Was ist ein Depot?
Ein Depot ist eine Art digitaler Safe, in dem Wertpapiere aufbewahrt werden. Im Grunde funktioniert ein Depot nicht anders als ein Girokonto – nur, dass statt Geldbeträgen Aktien, Anleihen und Co. ein- und später ausgebucht werden – etwa bei einem Verkauf. Ein Depotkonto oder Wertpapierdepot, wie es auch genannt wird, bieten fast alle Banken und (Neo-)Broker an. Das sind spezielle Finanzdienstleister, die sich auf den Börsen- und Wertpapierhandel spezialisiert haben.
Wozu braucht man ein Depot?
Bevor Sie überhaupt in Wertpapiere wie zum Beispiel Aktien oder Anleihen investieren können, benötigen Sie ein Depot, in das die Papiere eingebucht werden. Ein Depot ist somit Voraussetzung, um überhaupt an der Börse einsteigen zu können. Mit einem Depot haben Sie zudem jederzeit Einblick in die Zusammensetzung Ihres Wertpapierportfolios. Es gibt Ihnen den Überblick, wie viel Geld zum Beispiel in chancenreichen, aber schwankungsanfälligen Aktien investiert ist und wie hoch der Anteil sicherer Anleihen am Portfolio ausfällt. So können Sie jederzeit checken, ob das eigene Portfolio noch zu Ihren Anlagezielen passt.
Verrechnungskonto: Bindeglied zwischen Bankkonto und Depot
Zu jedem Depot gehört ein Verrechnungskonto. Es dient als Zwischenkonto, auf dem Bargeld gehalten wird – das entweder für den Kauf von Wertpapieren verwendet wird oder wenn aus Verkäufen Geld zurückfließt. Das Verrechnungskonto dient auch dazu, Erträge aus getätigten Wertpapieranlagen zu verbuchen und die Gebühren für Wertpapiertransaktionen abzurechnen. Das Verrechnungskonto ist in der Regel mit einem Girokonto verbunden. Von dort werden gerade am Anfang Geldmittel auf das Verrechnungskonto überwiesen, um Wertpapiertransaktionen durchzuführen.
Um Käufe abwickeln zu können, muss das Verrechnungskonto über ausreichendes Guthaben verfügen. Vor einem Kaufauftrag prüft Ihre Depotbank, ob ausreichend Guthaben auf dem Konto vorhanden ist. So verhindert sie, dass sie hinterher auf dem Einsatz und den Kosten für die Papiere sitzenbleiben.
Wie finde ich den richtigen Depot-Anbieter?
Sie wollen zum ersten Mal ein Depot eröffnen? Dann sollten Sie sich zunächst zu überlegen, was Sie von ihrer Depotbank erwarten und welchen Anlagebedarf Sie haben. Die entscheidende Frage in diesem Zusammenhang ist: Möchten Sie eine Beratung haben, weil Sie sich noch nicht genau auskennen mit Wertpapieren? Oder machen Sie Ihr eigenes Ding und wissen genau, wie Sie Ihr Geld an der Börse investieren möchten?
Im ersten Fall sollten Banken und Sparkasse vor Ort Ihre erste Anlaufadresse sein. In den Filialen oder zentralen Vermögenscentern nehmen Anlageexpertinnen und -experten zunächst die gesetzlich vorgeschriebene Erstberatung vor. Sie eröffnen das Depot und erstellen, wenn gewünscht, auch konkrete Anlagevorschläge. Und auch nach dem ersten Kauf stehen die Beraterinnen und Berater als persönliche Ansprechpersonen zur Verfügung.
Mit ein paar Klicks am PC oder einem Fingertipp auf dem Smartphone direkt Aktien und Anleihen handeln – diesen Service bieten Direktbanken und Neo-Broker. Allerdings: Die meisten dieser Anbieter haben keine persönliche Beratung im Angebot. Anlegerinnen und Anleger müssen sich ihr Wissen also selber aneignen und ihre Anlageentscheidungen eigenständig treffen. Damit können gerade Wertpapiereinsteigerinnen und -einsteiger überfordert sein.
Ein zweites Entscheidungskriterium bei der Wahl einer Depotbank: die Breite des Handelsangebots. Für Wertpapiereinsteigerinnen und -einsteiger ist das zunächst zwar weniger relevant. Aber wenn das Anlagekapital über die Jahre hinweg wächst, ist es unter Umständen sinnvoll, auch an ausländischen Börsen handeln zu können. Achten Sie außerdem auf die verfügbaren Anlageklassen. Ein breites Angebot an Aktien, ETFs, Fonds und Anleihen ist strategisch gesehen ein Vorteil, wenn das Depot über viele Jahre wächst und damit immer weiter diversifiziert werden sollte.