Wie sind Anleihen? Und für wen sind sie geeignet?
Anleihen sind in vielen Fällen ein sinnvoller Baustein beim Vermögensaufbau. Denn sie erhalten das Kapital, bringen planbare Zinsen und können an der Börse gehandelt werden. Und im Vergleich zu Aktien haben sie ein deutlich geringeres Risiko. Aber was genau steckt dahinter? Und für wen eignen sie sich?

Was sind Anleihen?
Anleihen sind ein Kredit in Wertpapierform. Sie sind eine Anlagemöglichkeit, bei der Sie Ihr Geld an ein Unternehmen oder den Staat verleihen und dafür (planbare) Zinszahlungen erhalten.
Kaufen Sie eine Anleihe, werden Sie also zur Kreditgeberin oder zum Kreditgeber, während der Herausgeber der Anleihe (das Unternehmen oder der Staat) zum Kreditnehmer wird – bei Anleihen auch „Emittent“ genannt.
Ein Beispiel:
Zur Finanzierung von Infrastrukturprojekten benötigt der deutsche Staat Geld. Er gibt deshalb eine Bundesanleihe mit folgenden Konditionen aus:
- Investitionssumme: 1.000 Euro
- Laufzeit: 10 Jahre
- Jährlicher Zinssatz: 3 Prozent
Kaufen Sie eine Anleihe, bedeutet das: Sie erhalten nach 10 Jahren 1.000 Euro zurück. Dafür, dass Sie Ihr Geld 10 Jahre an den Staat verleihen, erhalten Sie jährlich Zinszahlungen in Höhe von 30 Euro, also in Summe 300 Euro Zinsen über die 10 Jahre.
- Emittent: Herausgeber der Anleihe, in der Regel sind das Unternehmen oder der Staat.
- Kreditgeberin oder Kreditgeber: die Person, die eine Anleihe kauft und dem Emittent Geld leiht.
- Nennwert einer Anleihe: Betrag, der auf der Anleihe vermerkt ist und durch den Emittenten am Ende der Laufzeit zurückgezahlt wird. Er wird zum Zeitpunkt der Ausgabe einer Anleihe festgelegt und dient als Grundlage für die Verzinsung.
- Kupon: feste jährliche Zinszahlungen einer Anleihe. Der Kupon gibt also „nur“ an, wie viele Zinsen Sie im Jahr erhalten. Die Höhe des Kupons hängt vom Nennwert ab.
- Rendite: Angabe, wie profitabel die Anleihe in Abhängigkeit vom Kaufpreis ist. Die Rendite zeigt Ihnen also, wie viel Sie tatsächlich verdienen. Dazu berücksichtigt sie nicht nur die Zinsen, sondern auch den Kaufpreis der Anleihe sowie die Laufzeit bis zur Rückzahlung.
- Kurswert: Preis der Anleihe in Prozent des Nennwerts.
- Restlaufzeit: Zeit bis zur Rückzahlung.
- Liquidität: Häufigkeit des Handels. Ist die Liquidität gering, ist die Rendite in der Regel hoch, die Anleihe aber schwerer zu verkaufen.
- Stückelung: kleinste handelbare Einheit.
- Emissionsvolumen: Gesamtmenge einer Anleihe, die ein Unternehmen oder der Staat neu auf den Markt bringt, um Kapital zu beschaffen.
Wie genau funktionieren Anleihen?
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, mit Anleihen Geld zu verdienen: Die Anleihen bis zur Fälligkeit zu halten, oder sie an der Börse zu handeln.
Möglichkeit 1: Sie halten die Anleihe bis zur Fälligkeit
Wenn Sie die Anleihe bis zur Fälligkeit halten, ist das Prinzip dahinter einfach: Sie verleihen Ihr Geld über eine bestimmte Zeit und erhalten dafür die vereinbarten Zinszahlungen.
Kursschwankungen spielen in diesem Fall keine Rolle. Am Ende der Laufzeit erhalten Sie Ihre investierte Summe plus Zinsen, zurück – unabhängig davon, ob das Unternehmen oder der Staat das Ziel (z. B. die Infrastrukturprojekte) erreicht hat. Das einzige Risiko besteht in einer Unternehmens- oder einer Staatsinsolvenz. Denn bei Anleihen gibt es keine gesetzliche Einlagensicherung. Geht der Emittent insolvent, erhalten Sie Ihr eingesetztes Kapital nicht zurück. Auch die Zinsen können dann entfallen – je nachdem, wann die Insolvenz eintritt.
