ENGAGEMENT
Dr. Rainer Schick Stiftung: Unterstützung für Waisenkinder und Behinderte
Die Kölner Stiftung engagiert sich für Waisenkinder, vor allem in Afrika. Ebenso unterstützt sie Menschen, die an Tetraplegie leiden, einer Form der Querschnittslähmung. Der Stifter selbst hatte Tetraplegie – und wollte mit der Stiftungsgründung 2011 erreichen, dass mit seinem Nachlass anderen Menschen in gleicher Lage geholfen würde. Diesem Vermächtnis ist die Stiftung seitdem verpflichtet.

„Unser aktuell wichtigstes Engagement ist ein Projekt für Behinderte und Waisenkinder in Ruanda“, erzählt Benedikt Schmetz. Der Pfarrer aus Wuppertal ist Vorstand der Dr. Rainer Schick Stiftung in Köln. Das Projekt, von dem er spricht, wurde von der Afrika-Hilfe-Stiftung aus Hattingen ins Leben gerufen, die Dr. Rainer Schick Stiftung unterstützt es mit finanziellen Mitteln. In Ruanda würden viele Menschen weit entfernt von größeren Städten mit guter Infrastruktur leben. Kinder, die beispielsweise gelähmt seien, würden oft jahrelang in der Hütte der Familie sitzen. „Im Rahmen des Projekts sind Teams im Land unterwegs und suchen nach solchen Fällen“, berichtet Schmetz.
Eine Schule in Brasilien
„Sie stellen Rollstühle zur Verfügung, so dass die Kinder erstmals mobil sind“, erklärt Schmetz. Als nächstes soll ein Therapiezentrum entstehen, auch daran wolle sich die Kölner Stiftung beteiligen. Ein anderes Beispiel für deren Engagement ist eine Schule des Franziskanerordens in Brasilien. Dort können dank des Geldes Waisenkinder aus umliegenden Dörfern zur Schule gelangen und am Unterricht teilnehmen.
Der Namensgeber der Stiftung und Benedikt Schmetz kannten sich seit vielen Jahren, als Dr. Rainer Schick ihm von seiner Idee berichtete, sein Vermögen in eine eigene Stiftung einbringen zu wollen. Schick wählte die Personen für das Kuratorium aus und knüpfte zudem den Kontakt zum Stiftungsmanagement der Sparkasse KölnBonn. Schmetz sollte Stiftungsvorstand werden. 2009 verstarb Schick, 2011 ging seine Stiftung an den Start. Als Stiftungszweck hatte Schick bestimmt, dass mit den Erträgen aus dem Stiftungskapital Menschen mit Tetraplegie unterstützt werden sollen. Schmick litt selbst an Tetraplegie, einer speziellen Form der Querschnittslähmung, und konnte die Bedürfnisse der Erkrankten gut verstehen. „Gleichzeitig schlug sein Herz stets für Waisenkinder, er war selbst Pate mehrerer Kinder in Afrika“, erzählt Schmetz. „Das Projekt in Ruanda hätte ihm gut gefallen, denn hier kommen beide Stiftungsziele zusammen“, fährt Schmetz fort, „wir unterstützen Waisenkinder mit Behinderung, darunter auch Kinder mit dieser besonderen Form der Lähmung.“
In Niedrigzinszeiten sind Stiftungen ganz besonders auf Spenden angewiesen, denn die Erträge aus dem fest angelegten Stiftungskapital erreichen längst nicht mehr die Größenordnungen von vor fünf, zehn oder zwanzig Jahren. „Für April 2020 hatten wir gemeinsam mit der Stiftung Seelsorge Wuppertal ein Konzert geplant, bei dem wir auch die Stiftungsarbeit vorstellen und um Spenden werben wollten“, berichtet Schmetz. „Wegen Corona musste es leider ausfallen.“
„Wir sind eine kleine aber feine Stiftung“
Er hofft, es bald nachholen oder etwas Vergleichbares auf die Beine stellen zu können. „Denn es wäre natürlich schön“, sagt der Stiftungsvorstand, „wenn wir noch mehr Geld an Projekte geben können, die Waisenkinder und Menschen mit Tetraplegie unterstützen.“ Auch eine eigene Stiftungswebsite fände er schön. „Wir sind eine kleine, aber feine Stiftung und machen alles ehrenamtlich und neben unseren Hauptberufen“, erzählt Schmetz, „da blieb bisher keine Zeit, um uns darum zu kümmern.“ Auch das wäre ein Ansatzpunkt für Unterstützung.