine Wort- oder eine Wort-Bild-Marke inklusive Ihres Logos eintragen lassen.
Die Markenanmeldung beim Deutschen Patent- und Markenamt ist online oder in Papierform möglich. Über die Online-Anwendungen DPMAdirektWeb und DPMAdirektPro werden Sie Schritt für Schritt durch die Anmeldung geführt und können für die Beschreibung von Produkten oder Dienstleistungen direkt auf die einheitliche Klassifikationsdatenbank (eKDB) zurückgreifen. Das kann die Bearbeitung seitens des DPMA erleichtern und beschleunigen.
Für europaweiten Markenschutz ist das Amt der Europäischen Union für Geistiges Eigentum (EUIPO) zuständig. Nachdem Sie ein Konto erstellt haben, können Sie über eines der Formulare Ihre Marke einreichen. Zur Auswahl steht eine einfache Version für Wort- und Bildmarken und ein komplexeres Anmeldeformular für verschiedenste Markenarten, zum Beispiel Multimedia- oder Bewegungsmarken.
Businessplan erstellen
Im Businessplan konkretisieren Sie Ihre Idee und setzen realistische Ziele für Ihr Unternehmen fest. Dadurch fungiert der Businessplan nicht nur als Fahrplan für die Unternehmensgründung, sondern ermöglicht es auch, Investorinnen, Investoren, Banken sowie potenzielle Partnerinnen und Partner von Ihrer Geschäftsidee zu überzeugen.
Welche Inhalte gehören in den Businessplan?
Ein umfassender Businessplan sollte folgende Kerninhalte enthalten:
- Executive Summary: Eine kurze und prägnante Zusammenfassung Ihrer Geschäftsidee und Ihrer Ziele.
- Unternehmensbeschreibung: Informationen zur Branche, zur rechtlichen Unternehmensform und zur Historie des Unternehmens, falls vorhanden.
- Marktanalyse: Eine gründliche Analyse des Marktes, Ihrer Zielgruppe und Ihrer Wettbewerber.
- Produkte und Dienstleistungen: Eine detaillierte Beschreibung Ihrer Produkte oder Services sowie deren Alleinstellungsmerkmale.
- Marketing- und Vertriebsstrategie: Ihre Pläne zur Kundengewinnung und -bindung.
- Management und Team: Informationen zu Ihrem Management-Team und den Schlüsselqualifikationen Ihrer Mitarbeitenden.
- Finanzplanung: Umsatzprognosen, Kostenkalkulationen, Liquiditätsplanung und Finanzierungsbedarf.
Tipps und Beratungsangebote für die Erstellung des Businessplans
Der Businessplan muss sitzen. Planen Sie daher ausreichend Zeit und Recherche für die Ausarbeitung ein. Analysieren Sie Markt, Wettbewerber und Zielgruppe so genau wie möglich. Betrachten Sie dazu aktuelle Marktdaten, etwa vom Statistischen Bundesamt oder über die Industrie- und Handelskammer. Prüfen Sie stets Ihre Quellen, um den Businessplan auf verlässlichen Daten aufzubauen. Bei der Analyse der Zielgruppe sollten Sie nicht nur die Kaufkraft und Größe betrachten, sondern Charakteristiken ausarbeiten. Erstellen Sie dazu eine Persona: Hierbei handelt es sich um eine Repräsentantin oder einen Repräsentanten, der stellvertretend für die Zielgruppe steht, und Ihnen hilft, sich in Ihre Kundschaft hineinzuversetzen. Für die Persona werden zum Beispiel der Bildungsabschluss, die familiäre Situation, ein typisches Kaufverhalten, Hobbys und Ziele definiert. So können Sie leichter feststellen, welche Informationen und Kanäle für Ihre Zielgruppe relevant sind.
Achten Sie auf eine klare Ausdrucksweise. Ihr Plan sollte klar und verständlich sein. Fachjargon oder komplizierte Formulierungen sollten Sie daher meiden.
Nutzen Sie Beratungsmöglichkeiten: Gründerzentren oder die lokale Handelskammer beraten gerne und helfen bei Unsicherheiten weiter. Lassen Sie den Businessplan außerdem von mindestens einer weiteren Person gegenlesen, um inhaltlich und sprachlich nachzubessern.
Damit Ihr Businessplan einen professionellen und überzeugenden Eindruck macht, helfen Muster und Tools. Die Software „SmartBusinessPlan“ führt Schritt für Schritt durch die Erstellung des Businessplans, stellt Beispiele zur Verfügung und liefert wertvolle Tipps. Als Angebot erhalten Gründende einen Gutschein für eine 30-Tage Vollversion von der Sparkasse KölnBonn.