Möglichkeit 2: Sie handeln die Anleihe an der Börse
Es kann sich auch lohnen, Anleihen an der Börse zu handeln. Vor allem erfahrene Anlegerinnen und Anleger nutzen Kursbewegungen, um ihre Gewinne zu maximieren – genau das bezeichnet man als Spekulation. Wie sich der Kurs ändert, hängt unter anderem von den Marktzinsen ab:
Szenario 1: Sinkende Marktzinsen = höherer Kurs, fallende Rendite
Wenn der Marktzins sinkt, werden neue Anleihen mit niedrigeren Zinsen ausgegeben. Für bereits existierende Anleihen, die noch einen höheren Zinssatz bieten, steigt damit der Kurs. Das liegt daran, dass die alten Anleihen mit ihren höheren Zinsen für Anlegerinnen und Anleger attraktiver werden, da sie mehr Zinsen zahlen als die neuen Anleihen mit den niedrigeren Zinsen. Solche steigenden Kurse verursachen eine sinkende Rendite, da Sie bei einem höheren Kaufpreis weniger Zinsen im Verhältnis zum investierten Kapital bekommen.
Beispiel:
Sie erhalten für Ihre alte Anleihe jährlich 5 Prozent Zinsen. Da die Marktzinsen gesunken sind, erhalten neue Anlegerinnen und Anleger jährlich nur noch 3 Prozent Zinsen. Die Folgen:
- Der Kurs Ihrer alten Anleihe steigt, weil sie durch den höheren Zinssatz attraktiver wird.
- Die Rendite für Ihre alte Anleihe fällt für neue Anlegerinnen und Anleger, weil sie nun mehr bezahlen müssen, um die gleichen Zinsen zu erhalten.
Szenario 2: Steigende Marktzinsen = niedrigerer Kurs, steigende Rendite
Wenn der Marktzins steigt, werden neue Anleihen mit höheren Zinsen ausgegeben. Im Vergleich zu den bestehenden Anleihen sind neue Anleihen also attraktiver. Die Folge: Der Kurs der bestehenden Anleihe fällt, weil Anlegerinnen und Anleger lieber die neuen Anleihen kaufen möchten. Gleichzeitig sinkt die Rendite der alten Anleihe.
Beispiel:
Sie erhalten für Ihre alte Anleihe jährlich 3 Prozent Zinsen. Da die Markzinsen gestiegen sind, erhalten Anlegerinnen und Anleger bei einer neuen Anleihe nun jährlich 5 Prozent Zinsen. Die Folgen:
- Der Kurs Ihrer alten Anleihe fällt, weil sie durch den geringeren Zinssatz weniger attraktiv ist.
- Die Rendite Ihrer alten Anleihe für neue Anlegerinnen und Anleger steigt, weil sie sie nun für weniger Geld kaufen können. Für Sie bedeutet das einen Kursgewinn.
Chancen und Risiken von Anleihen
Chancen
- Vorhersehbare und regelmäßige Zinserträge: Anleihen sind in der Regel durch die regelmäßigen Zinserträge eine recht sichere und planbare Anlagemöglichkeit.
- Kapitalerhalt: In der Regel erhalten Sie das Kapital, das Sie einsetzen, vollständig am Ende der Laufzeit zurück.
- Können als Inflationsschutz dienen: Wenn sich die Rendite der Inflation anpasst, können Anleihen einen gewissen Inflationsschutz bieten. Genau so können Sie die Kaufkraft Ihres Kapitals auch in Zeiten von steigenden Preisen bewahren.
- Wechselkursgewinne (nur bei Fremdwährungsanleihen): Wenn die Fremdwährung steigt, sind Währungsgewinne möglich.
Risiken
- Emittentenrisiko: Bei Anleihen besteht immer das Risiko, dass der Emittent den Nennwert gar nicht oder nur teilweise zurückzahlen kann. Daher ist es wichtig, den Herausgeber der Anleihe im Vorfeld zu prüfen.
- Liquiditätsrisiko: Vor allem bei kleinem Emissionsvolumen kann es sein, dass Sie eine Anleihe vor dem Ablauf der Laufzeit nicht verkaufen können. Bei Anleihen mit hohem Emissionsvolumen und einer großen Marktverbreitung besteht dieses Risiko meist nicht.
