Zuallererst: Was genau ist ein Gemeinschaftskonto?
Ein Gemeinschaftskonto ist ganz einfach ein Bankkonto (Girokonto), das von mehreren Personen gemeinsam genutzt wird. Sie alle können also Geld einzahlen und abheben oder Zahlungen tätigen – genau so, wie Sie es von einem klassischen Girokonto kennen.
Je nachdem, welches Modell Sie für Ihr Gemeinschaftskonto wählen, sind Sie unterschiedlich frei in der Nutzung:
- Bei einem Oder-Konto können alle Kontoinhaberinnen und -inhaber uneingeschränkt auf das Gemeinschaftskonto zugreifen. Das bedeutet auch: Jede Person kann ohne die Zustimmung der anderen Überweisungen tätigen, Daueraufträge einrichten oder Bargeld abheben. Im privaten Gebrauch (z. B. für Paare oder WGs) ist diese Variante meist die beste, weil sie einfach und flexibel ist.
- Bei einem Und-Konto sieht das etwas anders aus: Hier sind Überweisungen, Daueraufträge oder Abhebungen nur möglich, wenn alle Inhaberinnen und Inhaber zuvor zustimmen. Und-Konten werden vor allem von Geschäftspartnerinnen und -partnern genutzt, da sie eine doppelte Kontrolle bieten.
Für wen eignet sich ein Gemeinschaftskonto?
Für Paare
Wenn Sie als Paar zusammenwohnen, teilen Sie sich Ihre Haushaltsausgaben. Miete, Strom, Wasser und auch Lebensmittel können also direkt über das Gemeinschaftskonto laufen. Und auch der gemeinsame Wellness-Tag oder Restaurantbesuch lässt sich einfach mit der gemeinsamen Karte zahlen. Das erspart Ihnen das anschließende Auseinanderrechnen.
Sie beide können natürlich weiterhin ein separates Girokonto führen – für die eigenen Ausgaben oder zum Sparen.
Für Wohngemeinschaften (WGs)
Auch in WGs werden einige Haushaltsausgaben auf alle verteilt: Miet-, Strom- und Internetkosten können direkt vom Gemeinschaftskonto bezahlt werden. Der Vorteil: Die Kosten müssen nicht mühsam abgerechnet werden. Gleichzeitig haben alle aus der WG die Kosten übersichtlich im Blick.
Für Familien
Familien können gemeinsame Kosten ebenfalls gut über ein Gemeinschaftskonto organisieren – zum Beispiel um Schulgeld, Freizeitaktivitäten oder die Wocheneinkäufe zu bezahlen.
Auch wenn Sie innerhalb der „erweiterten“ Familie gemeinsame Kosten haben (zum Beispiel die Pflegekosten der Eltern), kann ein Gemeinschaftskonto die Abwicklung erleichtern.
Für geschäftliche Zwecke
Gemeinschaftskonten können auch für geschäftliche Zwecke sinnvoll sein, vor allem wenn Sie einen (oder mehrere) Geschäftspartnerinnen oder -partner haben. Denn in den meisten Fällen entstehen auch dann gemeinsame Betriebskosten (zum Beispiel für Miete oder Bürobedarf).
Auch bei Projekten, die von mehreren Personen finanziert werden, kann ein Gemeinschaftskonto die Abrechnung vereinfachen und für einen besseren Überblick sorgen.
Warum sich ein Gemeinschaftskonto lohnt – und was Sie im Vorfeld beachten sollten
Im Grunde bringt ein Gemeinschaftskonto vor allem viele Vorteile mit sich. Denn genau darum geht es ja. Dennoch gibt es ein paar Punkte, die Sie vorab wissen sollten, damit sie später nicht zu einem Nachteil werden.