Finanzierungsmöglichkeiten
Die Finanzierung ist der wohl wichtigste Schritt Ihrer Unternehmensgründung, der über Erfolg oder Misserfolg entscheidet. Finanzielle Mittel sind notwendig, um Ihr Unternehmen aufzubauen und langfristig erfolgreich zu sein.
Wofür werden finanzielle Mittel benötigt?
Bevor Sie nach geeigneten Finanzierungsmöglichkeiten suchen, sollten Sie sich einen Überblick über die benötigten finanziellen Mittel verschaffen. Die beiden Hauptaspekte sind:
- Investitionen: Für den Start in die Betriebstätigkeit benötigen Sie Kapital für Investitionen. Finanziert werden müssen unter anderem Ausstattung, Räumlichkeiten, Technologie, Löhne und Marketingausgaben.
- Überbrückung fehlender Einnahmen: In der Regel dauert es mehrere Monate oder Jahre, bis Sie genügend Einnahmen erwirtschaften, um alle laufenden Kosten zu decken. Das macht eine Fremdfinanzierung notwendig.
Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es?
Das Eigenkapital bildet den Grundstein für die Finanzierung sowie für Gespräche mit Banken oder anderen Investorinnen und Investoren. Zudem ist das Verhältnis des Eigen- und Fremdkapitals entscheidend für die Anteile am Unternehmen – und die Kontrolle über den Geschäftsbetrieb. Empfohlen wird ein maximaler Fremdkapitalanteil von 60%.
Gründungskredite bieten Unternehmensgründerinnen und -gründern finanzielle Unterstützung für die Startphase. Bei der Sparkasse KölnBonn werden öffentliche Fördermittel in die Finanzierungsplanung einbezogen und passgenaue Angebote erstellt. Beispiele für die erfolgreiche Gründung mit Begleitung der Sparkasse KölnBonn sind MaKE. und goFLUX.
Es gibt verschiedene öffentliche Förderprogramme, die Gründerinnen und Gründer unterstützen. Dazu gehören folgende Programme:
- ERP-Gründerkredit – StartGeld (KfW): Der Kredit bis 125.000 Euro dient zur Finanzierung von Investitionen und Betriebsmitteln in den Anfangsjahren nach Gründung oder Unternehmensnachfolge.
- ERP-Gründerkredit – Universell (KfW): Dieser universelle Kredit ist flexibel für Investitionen und Betriebsmittel nutzbar. Die Höhe kann bis zu 25 Millionen Euro betragen.
- Bank Gründung und Wachstum: Die NRW.Bank gewährt ein Ratendarlehen bis zu 10 Millionen Euro mit günstigen Zinsen für Gründerinnen und Gründer, deren Unternehmen weniger als fünf Jahre am Markt ist.
- Bürgschaftsbank NRW: Mit einer Bürgschaft der Bürgschaftsbank Nordrhein-Westfalen erhöhen Sie die Chancen bei Kreditverhandlungen mit Banken sowie Investorinnen und Investoren. Der Förderumfang beträgt maximal 80% des Kreditbetrags bis 250.000 Euro.
Die Teilnahme an Gründerwettbewerben kann nicht nur finanzielle Unterstützung bieten, sondern auch wertvolle Kontakte und Sichtbarkeit für Ihr Unternehmen bedeuten.
- Deutscher Gründerpreis: Er ist die bedeutendste deutsche Auszeichnung für Gründerinnen und Gründer. Individuelles Coaching, eine zweijährige Patenschaft, Medientraining und Berichterstattung gehören zu den Vorteilen.
- Gründerpreis der Wirtschaftsjunioren Köln: Die Wirtschaftsjunioren Köln sind ein Verein aus jungen Unternehmerinnen und Unternehmern sowie Führungskräften unter 40 Jahren. Mit ihrem Gründerpreis vergeben sie jährlich Geld- und Sachpreise für besondere Gründerpersönlichkeiten.
- C3-Wettbewerb: Das Gateway Exzellenz Start-up Center der Universität Köln hat einen neuen Wettbewerb ins Leben gerufen, der den besten Start-ups Zugang zum Förderprogramm bietet und die drei Bestplatzierten mit 100.000 Euro unterstützt. Der Wettbewerb richtet sich an Start-ups, die in Verbindung mit den Kölner Hochschulen stehen, wie etwa Studierende, Alumni oder wissenschaftliche Mitarbeitende.