- Zinsänderungsrisiko (nur wenn Sie die Anleihe nicht bis zum Ende halten): Das Zinsänderungsrisiko besteht nur dann, wenn Sie die Anleihe nicht bis zur Fälligkeit halten. Denn in diesem Fall tragen Sie das Risiko, dass sich der Marktzins ändert und damit auch die Kurse von Anleihen schwanken. Während die Anleihekurse bei fallenden Marktzinsen steigen, sinken sie, sobald die Marktzinsen steigen – und das bedeutet: Sie erhalten möglicherweise weniger Geld zurück, als Sie investiert haben. Für alle, die die Anleihe bis zur Fälligkeit halten, ist das Zinsänderungsrisiko unerheblich. Hier erhalten Sie den Nennwert am Ende der Laufzeit zurück.
- Währungsrisiko (nurbei Fremdwährungsanleihen): Bei Fremdwährungsanleihen können sich Ihre Zinsen verringern, wenn sich der Wechselkurs der Fremdwährung verändert. Gleiches gilt auch für die Rückzahlung: Sie kann niedriger ausfallen, wenn der Wechselkurs niedriger als beim Kauf ist.
Verschiedene Anleiheformen – und die eine, die zu Ihnen passt
Anleihen variieren je nachdem, wer sie zu welchen Konditionen ausgibt. Sie unterscheiden sich vor allem in ihrer Laufzeit, dem Zinssatz und dem Risiko, das Sie mit dem Kauf eingehen.
Klassische Anleihen bieten einen festen Zinssatz, der über die gesamte Laufzeit gleichbleibt. Die Zinszahlungen erfolgen in der Regel jährlich, wodurch klassische Anlagen eine planbare und sichere Einnahmequelle sind.
Floater sind Anleihen mit variabler Verzinsung. Der Zinssatz wird in regelmäßigen Abständen an einen Referenzzinssatz wie den Euribor angepasst. Euribor steht für Euro Interbank Offered Rate und bezeichnet die durchschnittlichen Zinssätze, zu denen sich europäische Banken gegenseitig Anleihen gewähren. Um extreme Zinsschwankungen zu vermeiden, gibt es bei solchen Referenzzinssätzen oft Ober- und Untergrenzen.
Bei Nullkupon-Anleihen erhalten Sie während der Laufzeit keine Zinsen. Stattdessen können Sie die Anleihen unter dem Nennwert kaufen. Sie erhalten am Ende der Laufzeit also einen höheren Betrag zurück als Sie ursprünglich gezahlt haben. Der Gewinn ergibt sich aus dem Kaufpreis und dem (höheren) Nennwert.
Bundeswertpapiere sind Staatsanleihen der Bundesrepublik Deutschland. Sie haben meist Laufzeiten zwischen 2 und 30 Jahren und sind für Privatanlegerinnen und Privatanleger vor allem interessant, weil sie schon ab einer Stückelung von 1 Cent erworben werden können.
Auch Unternehmen können Anleihen ausgeben. In der Regel tun sie das, wenn sie Kapital für einen bestimmten Zweck beschaffen möchten. Der Zinssatz variiert und ist abhängig von der Bonität des Unternehmens.
Wer in Unternehmensanleihen investiert, trägt ein gewisses Insolvenzrisiko. Deshalb ist es wichtig, die Bonität des Unternehmens vorab zu prüfen.
Pfandbriefe sind festverzinsliche Wertpapiere, die von Banken zur Finanzierung von Immobilien ausgegeben werden. Sie gelten als besonders sicher, weil sie durch Vermögenswerte (Immobilien) abgesichert sind.
Anleihen können auch in einer fremden Währung wie dem US-Dollar oder Schweizer Franken ausgegeben werden. Solche Fremdwährungsanleihen bieten zwar oft höhere Zinsen, haben aber auch das Risiko von Währungsverlusten.
Wandel- und Optionsanleihen haben eine Besonderheit: Sie verknüpfen eine feste Verzinsung mit der Möglichkeit, sie unter bestimmten Bedingungen in Unternehmensaktien zu tauschen. Dadurch bieten sie nicht nur Chancen auf Kursgewinne bei Aktienlieferung, sondern auch eine attraktive Rendite – selbst wenn keine Wandlung erfolgt.
