Das Wesentliche im Blick: Diese Punkte spielen bei Ihrer Entscheidung eine Rolle
Punkt 1: Flexibilität
Wer mietet, kann innerhalb der Kündigungsfrist (meist drei Monate) umziehen – und hat damit einfach mehr Flexibilität als Eigentümerinnen und Eigentümer. Denn möchten Sie Ihr Eigenheim nicht mehr selbst bewohnen, haben Sie zwei Möglichkeiten: Sie können Ihre Immobilie verkaufen oder vermieten. In beiden Fällen müssen Sie sich auf die Suche nach einer passenden Käuferin oder einem passenden Mieter machen. Und das kostet in der Regel Zeit.
Mit einer Mietimmobilie können Sie theoretisch recht kurzfristig Ihre Wohnsituation verändern – und zum Beispiel die Größe oder den Wohnort anpassen. Bei Familienzuwachs, einem Jobwechsel oder auch finanziellen Veränderungen gibt diese Flexibilität mehr Spielraum. Für manche ist genau das einArgument für eine Mietimmobilie.
Punkt 2: Gestaltungsfreiheit
Als Mieterin oder Mieter dürfen Sie Ihre vier Wände selbst einrichten, Wände streichen, Bilder und Regale anbringen und Ihre eigene Küche installieren. Alles darüber hinaus ist in einer Mietimmobilie nur mit Zustimmung Ihrer Vermieterin oder Ihres Vermieters erlaubt.
Kaufen Sie ein Haus, haben Sie vollständige Gestaltungsfreiheit. Das betrifft die Raumaufteilung, die Gestaltung der Böden und Wände, die Wahl der Heizung und alles Weitere. Auch bei einer Eigentumswohnung können Sie vieles selbst entscheiden. Bauliche Veränderungen benötigen allerdings immer erst die Zustimmung der Hausgemeinschaft, wodurch die Entscheidungsfreiheit etwas eingeschränkt sein kann.
Diese Gestaltungsfreiheit ist ein großer Vorteil eines Eigenheims. Im Umkehrschluss bedeutet sie aber auch, dass Sie für Instandhaltungen, Renovierungen und Reparaturen selbst aufkommen müssen.
Auch Ihren eigenen Garten können Sie so gestalten, wie Sie es sich wünschen: vielleicht eine kleine Oase zum Entspannen? Oder doch lieber ein Spieleparadies für Ihre Kinder? Im Gegensatz dazu ist es bei Mietwohnungen üblich, dass Sie sich den Garten mit anderen Parteien im Haus teilen und gemeinsam entscheiden müssen, wie Sie Ihren Garten gestalten.
Punkt 3: Reparaturen
Bei diesem Punkt können Sie sich als Mieterin oder Mieter entspannt zurücklehnen. Defekte Rohre, Internetleitungen oder ein defektes Fenster sind Sache Ihrer Vermieterin oder Ihres Vermieters. Das spart Geld und auch Aufwand.
Für Eigentümerinnen und Eigentümer sieht das etwas anders aus: Sie müssen Rücklagen für eventuell anfallende Reparaturen schaffen und sich selbst um die Reparaturen kümmern oder Profis beauftragen. Das können kleine Dinge wie eine spröde Silikondichtung am Waschbecken, aber auch größere Reparaturen wie eine defekte Heizung sein. Das Gute daran: Als Eigentümerin oder Eigentümer können Sie selbst entscheiden, ob und wie Sie das Teil reparieren lassen oder ob Sie es austauschen.
Punkt 4: Monatliche Kosten
Sowohl bei der Miete als auch beim Kauf müssen Sie in vielen Städten mit steigenden Preisen rechnen – vor allem in Ballungsräumen wie Köln und Bonn. Diesen Trend zeigt auch der ImmoScout24 Wohnbarometer: Laut den Berechnungen sind die Mieten in Köln im Vorjahresvergleich gestiegen und auch beim Kauf müssen Sie tiefer in die Tasche greifen als noch vor einem Jahr. Das gilt sowohl im Bestand als auch in den Kölner Neubaugebieten.
Was der Wohnbarometer außerdem zeigt: Trotz der gestiegenen Preise liegt die Nachfrage nach Eigentum aktuell deutlich über Vorjahresniveau – unter anderem, weil die Europäische Zentralbank den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent gesenkt hat (Stand: 16.10.2024). Immer mehr Menschen suchen seitdem nach einem Eigenheim direkt in Köln oder Bonn – oder auch im Umland, also dem Bonner oder Kölner Speckgürtel.
Für alle, die sich fragen, ob sie mieten oder kaufen sollen, heißt das: Wenn Sie jetzt eine Immobilie kaufen, können Sie von weiteren Wertsteigerungen profitieren. Die erhöhte Nachfrage könnte die Suche nach einer passenden Immobilie allerdings erschweren.
Punkt 5: Planbarkeit
Ein weiteres Argument für den Kauf einer Immobilie: Die monatliche Miete kann über die Jahre weiter steigen, zum Beispiel durch eine Mieterhöhung, die Modernisierungsumlage oder durch einen Umzug. Die Sache dabei ist: Schon kleinere Steigerungen sind spürbar. Zahlen Sie aktuell beispielsweise 800 Euro Kaltmiete für Ihre Wohnung erhöht sie sich bei einer Steigerung von 1,5 Prozent auf 812 Euro im darauffolgenden Jahr. Das klingt auf den ersten Blick nicht viel. Steigt die Miete aber 30 Jahre lang jedes Jahr um 1,5 Prozent, macht aber alleine die Mietsteigerung eine Summe von 72.000 Euro aus.
Anders ist das beim Kauf. Denn mit sorgfältiger Planung können Sie Ihre Baufinanzierung langfristig festlegen und genau auf Ihre Bedürfnisse und finanzielle Situation anpassen. So wissen Sie von Anfang an, welche Kosten über die gesamte Laufzeit auf Sie zukommen.
Punkt 6: Langfristige Geldanlage
Mit dem Kauf einer Immobilie schaffen Sie einen langfristigen Vermögensaufbau. Damit ist eine eigene Immobilie auch eine Möglichkeit, fürs Alter vorzusorgen.
Im Gegensatz dazu sind Mietzahlungen einfach „weg“ und bieten damit keine Möglichkeit, über die Jahre Vermögen aufzubauen. Viele Mieterinnen und Mieter sehen dabei nur den monatlichen Betrag. Sieht man sich aber an, wie viel Geld über die Jahre zusammenkommt, ist der Kauf eine attraktive Option. Zahlen Sie beispielsweise 800 Euro im Monat für eine 50-Quadratmeter-Wohnung, sind das im Laufe von 30 Jahren 288.000 Euro, die Sie an Ihre Vermieterin oder Ihren Vermieter zahlen. Diese 288.000 Euro könnten Sie auch jeden Monat sinnvoll in eine Immobilie anlegen, sodass im Alter keine Miete mehr fällig ist.