Investorinnen und Investoren wie Business Angels oder Venture-Capital-Firmen können Kapital in Ihr Unternehmen investieren. Im Austausch erhalten sie Anteile am Unternehmen.
Crowdfunding-Plattformen ermöglichen es Ihnen, Geld von einer Vielzahl von Menschen zu sammeln, die sich für Ihre Geschäftsidee einsetzen möchten und in Ihr Unternehmen investieren.
Verschiedene Stipendien und Zuschüsse stehen Gründerinnen und Gründern zur Verfügung, darunter die Meistergründungsprämie oder das Gründungsstipendium.NRW.
Wie viel Eigenkapital können Sie einbringen? Wie finden Sie geeignete Investorinnen und Investoren? In welcher Höhe können Sie ein Gründerdarlehen erhalten? Wenden Sie sich mit Ihren Fragen zur Gründungsfinanzierung an die Sparkasse KölnBonn. Das GründerCenter ist seit Jahren als regionale Anlaufstelle für Existenzgründerinnen und -gründer etabliert. Hier erhalten Sie Beratung zur möglichen Finanzierung und Unterstützung für den gesamten Prozess der Gründung.
Die unterschiedlichen Rechtsformen von Unternehmen
Bei der Gründung eines Unternehmens stehen angehende Existenzgründerinnen und -gründer vor einer wichtigen Entscheidung: Die Wahl der passenden Rechtsform. Daraus ergeben sich weitreichende Auswirkungen auf die rechtlichen, steuerlichen und finanziellen Aspekte des Unternehmens.
Je nach Rechtsform und Branche können zudem Genehmigungen oder Qualifikationen nötig sein, um ein Unternehmen zu gründen und legal agieren zu können. So gilt zum Beispiel im Handwerk oft die Meisterpflicht.
Folgende Rechtsformen von Unternehmen stehen zur Auswahl:
Einzelunternehmen sind Unternehmen, die von einer Person geführt werden. Die Unternehmerin oder der Unternehmer haftet persönlich für alle Verbindlichkeiten des Unternehmens.
Bei einer GbR schließen sich zwei oder mehr Personen zusammen, um gemeinsam ein Unternehmen zu betreiben. Die Haftung ist in der Regel persönlich und unbeschränkt.
Der eingetragene Kaufmann ist eine Einzelfirma, die im Handelsregister eingetragen ist. Hier greift ebenfalls die persönliche, unbeschränkte Haftung.
Eine OHG ist eine Personengesellschaft, bei der alle Gesellschafterinnen und Gesellschafter persönlich und unbeschränkt haften.
In einer KG gibt es zwei Arten von Gesellschafterinnen und Gesellschaftern: Die Komplementäre (persönliche, unbeschränkte Haftung) und die Kommanditisten (beschränkte Haftung, nur bis zur Höhe ihrer Einlage).
Diese Rechtsform bietet eine beschränkte Haftung für die Gesellschafterinnen und Gesellschafter. Das bedeutet, dass sie nur bis zur Höhe ihrer Einlage haften.
Die AG ist eine kapitalintensive Rechtsform, bei der das Kapital in Aktien aufgeteilt ist. Die Aktionärinnen und Aktionäre haften nur bis zur Höhe ihrer Einlagen.
Diese Rechtsform kombiniert Elemente einer GmbH und einer KG. Die GmbH ist persönlich haftende Komplementärin, während die Kommanditisten beschränkte Haftung haben.
Statt ein eigenes Unternehmen zu gründen, können Sie auch über alternative Gründungswege in ein bestehendes Geschäft einsteigen oder die Verantwortung teilen. Folgende Möglichkeiten bestehen:
- Franchise-Vertrag: Als Franchise-Nehmerin bzw. -Nehmer agieren Sie selbstständig, allerdings unter dem Dach einer etablierten Marke.
- Unternehmensteilhabe: Sie beteiligen sich finanziell an einem bestehenden Unternehmen und übernehmen entweder eine aktive Rolle in der Geschäftsführung oder bleiben passiv als stille Teilhabe.
- Unternehmensnachfolge: Nicht selten fehlt es vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen an Verantwortlichen, die die Unternehmensnachfolge antreten wollen. Daraus kann sich für Sie die Chance ergeben, das Unternehmen zu übernehmen und weiterzuführen.