Bei inflationsindexierten Anleihen sind sowohl der Zinssatz als auch die Rückzahlung an die Inflation gekoppelt. Sie sollen damit einen Schutz vor Geldentwertung bieten. Einfach gesagt bedeutet das: Steigt die Inflation, steigen auch die Zinsen. Bleibt die Inflation jedoch hinter den Erwartungen zurück, kann die Rendite niedriger ausfallen als ursprünglich angenommen
Für wen eignen sich Anleihen?
Für alle, die eine sichere Kapitalanlage suchen
Auch wenn ein Emittentenrisiko besteht, ist das Gesamtrisiko bei Anleihen gering. Schließlich erhalten Sie in der Regel am Ende der Laufzeit Ihre Investitionssumme zurück.
Im direkten Vergleich zu Aktien sind Anleihen die sicherere Wertpapier-Variante – auch weil sie oft geringeren Schwankungen unterliegen. Vor allem, wenn der Herausgeber zuverlässig ist.
Für alle, die sich Planbarkeit wünschen
Wenn Sie eine Anleihe kaufen, sind regelmäßige Zinszahlungen vorgesehen. Damit wissen Sie von Anfang an, welche Erträge Sie voraussichtlich erwarten können – vor allem bei festverzinsten Anleihen.
Für Einsteigerinnen und Einsteiger
Durch das geringe Risiko und die meist planbaren Erträge sind Anleihen vor allem für Einsteigerinnen und Einsteiger eine gute Sache. Sie helfen dabei, das Risiko Ihres Portfolios zu streuen und sind außerdem in verschiedenen Varianten verfügbar. So können Sie die Anleihe an Ihre Risikobereitschaft und Ihre finanziellen Ziele anpassen.
Sie sind sich noch unsicher, ob eine Anleihe zu Ihnen passt? Wir beraten Sie gern und zeigen Ihnen, welche Anlagemöglichkeit sich am meisten lohnt. Damit Sie schon morgen profitieren.
Anleihen im Vergleich zu anderen Anlageformen
Anleihen können eine attraktive Möglichkeit sein, mehr aus Ihrem Geld zu machen. Daneben gibt es viele weitere Anlageformen. Die Frage ist: Worin unterscheiden sie sich? Und welche passt am besten zu Ihnen?
Anleihen vs. Aktien
Anleihen | Aktien |
Kreditvergabe: Sie werden Gläubigerin oder Gläubiger ohne Mitspracherecht | Erwerb von Unternehmensanteilen: Sie werden Miteigentümerin oder Miteigentümer mit Stimmrecht (bei Stammaktien) |
Feste Laufzeit, Rückzahlung am Ende der Laufzeit oder Handel an der Börse möglich
| Keine feste Laufzeit, können jederzeit unbefristet gehandelt werden |
Geringeres Risiko bei Emittenten mit guter Bonität, aber auch Ausfallrisiko bei Insolvenz | Höheres Risiko durch Kursschwankungen |
Oft feste Verzinsung und Rückzahlung des Nennwerts. Alles in allem geringere Ertragschancen, dafür aber kalkulierbarer Gewinn – zumindest in den meisten Fällen. Denn grundsätzlich können die Zinsen auch bei Anleihen ausfallen. | Gewinne durch Dividenden und Kurssteigerungen, aber auch Verluste möglich
|
Sie möchten tiefer einsteigen? Hier erfahren Sie alles Wichtige rund um Aktien für Einsteigerinnen und Einsteiger.
Anleihen vs. Festgeld
Anleihen | Festgeld |
Können innerhalb der Laufzeit an der Börse verkauft werden | Ist nicht vorzeitig verfügbar |
Kursgewinne möglich, beim Kauf einer Anleihe über 100 % aber auch Kursverluste | Feste Verzinsung ohne Kursschwankungen |
Kein Einlagenschutz | Einlagenschutz: Bis 100.000 € sind Sie gesetzlich abgesichert |
Höheres Risiko; im Falle einer Insolvenz des Emittenten erhalten Sie Ihr eingesetztes Kapital nicht zurück. Auch die Zinsen können entfallen. | Geringes Risiko |
Sie glauben, dass Festgeld eine bessere Anlagemöglichkeit ist? Hier erfahren Sie mehr zu Investitionen in Festgeld.
Wie kann ich eine Anleihe kaufen?
