Typische Anlagefehler vermeiden, schneller profitieren
Egal ob Einsteigerin oder Profi: Beim Investieren können Fehler passieren. Sie im Vorfeld zu kennen, kann allerdings helfen, sie zu vermeiden.
Fehler 1: Anlagestrategie einmalig festlegen
Die Lebenssituation verändert sich erfahrungsgemäß über die Zeit hinweg. Und genauso ist es mit den Vermögenszielen: Nach dem Studium haben Sie vielleicht andere finanzielle Ziele als mitten im Berufsleben. Statt Ihre Strategie einmalig festzulegen, sollten Sie sich daher laufend fragen: Passen Ihre Geldanlagen und die Zusammensetzung des Portfolios noch zu den persönlichen Bedürfnissen und dem persönlichen Risiko-Rendite-Profil?
Setzen Sie sich dazu am besten immer wieder mit Ihrem Portfolio auseinander. Führen Sie regelmäßig einen Depotcheck durch und überprüfen Sie möglichst einmal pro Jahr Ihr Sparbudget, Ihre Strategie und die Zusammensetzung der verschiedenen Anlageklassen und Anlageprodukte.
Die meisten Checks zeigen früher oder später, dass die ursprüngliche Anlagestrategie und Vermögensmischung neu ausgerichtet werden müssen – auch weil sich der Wert der einzelnen Geldanlagen zwischenzeitlich unterschiedlich entwickelt hat.
Fehler 2: Risiken falsch einschätzen
Jede Geldanlage ist mit Risiken verbunden. Sie lassen sich auch nie ganz vermeiden, aber reduzieren – indem Sie wissen, welche Risiken es gibt und lernen, sie richtig einzuschätzen. Auf dieser Basis können Sie die Anlagen auch besser an Ihre Risikobereitschaft anpassen und die passende Strategie wählen.
Folgende Risiken können bei Geldanlagen entstehen:
- Marktrisiko: entsteht durch Schwankungen an den Finanzmärkten und kann zu einem Wertverlust führen, zum Beispiel durch wirtschaftliche Krisen, politische Ereignisse oder Zinsänderungen. Das Marktrisiko ist besonders relevant bei Aktien oder Fonds
- Zinsänderungsrisiko: tritt auf, wenn sich Zinsen am Markt ändern und ist besonders bei Anleihen relevant. Wenn die Zinsen steigen, sinken die Kurse bereits bestehender Anleihen.
- Inflationsrisiko: ist ein Kaufkraftverlust des Geldes durch steigende Preise. Besonders bei niedrig verzinsten Anlagen kann die Inflation den realen Ertrag schmälern.
- Liquiditätsrisiko: beschreibt das Risiko, eine Anlage nicht schnell genug oder nur mit Verlust verkaufen zu können. Es besteht besonders bei selten gehandelten Wertpapieren oder Immobilien.
- Emittenten- bzw. Bonitätsrisiko: beschreibt das Risiko, dass ein Unternehmen oder Staat seine Schulden nicht zurückzahlen kann. Es besteht u.a. bei Anleihen und bedeutet im schlimmsten Fall einen Totalverlust.
Fehler 3: Bei Kursschwankungen hektisch reagieren und überstürzt verkaufen
Ein Blick in die Vergangenheit der Finanzmärkte zeigt: Bei Geldanlagen bewährt sich eine ruhige Hand. Es ist verständlich, dass Einsteigerinnen und Einsteiger schneller in Panik geraten, wenn die Kurse schwanken. Denn in solchen Momenten fehlt einfach die Erfahrung. Wichtig ist in diesen Situationen, dass Sie keine überstürzten Entscheidungen treffen – selbst wenn der Kurs eingebrochen ist. Vor allem bei Aktien hat sich immer wieder gezeigt, dass sich kurzfristige Verluste über die Zeit hinweg wieder ausgeglichen haben und auf lange Sicht einem Aufwärtstrend folgen.
Halten Sie stattdessen besser an Ihrer Strategie fest und treffen Sie Ihre Entscheidungen mit Bedacht. Denn wer schnell und häufig verkauft, muss auch mit Transaktionsgebühren rechnen, die die Rendite auf Dauer schmälern.
Fehler 4: Ein zu hohes Risiko bei der ersten Investition eingehen
Manche Einsteigerinnen und Einsteiger neigen dazu, in risikoreiche Anlagen zu investieren, weil sie auf schnelle Gewinne hoffen. Dabei übersehen sie oft, dass hohe Renditen in der Regel auch mit hohen Verlustmöglichkeiten verbunden sind. Besser ist es daher, wenn Sie für ein ausgewogenes Portfolio sorgen. Ideal ist ein Mix aus sicheren und riskanteren Anlagen.
Fehler 5: Wissen nach der ersten Anlage nicht mehr erweitern
Erfolgreiche Anlegerinnen und Anleger erweitern ihr Wissen stetig. Denn auch die Möglichkeiten und Märkte verändern sich. Bleiben Sie daher auf dem Laufenden mit Blogs, Videos oder Podcasts.