- Nebenerwerbsgründung: Den aktuellen Job kündigen und komplett selbstständig zu arbeiten, ist ein großer Schritt. Die Gründung eines Unternehmens als Nebenerwerb – neben dem Hauptberuf – ist eine Möglichkeit, sich an die Selbstständigkeit heranzutasten.
Was ist bei der Wahl der Rechtsform zu beachten?
Die Wahl der Rechtsform ist ein entscheidender Schritt bei der Unternehmensgründung. Eine Gründungsberatung ist empfehlenswert, um rechtliche Anforderungen zu klären und eine geeignete Rechtsform zu finden. Hier sind einige wichtige Aspekte, die bei der Entscheidung zu berücksichtigen sind:
Die persönliche Haftung der Gesellschafterinnen und Gesellschafter ist ein entscheidender Faktor. Einzelunternehmerinnen und -unternehmer sowie Gesellschafterinnen und Gesellschafter einer GbR haften persönlich und unbeschränkt, während bei einer GmbH oder AG die Haftung auf das eingebrachte Kapital beschränkt ist.
Die Buchführungsanforderungen können je nach Rechtsform variieren. Aktiengesellschaften und GmbHs haben in der Regel komplexere Buchführungsanforderungen als Einzelunternehmen.
Die steuerlichen Auswirkungen der gewählten Rechtsform sollten sorgfältig geprüft werden. Einzelunternehmen unterliegen der Einkommensteuer, während Kapitalgesellschaften oft mit der Körperschaftssteuer konfrontiert sind.
Die Gründungskosten und -formalitäten können je nach Rechtsform stark variieren.
Die Möglichkeit, Kapital von Investorinnen und Investoren oder durch den Verkauf von Anteilen aufzubringen, kann von der gewählten Rechtsform abhängen.
Die Struktur und die Entscheidungsprozesse innerhalb des Unternehmens können sich je nach Rechtsform unterscheiden.
Versicherungen und Vorsorge für Gründerinnen und Gründer
Für die Unternehmensgründung ist auch die Wahl der richtigen Versicherungen und die Planung für Ihre persönliche Absicherung essenziell, um Risiken zu minimieren und Ihre finanzielle Stabilität zu gewährleisten.
Versicherungen für Unternehmen
Je nach Branche und Tätigkeitsfeld kann es notwendig sein, spezielle Versicherungen abzuschließen, um sich vor möglichen Schadensfällen zu schützen. Dies kann eine Haftpflichtversicherung, eine Betriebsinhaltsversicherung oder andere branchenspezifische Policen einschließen.
Versicherungen für selbstständige Person
Selbstständige können freiwillig in die Arbeitslosenversicherung einzahlen, um finanzielle Unterstützung im Falle von Arbeitslosigkeit zu erhalten.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder eine Police für die Erwerbsminderungsrente kann Ihnen finanzielle Sicherheit bieten, wenn Sie aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls berufsunfähig werden.
Die Krankenversicherung ist Pflicht, auch für Selbstständige. Ob die gesetzliche oder eine private Krankenversicherung die passende Wahl ist, hängt vom Alter, Einkommen und den eigenen Bedürfnissen ab. Selbstständige können sich als freiwillige Mitglieder in einer gesetzlichen Krankenkasse versichern lassen.
Die Altersvorsorge ist ein wichtiger Aspekt, den Selbstständige nicht vernachlässigen sollten. Planen Sie frühzeitig für die Zukunft und prüfen Sie verschiedene Möglichkeiten, um Rücklagen fürs Alter zu bilden.
Hilfreiche Informationen zu Versicherungen und Vorsorge für Gründende finden Sie in der Broschüre Vorsorgeplan.
Unternehmensgründung realisieren
Sobald die Voraussetzungen geklärt und die Vorbereitungen getroffen sind, geht es an die konkreten Schritte zur Unternehmensgründung:
1. Anmeldung des Gewerbes
Der erste Schritt zur offiziellen Gründung Ihres Unternehmens ist die Anmeldung des Gewerbes beim örtlichen Gewerbeamt der Stadt Köln oder der Stadt Bonn. Hier müssen Sie Informationen zu Ihrer Geschäftstätigkeit und Ihrem Unternehmen bereitstellen. Die Anmeldung des Gewerbes ist insbesondere für Einzelunternehmen und Kleingewerbetreibende erforderlich.