Sie können Anleihen entweder einzeln oder über Fonds (Rentenfonds oder ETFs) kaufen. Das geht direkt an der Börse (wenn die Anleihen bereits ausgegeben sind) oder bei der Bank. Für beide Wege benötigen Sie ein Wertpapierdepot.
Spezielle Anleihen – zum Beispiel Bundeswertpapiere – können Sie direkt bei den Emittenten über spezielle Plattformen erwerben.
Legen Sie jetzt Ihr Depot an, um schon bald von Anleihen zu profitieren. Wir bieten Ihnen verschiedene Depot-Modelle und eins, das zu Ihnen passt.
Woher weiß ich, ob es sich um eine gute Anleihe handelt?
Bonität des Emittenten prüfen
Je besser die Bonität eines Emittenten, desto sicherer die Anleihe und desto geringer die Ausfallswahrscheinlichkeit. Die Bonität müssen Sie dabei nicht eigenständig prüfen: Sie wird von speziellen Agenturen durch ein Rating festgelegt und ist damit besser vergleichbar.
Ein eigener Check kann sich trotzdem lohnen: Prüfen Sie, wie stabil die Branche des Emittenten ist. Betrachten Sie dabei auch die wirtschaftliche sowie politische Lage.
Auf Laufzeit, Zinssatz und mögliche Währungsrisiken achten
Die Frage ist: Passen Laufzeit, Zinssatz und Risiko zu Ihrer Anlagestrategie?
Überlegen Sie sich dazu, wann Sie Ihr Kapital benötigen: Bei kurzfristigen Anleihen erhalten Sie Ihr Geld innerhalb weniger Monate oder Jahre zurück. Bei langfristigen Anleihen ist die Laufzeit meist länger. Dafür können Sie aber auch von höheren Zinssätzen profitieren.
Überlegen Sie sich zudem, wie viel Risiko Sie eingehen möchten und welcher Zinssatz am besten zu Ihnen passt: Festverzinsliche Anleihen sind relativ gut planbar. Variabel verzinste Anleihen können jedoch bei steigenden Zinsen attraktiv sein.
Rendite statt Kupon betrachten
Um Anleihen untereinander zu vergleichen, ist es sinnvoll, die Rendite zu betrachten. Denn während der Kupon nur angibt, wie hoch die Zinszahlungen sind, zeigt die Rendite, wie profitabel die Anlage ist. Dazu berücksichtigt sie auch den Kaufkurs, den Kursgewinn und -verlust.
Da die Rendite auch immer vom Kaufpreis der Anleihe abhängt, kann sie höher oder niedriger als der Kupon sein – je nachdem ob Sie sie teurer oder günstiger als zum Nennwert kaufen.
Ein Beispiel:
Angenommen, Sie besitzen eine Anleihe mit einem Nennwert von 1.000 Euro und einem jährlichen Kupon von zwei Prozent. Unabhängig davon, zu welchem Preis Sie die Anleihe gekauft haben, erhalten Sie pro Jahr 2 Prozent Zinsen, also 20 Euro.
- Szenario 1: Sie haben die Anleihe für 1.000 Euro gekauft. Dann beträgt Ihre jährliche Rendite genau zwei Prozent – denn das ist der Betrag, den Sie tatsächlich jährlich verdienen.
- Szenario 2: Sie haben die Anleihe für 900 Euro gekauft. Ihr Kupon liegt weiterhin bei zwei Prozent pro Jahr. Ihre Rendite steigt allerdings, schließlich bekommen Sie am Ende der Laufzeit 1.000 Euro (den Nennwert) zurück und zusätzlich jährlich 20 Euro Zinsen.
Fazit: Anleihen können das Portfolio stabilisieren
Anleihen können eine gute Ergänzung zu Ihrem bestehenden Portfolio sein, vor allem, wenn Sie bisher auf risikoreiche Anlagen setzen. Denn Anleihen sind in der Regel relativ sicher, planbar und in Zeiten von Inflation eine attraktive Möglichkeit, mehr aus dem Geld zu machen. Wer einfach nur das eigene Kapital erhalten und sich Zinsen sichern möchte, kann die Anleihen einfach bis zum Laufzeitende halten. Wer spekulieren möchte, kann die Wertpapiere auch an der Börse handeln und von Kursschwankungen profitieren.
So oder so unterstützen wir Sie gern beim Einstieg und finden eine Anleihe, die zu Ihnen passt. Und wer direkt loslegen möchte, kann einfach online ein Depot eröffnen.