Warum es sich lohnt, frühzeitig für Kinder zu sparen
Schritt für Schritt Kapital aufbauen
Für den Führerschein, die erste eigene Wohnung, das Studium oder die Ausbildungszeit: Schon im jungen Erwachsenenalter kommen die ersten finanziellen Herausforderungen auf Ihr Kind zu. Und genau dabei kann etwas finanzielle Hilfe nicht schaden.
Indem Sie frühzeitig anfangen, Geld für Ihr Kind (oder auch Enkelkind) zurückzulegen, können Sie über kleine monatliche Beträge Schritt für Schritt Rücklagen bilden – und Ihr Kind bei den ersten finanziellen Hürden unterstützen.
Mehr sparen durch den Zinseszinseffekt
Je früher Sie mit dem Sparen anfangen, desto besser. Denn der Zinseszinseffekt sorgt dafür, dass Sie mit geringen regelmäßigen Beträgen über viele Jahre hinweg ein ansehnliches Kapital aufbauen.
Ein Beispiel: Angenommen Sie legen 18 Jahre lang jeden Monat 50 Euro als Rate beiseite und erhalten dafür eine Rendite von sechs Prozent. Nach 18 Jahren hätten Sie 10.800 Euro eingezahlt. Durch den Zinseszinseffekt ergibt sich aber ein Endkapital von etwa 20.000 Euro.
Ein Sparziel gibt den Weg vor
Mit einem Sparziel können Sie nicht nur besser berechnen, wie viel Geld Sie jeden Monat beiseitelegen sollten. Ein Sparziel ist auch sinnvoll, um die passende Anlageform auszuwählen – also um zu entscheiden, wo und wie Sie das Geld anlegen.
Die Frage ist dabei vor allem, wofür Sie das Geld zurücklegen möchten: Soll Ihr Kind mit dem Geld den Führerschein bezahlen können? Geht es eher um eine kurzfristige Anschaffung, zum Beispiel eine neue Skiausrüstung? Oder soll das Geld während des Studiums eine finanzielle Stütze sein?
Kurzfristige Ziele (bis 5 Jahre)
- Mögliche Verwendung: neue Sportausr��stung, ein Urlaub oder Ähnliches
- Geeignete Anlageformen: Kinder- oder Jugendkonto, Tagesgeldkonto oder Sparbuch
- Merkmale: schnelle Verfügbarkeit, hohe Sicherheit, allerdings auch geringe Zinsen
Mittelfristige Ziele (5 bis 10 Jahre)
- Mögliche Verwendung: Führerschein, erste Wohnungseinrichtung oder ähnliche Anschaffungen
- Geeignete Anlageformen: Banksparpläne, Anleihen, Mischfonds oder Festgeldkonto
- Merkmale: mehr Planbarkeit, geringeres Risiko im Vergleich zu Aktien, aber auch begrenzte Rendite
Langfristige Ziele (über 10 Jahre)
Eine Mischung aus sicheren und renditestarken Anlagen holt das Beste heraus
Es gibt nicht den einen richtigen Weg, um Geld für Ihr Kind zu sparen. Denn die besten Anlageformen hängen auch vom Ziel ab.
Fast immer ist es aber sinnvoll, sichere und renditestarke Anlageformen zu nutzen. Eine sichere Anlageform wäre zum Beispiel ein Kinder- oder Jugendkonto, auf das Sie regelmäßig gewisse Beträge einzahlen und auf das Ihr Kind jederzeit zugreifen kann. Ein ETF-Sparplan wäre eine gute Ergänzung, um mehr aus Ihrem Geld zu machen und langfristig vorzusorgen – zum Beispiel für den Traum vom Eigenheim.
Verschiedene Kontoarten ermöglichen flexibles Sparen
Tagesgeldkonto oder Sparbuch – die klassischen Sparvarianten
Sparbücher und Tagesgeldkonten sind vor allem für kleinere Beträge eine gute Wahl, insbesondere dann, wenn die Rücklagen schnell verfügbar sein sollen. Sie können (von Ihnen als Eltern) ganz einfach im Namen des Kindes eröffnet werden und sind eine gute Möglichkeit, Geld sicher anzulegen. Ihr Nachteil: Die Zinsen sind oft sehr gering, sodass sich das angesparte Geld kaum vermehrt.
Kinderdepot – eine langfristige Anlageform mit höherer Rendite
Ein Depot – oder genauer gesagt ein Wertpapierdepot – bietet die Möglichkeit, langfristig Geld zu sparen und von höheren Renditen zu profitieren. Ein weiterer Vorteil dabei: Eventuelle Marktschwankungen werden durch den langen Anlagezeitraum in der Regel gut ausgeglichen.
Um mit einem Depot Geld für Ihr Kind zu sparen, lassen Sie das Depot am besten auch direkt auf den Namen Ihres Kindes laufen. Bis zur Volljährigkeit liegt die Verwaltung noch in Ihren Händen, ab dem 18. Geburtstag kann Ihr Kind dann selbst über das Guthaben verfügen.
Kinder- und Jugendkonto – zum Sparen und Lernen
Ein eigenes Girokonto ist für Kinder und Jugendliche nicht nur sinnvoll, um Geld zu sparen. Es fördert auch einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld. Ab dem 10. Lebensjahr ist es deshalb ratsam, das Taschengeld, das Sie Ihrem Kind geben, auf ein eigenes Konto einzuzahlen. Denn genau das stärkt die eigene finanzielle Kompetenz, bereitet Ihr Kind auf die Zukunft vor – und gibt die Möglichkeit, Sparen und Lernen zu verbinden.
Am besten ist es dabei also, wenn Ihr Kind schon teilweise selbst über das Geld verfügen kann, Sie aber noch Mitspracherecht haben. Damit garantiert nichts schief gehen kann, sind die Konten ohnehin so eingerichtet, dass sie nicht überzogen werden können (also ohne Dispokredit).
Und natürlich können Sie das Konto auch mit Großeltern, Patinnen und Paten teilen, um gemeinschaftlich für größere oder kleinere Anschaffungen zu sparen.