2. Beantragung der Steuernummer und Fragebogen zur steuerlichen Erfassung
Nach der Gewerbeanmeldung müssen Sie beim Finanzamt Ihre Steuernummer beantragen und den ausgefüllten Fragebogen zur steuerlichen Erfassung einreichen. Den Fragebogen reichen Sie über ELSTER ein, wo Sie das zuständige Finanzamt in Köln oder Bonn sowie eine Ausfüllhilfe finden. Abgefragt werden Angaben zur Art Ihrer Geschäftstätigkeit, zur voraussichtlichen Umsatzentwicklung und zur Wahl der Besteuerungsform. Auf dieser Basis werden Ihre Steuernummer, der Turnus der Umsatzsteuervoranmeldung und die Höhe der nötigen Steuervorauszahlungen festgelegt.
3. Eintragung in das Handelsregister (Kaufleute) / Eintragung in das Transparenzregister (Firmierung als juristische Person)
Kaufleute, die ein Handelsgewerbe betreiben, sind in der Regel verpflichtet, sich in das Handelsregister einzutragen. Diese Eintragung dient der öffentlichen Dokumentation Ihres Unternehmens und kann erforderlich sein, wenn Sie Kredite aufnehmen oder Investorinnen und Investoren gewinnen möchten. Für Unternehmen, die als juristische Personen firmieren (z. B. GmbH oder AG), ist die Eintragung in das Transparenzregister notwendig, um die Eigentümerstruktur offenzulegen.
4. Anmeldung der Mitarbeitenden bei Rentenversicherung, Krankenkassen und Agentur für Arbeit
Wenn Sie Mitarbeitende in Ihrem Unternehmen beschäftigen, müssen Sie diese bei der Rentenversicherung, der Krankenkasse und der Agentur für Arbeit anmelden. Dies betrifft die Meldung zur Sozialversicherung und zur Arbeitslosenversicherung. Zusätzlich müssen Sie die erforderlichen Beiträge zur Sozialversicherung abführen.
Nach der Unternehmensgründung
Herzlichen Glückwunsch, Sie haben Ihr eigenes Unternehmen gegründet! Nun gilt es, drei wichtige Aufgaben in Angriff zu nehmen: die Kundenakquise, die Vermarktung Ihrer Marke und die Gewinnung von Mitarbeitenden
Um bei der Kundenakquise Erfolg zu haben, sollten Sie strategisch vorgehen. Basierend auf der Markt- und Zielgruppenanalyse, die Sie im Gründungsprozess durchgeführt haben, wählen Sie passende Kanäle aus und gestalten Werbemaßnahmen, die genau auf die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe zugeschnitten sind.
Zentrale Aushängeschilder für Ihr Unternehmen sind allen voran die Webseite und die Social-Media-Präsenz. Diese sollten ein stimmiges, einheitliches Auftreten gemäß Ihres Corporate Designs verfolgen. Logo und Branding schaffen so in allen Maßnahmen – ob digital oder analog – einen Wiedererkennungswert. Holen Sie sich Marketingexpertinnen und -experten ins Team, die eine langfristige Strategie erarbeiten.
Es ist wichtig, ein Team aufzubauen, das Ihre Vision und Werte teilt. Definieren Sie klare Aufgabenbereiche und Anforderungen in den Stellenausschreibungen und versuchen Sie, potenzielle Arbeitnehmende für Ihre Idee zu begeistern.
Ihr Unternehmen gründen – mit persönlicher Beratung
Die Unternehmensgründung ist ein komplexer Prozess, der nur mit sorgfältiger Planung und Vorbereitung gelingt. Die Geschäftsidee bildet hierbei nur den Anfang für die weiteren Schritte. Bei der Ausarbeitung des Businessplans, der Klärung aller nötigen Voraussetzungen und der Finanzierung macht eine gute Beratung den entscheidenden Unterschied.
Die Sparkasse KölnBonn bietet umfassende Angebote für angehende Unternehmerinnen und Unternehmer rund um Gründung und Nachfolge. Das GründerCenter ist eine zuverlässige Anlaufstelle, um sich zu allen Schritten der Unternehmensgründung beraten zu lassen. Auch in Workshops der Sparkasse KölnBonn können Sie sich weiterbilden, um dem Traum vom eigenen Unternehmen näher zu kommen.
- Startercenter NRW
- IHK
- KölnBusiness der Wirtschaftsförderung
- Beratung der Wirtschaftsförderung Bonn
- Digital Hub Cologne
- Medien Gründer Zentrum NRW
- GründerCenter der Sparkasse KölnBonn
- Unternehmensbörse nexxt-change.org